Alfred Nobel - Erfinder und Gründer des Nobelpreises
29.04.2011 -
Alfred Nobel - Erfinder und Gründer des Nobelpreises. Ganze 355 Patente wurden dem Chemiker und Erfinder Alfred Bernhard Nobel in Laufe seines Lebens zugesprochen – dabei ist es eindeutig die Umwandlung von Nitroglyzerin in einen sicher zu lagernden und transportierbaren Sprengstoff – das Dynamit – die man mit ihm assoziiert. Nobel machte – auch dank seines cleveren Geschäftssinns – ein riesiges Vermögen mit seiner Erfindung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf enorme Nachfrage stieß und ein Vakuum schloss, wo das Dynamit ob seiner Sprengkraft ein ordentliches Loch hinterließ: Die Industrialisierung forderte immer neue Steinbrüche, das Goldfieber sorgte dafür, dass Regionen nach und nach von Minen unterzogen wurden – Tunnel wurden gebraucht, um der aufkeimenden Mobilität der Menschheit in die Schuhe zu helfen.
Wahrscheinlich wäre der Name Nobels dennoch heute längst vergessen, hätte er nicht testamentarisch den gleichnamigen Preis gestiftet. Nobel, der kinderlos blieb, erdachte den Preis für Physik und Chemie sowie Medizin, Literatur und die „Verbrüderung der Völker“. Das Preisgeld, heute etwa 1,1 Mio. €, wird immer noch von den Zinsen seines sicher angelegten Vermögens entrichtet.
Der Friedensnobelpreis ist neben dem Literaturnobelpreis der, über dessen Preisträger in der Öffentlichkeit am stärksten kontrovers diskutiert wird: Zum einen, weil die Preisträger meist über einen höheren Bekanntheitsgrad verfügen als Physiker oder Chemiker; zum anderen, weil ein Urteil über Völkerverständigung und literarische Qualität leichter gefällt scheint als über Protonenbeschleunigung.
Dabei ranken sich um Nobels Beziehung zum Frieden einige Mythen – am stärksten sollte jene Beziehung jedoch durch seine Verbindung zur Friedensaktivistin Bertha von Suttner geprägt sein. Die verbreitete Meinung, dass die zerstörerische Kraft des Dynamits als Initialzündung zu verstehen sei und Nobel als Wiedergutmachung den Preis stiftete, ist historisch nicht belegt. Zum einen wurde das ursprüngliche Dynamit nie im Krieg verwendet – auch wenn es gerade in der Anfangszeit durch Unwissen zu einigen „Kollateralschäden“ kam –, zum anderen glaubte Nobel daran, dass die Erfindung einer „Mega“-Waffe letztlich zur Läuterung der Menschen führen würde. So oder so war Nobel strikter Kriegsgegner.
Warum gibt es keinen Nobelpreis für Mathematik? Auch hierfür kursieren zwei gleichermaßen plausible, oder zumindest menschliche, Erklärungen. So sei Nobel einmal von einer von ihm sehr verehrten Frau zugunsten eines Mathematikers sitzengelassen worden. Verletzter Stolz. Auch diese Geschichte ist historisch nicht gestützt. Vielmehr verachtete Nobel die Mathematik als „Hilfswissenschaft“ und bedachte diese Disziplin auch mit keinem Preis.
Zur Literatur hatte Nobel übrigens eine ganz persönliche Bindung: Er verfasste ein Theaterstück: Nemesis. Eine Tragödie in vier Akten über die römische Patrizierin Beatrice Cenci – die wegen des Mordes an ihrem Vater hingerichtet wurde.