Aus den Kliniken

Barmherzige Brüder: Geriatrie wird Hauptfachabteilung

13.09.2022 - Aus der bisherigen Sektion Geriatrie der Klinik für Innere Medizin I wurde zum 1. September 2022 offiziell die Hauptfachabteilung Klinik für Geriatrie.

Mit der Umwandlung von der Sektion zur Hauptfachabteilung bzw. Klinik wird das Leistungsangebot des Krankenhauses Barmherzige Brüder München für Patienten im höheren Lebensalter weiter ausgebaut und die hervorragende Arbeit des Teams der Geriatrie gewürdigt.

Die Geriatrie in unserem Haus hat sich seit Inbetriebnahme vor acht Jahren – damals als Department – hervorragend entwickelt und erhebliche Reputation auf dem Münchner Klinikmarkt gewonnen, sodass sie zum 1. Januar 2017 zunächst zur Sektion Geriatrie wurde. Dieser besonderen Entwicklung folgt nun der nächste logische Schritt, nämlich die Umwandlung zur Hauptfachabteilung – und damit zur eigenständigen Klinik. Auf diese Weise wird auch das traditionelle Anliegen der Barmherzigen Brüder und des Krankenhauses, nämlich für die zunehmende Zahl alter Menschen in unserer Bevölkerung kompetente Anlaufstelle zu sein, entsprechend aufgewertet. Die Klinik für Geriatrie verfolgt einen interprofessionellen und interdisziplinären Ansatz mit Fokus auf Frührehabilitation. So werden hier nicht nur Patienten mit akuten internistischen Krankheitsbildern behandelt, sondern zusammen mit den jeweiligen Kliniken auch alte und hochbetagte Menschen mit chirurgischen, orthopädischen, unfallchirurgischen oder urologischen Akuterkrankungen.

Mit der Entwicklung zur Hauptfachabteilung einher geht die Ernennung von Dr. Stefanie Martin zur Chefärztin der Klinik für Geriatrie. Geschäftsführerin Dr. Nadine Schmid-Pogarell dazu: „Frau Dr. Martin war vom ersten Tag als Ärztliche Leitung dabei und es freut mich außerordentlich, dass wir mit ihr nun die erste Chefärztin in der langen Geschichte unseres Hauses ernennen konnten.“ Dr. Stefanie Martin ergänzt: „Ich bin froh, dass ich zu der guten Entwicklung der Geriatrie im Krankenhaus Barmherzige Brüder beitragen konnte und freue mich sehr über die Ernennung zur Chefärztin, noch dazu zur ersten in über 100 Jahren Bestehen des Krankenhauses. Ebenso freut es mich, dass die Barmherzigen Brüder stets ihr Ziel verfolgen, älteren Menschen zu helfen, denn nicht nur durch die steigende Zahl alter und hochaltriger Menschen in unserer Gesellschaft wird die Fachrichtung Geriatrie immer wichtiger. Eine geriatrische Patientin oder Patienten zeichnet weniger das kalendarische Alter, als vielmehr eine geriatrietypische Multimorbidität aus. Dazu gehören z.B. Sturzkrankheit, Gangstörung, dementielle Entwicklung, Mangelernährung, Gebrechlichkeits-Syndrom, Depression oder Inkontinenz. Ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, Therapeuten, Sozialdienstmitarbeitern und Ärzte nimmt parallel zur Behandlung der Akuterkrankung funktionelle Aspekte wie Selbsthilfefähigkeit und Mobilität des Patienten in den Fokus. Ziel dabei ist, Autonomieverlust zu vermeiden. Darum kümmern wir uns als Team der Klinik für Geriatrie.“

Dr. Stefanie Martin wurde in Landshut geboren und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Humanmedizin. 2004 arbeitete sie zunächst als Ärztin im Praktikum und anschließend als Assistenzärztin in der Cardio-MR-GbR am Krankenhaus Agatharied, wo sie 2005 in die Innere Medizin wechselte und im Oktober 2011 ihre Prüfung als Fachärztin für Innere Medizin erfolgreich ablegte. Schwerpunktmäßig war ihre Ausbildungszeit neben dem gesamten, breiten Spektrum der Inneren Medizin vor allem der Geriatrie gewidmet. Seit 2013 führt sie die Zusatzbezeichnung Geriatrie. Bis zu ihrem Wechsel als leitende Ärztin ins Münchner Krankenhaus der Barmherzigen Brüder am 1. August 2014 war Dr. Stefanie Martin als Funktionsoberärztin in der Abteilung für Geriatrie am Krankenhaus Agatharied tätig. Aus persönlichem Interesse hat Dr. Stefanie Martin das gesamte Weiterbildungscurriculum Palliativmedizin absolviert. „Die Geriatrie und die Palliativmedizin haben eine große gemeinsame Schnittmenge“ stellt sie fest. „Auch in der Altersmedizin geht es häufig um den Erhalt von Lebensqualität und Symptomkontrolle. Wichtige Aufgabe ist, den Tagen mehr Leben statt dem Leben mehr Tage zu geben.“

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