Aus den Kliniken

Barmer und Asklepios unterzeichnen 140a-Seleketivvertrag für telekardiologisches Monitoring

29.01.2024 - Die Barmer und die Asklepios Kliniken Hamburg haben gemeinsam einen Selektivvertrag entwickelt, um das telekardiologische Monitoring auszubauen.

Damit setzen die beiden Kooperationspartner auf den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aus dem Jahr 2020 auf und weiten das Angebot systematisch aus. Teilnehmer des Selektivvertrags sind dabei neben den Asklepios Kliniken die beitretenden niedergelassenen Haus- und Fachärzt*innen, die eine extrabudgetäre Vergütung für die Einschreibung sowie einen zusätzlichen Arzt-Patienten-Kontakt pro Quartal erhalten.

Barmer und Asklepios erweitern die Möglichkeiten der Einschreibung

Bei Patient*innen mit Herzschwäche ist ein telekardiologisches Monitoring nachweislich die überlegene Intervention. Trotz entsprechender Einführung des Telemonitorings durch den G-BA ist es noch nicht zu einer flächendeckenden Umsetzung des Monitorings für Patient*innen mit Herzinsuffizienz gekommen. Daher erweitern Barmer und Asklepios die Möglichkeiten der Einschreibung: Zunächst wird die medizinische Indikation leicht ausgedehnt, um mehr Betroffenen den Zugang zu ermöglichen. Hier wird auf die ursprüngliche Studienlage zurückgegriffen und die Ejektionsfraktion wird von < 40% auf &#8804; 45% erweitert. Zusätzlich können nicht nur niedergelassene Ärzt*innen Patient*innen einschreiben, sondern auch Kliniken. Hiervon bleibt jedoch die Rolle und Verantwortung des Primärbehandlers unberührt.

Zusätzliche außerbudgetäre Erlöse für niedergelassene Primärbehandler

Die im G-BA-Beschluss festgelegte Vergütung für den Primärbehandler bildet aus Sicht der Ärzt*innen den Aufwand für die Einschreibung und Betreuung von Telemedizin-Patient*innen meist nicht ab. Auch sind die Patient*innen der Zielgruppe häufig besonders aufwändig in der tagtäglichen Versorgung. Daher haben sich die Barmer und Asklepios entschieden, den primär behandelnden Ärzt*innen (PBA) eine zusätzliche außerbudgetäre Vergütung für einen zusätzlichen Termin mit dem/der Patient*in im Quartal zu ermöglichen. Damit sollen die PBAs die Möglichkeit bekommen, intensiver mit ihren Patient*innen an den Themen zur Sekundärprävention, Medikamentenadhärenz, Ernährung und Bewegung zu arbeiten. Auch die Einschreibung in das Telemonitoring wird im Selektivvertag nun höher vergütet.

Barmer-Versicherten soll der Zugang zum Monitoring flächendeckend möglich werden

„Für unsere Versicherten war die aktuelle Umsetzung des G-BA Beschlusses nicht zufriedenstellend. Sie verhinderte vielen Betroffenen den tatsächlichen Zugang zum telekardiologischen Monitoring. Wir wollen das telekardiologische Monitoring unseren Versicherten flächendeckend in Hamburg und den angrenzenden Bundesländern zugänglich machen. Der Selektivvertrag mit Asklepios ist ein wichtiger Baustein für die bestmögliche Versorgung unserer Versicherten", sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.

Verschlechterung schnell zu erkennen ist entscheidend

Im Rahmen der telemedizinischen Betreuung melden teilnehmende Herzschwächepatient*innen täglich verschiedene Parameter auf elektronischem Weg verschlüsselt an das von allen kardiologischen Kliniken der Asklepios Gruppe getragene Telemedizin-Zentrum, angesiedelt an der Asklepios Klinik Nord - Heidberg. Werden dort auffällige Werte festgestellt, erfolgt eine Rückmeldung an den/die versorgenden Kardiologen, die sodann mit dem/der Patient*in die angemessenen Therapieoptionen bespricht. Bei akuten Vorkommnissen erfolgt auch eine direkte Kontaktaufnahme mit dem/der Patient*in, der/die dann für genauere Untersuchungen frühzeitig eine Klinik oder eine niedergelassene Kardiologin bzw. einen niedergelassenen Kardiologen aufsuchen kann.

Enge Abstimmung mit niedergelassenen Primärversorgern

„Die telemedizinische Überwachung durch Fachkrankenschwestern und Fachärzte führt für die betroffenen Patienten zu einer deutlich höheren medizinischen Sicherheit und zur Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte", sagt Prof. Dr. Stephan Willems, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin der Asklepios Klinik St. Georg. Prof. Dr. Alexander Ghanem, Chefarzt der Kardiologie in der Asklepios Klinik Nord - Heidberg, ergänzt: „Durch die zusätzliche Vergütung für niedergelassene Kollegen schaffen wir mehr Raum für eine intensivere Abstimmung mit den häufig sehr komplexen Patienten." „Dieser Vertrag ist zukunftsweisend, weil er für alle Beteiligten von Vorteil ist: Die Patienten wissen, sie werden optimal betreut, die Vermeidung von Komplikationen und Notfällen erspart der Barmer vermeidbare Ausgaben, niedergelassene Ärzte können ihre Patienten mit weniger Aufwand in das Programm aufnehmen lassen und Asklepios kann den Wert der telemedizinischen Betreuung in der Praxis belegen", erklärt Joachim Gemmel, COO der Asklepios Kliniken.

Versicherte der Barmer können von niedergelassenen Ärzten oder auch Kliniken eingeschrieben werden

Voraussetzung für die Teilnahme an dem Programm ist eine diagnostizierte chronische Herzinsuffizienz, die die körperliche Leistungsfähigkeit einschränkt. Zudem ist es erforderlich, dass die Herzschwäche leitliniengerecht behandelt wird und die Monitoring-Daten ungehindert übertragen werden können. Hierfür werden die Patientinnen und Patienten im Vorfeld geschult. Das erfolgt entweder durch teilnehmende niedergelassene Kardiolog*innen, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, spezialfachärztliche Ambulanzen oder Hausärztinnen und Hausärzte. Der zwischen der Barmer und Asklepios geschlossene Selektivvertrag für Hamburg und die umliegenden Bundesländer geht auf ein Forschungsprojekt mit dem Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité in Berlin zurück. In der Studie wurde festgestellt, dass die telemedizinische Betreuung von Herzinsuffizienzpatient*innen zu weniger und kürzeren Krankenhausaufenthalten führt und die Sterblichkeit verringert. Der Selektivvertrag ist offen für die Teilnahme weiterer Krankenkassen.

Kontakt

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH

Rübenkamp 226
22307 Hamburg

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