Im Rahmen des 57. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (28. bis 30. September 2023, Berlin) wurde der Preis für drei herausragende Forschungsarbeiten verliehen. Der Preis wird von der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) treuhänderisch verwaltet. Die DESAM ist die Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).

In den vergangenen Jahren hat sich die allgemeinmedizinische Forschungslandschaft sehr dynamisch entwickelt. Heute liegt eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Studien vor, die die Akademisierung des Fachs widerspiegeln. Zu dieser Entwicklung tragen auch Forschungspreise wie der Dr. Lothar und Martin Beyer-Preis bei, der von der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) alle zwei bis drei Jahre für herausragende Forschungsarbeiten vergeben wird. Ausgezeichnet wurden Arbeiten, die zur Verbesserung des Versorgungsmanagements von Patientinnen und Patienten in allgemeinmedizinischen Praxen beitragen.

Ziel dieser Art von Forschungsförderung ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen zur Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung zu erweitern. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen: in der Versorgung, in spezifischen hausärztlichen Vorgehensweisen sowie in Ausbildung und Praxisorganisation. „Die Arbeiten, die wir ausgezeichnet haben, zeigen in besonderer Weise, wie wichtig die Gewinnung von Evidenz ‚aus der Hausarztpraxis – für die Hausarztpraxis‘ ist“, erläutert Prof. Jutta Bleidorn, Mitglied im Stiftungsvorstand der DESAM.

„Die eingereichten Arbeiten stehen für die hohe Qualität und Vielfalt, die aktuelle Forschungsarbeiten aus der Allgemeinmedizin inzwischen aufweisen. Ebenfalls ein gutes Zeichen: im Gegensatz zu früher werden allgemeinmedizinische Forschungsarbeiten heute zunehmend in internationalen Spitzen-Journals publiziert“, kommentiert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM. Und Erika Beyer, deren Familie den Preis finanziell ermöglicht, ergänzt: „Es war meinem Mann Martin ein Herzensanliegen, Forschungsarbeiten im Bereich der Allgemeinmedizin zu unterstützen. Ich bin sehr dankbar, dass der ‚Dr. Lothar und Martin Beyer-Preis‘ dank des großen ehrenamtlichen Engagements dieses Jahr wieder verliehen werden kann.“

Die drei Preise wurden am 29. September 2023 in Berlin im Rahmen des 57. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin verliehen. Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro, der 2. Preis mit 5.000 Euro dotiert. Zusätzlich wird ein Preis für Forschung des ärztlichen Nachwuchses verliehen, der mit 2.000 € dotiert ist.

Den 1. Preis gewann Dr. med. Aniela Angelow (Greifswald) mit ihrer Arbeitsgruppe zur „Validierung der kardiovaskulären Risikoprädiktion für das arriba-Instrument“. Der 2. Preis wurde der Gruppe um Dr. med. Hannelore Wächtler und Prof. Dr. med. Hanna Kaduszkiewicz (Kiel) zum „Einfluss einer Leitlinie oder eines zusätzlichen Streptokokken A-Schnelltestes auf die Antibiotikaverordnungen bei Patient*innen mit Halsschmerzen: eine cluster-randomisierte, kontrollierte Studie“ verliehen. Der Nachwuchs-Preis ging an die Einreicher-Gruppe Dr. rer. nat. Robby Markwart, M.Sc. Anni Matthes und Dr. med. Florian Wolf (Jena) mit dem Thema „Bedarfsgerechte Schnelltests in der Hausarztpraxis: Aufbau eines Forschungs-Entwicklungs-Praxis-Dialogs und Analyse der hausärztlichen Perspektive“.