Unternehmen

BD Medical College eröffnet mit Sicherheitsthemen

25.11.2011 -

Das BD Medical College, das neue Fort- und Ausbildungszentrum in Heidelberg eröffnete im Rahmen einer Auftaktveranstaltung mit der Diskussion zwei drängender Sicherheitsthemen: Nadelstichveletzungen des medizinischen Personals sowie katheterassoziierte Infektionen des Patienten. Übergreifendes Ergebnis der hochrangig besetzten Expertenrunden: Auf bei-den Gebieten herrscht immer noch hoher Handlungsbedarf, trotz inzwischen verschärfter Sicherheitsregeln und vorhandener innovativer Technik.

Ausgangspunkt für die Verbesserung der Situation in Krankenhäusern und Praxen ist jedoch eine gründlichere Unterrichtung und Schulung, so der Konsens der Experten. Der Grund liegt nahe: Unter dem hohen Zeitdruck und nicht selten auch der Arbeitsüberlastung braucht es gezielte und intensive Fortbildungsangebote.

Das BD Medical College greift diesen wachsenden Fortbildungsbedarf auf. Es will dazu beitragen, durch Schulung und Training von Anwendern und Kunden die Versorgung für Patienten und Pflege-bedürftige und den Arbeitsschutz für Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal zu verbessern. Ganz praxisorientiert stellt es dafür eine vollständig ausgestattete Intensivstation vor. „Als Unternehmen, das sich innovativer Medizintechnologie verschrieben hat, sehen wir uns auch in der Pflicht, das damit verbundene Wissen und die Fertigkeiten im Arbeitsalltag von Krankenhäusern, Praxen und Heimen zu verankern", so Matthias Borst, BD Geschäftsführer in Heidelberg.

Dass das Infektionsrisiko in Deutschland immer noch unterschätzt wird, hat auch mit der Sicherheits-kultur in Deutschland zu tun, die in diesem Bereich unterentwickelt sei, so die Experten. In anderen Ländern ist, wo technisch umsetzbar, längst ein Null-Toleranz-Denken Grundlage für das Risikoma-nagement. In Deutschland liegt das Gewicht noch zu stark auf Seiten von Diagnostik und Therapie, zu wenig auf Seiten der Prävention.

Ein beeindruckendes Beispiel: Die Fachleute sprechen von einem unbestrittenen Infektionsrisiko bei Kathetern generell (so auch das RKI). In der Praxis allerdings ist die Sicherheitssensibilität bei den zentral-venösen Kathetern wesentlich höher als bei den peripher-venösen Kathetern. Und das, obwohl bei den letzteren allein schon die wesentlich höhere Anzahl zumindest die gleiche Sorgfalt erfordert.

Unbestritten ist auch, dass Mandrins besonders wegen des anzunehmenden Infektionspotenzials in der Verwendung bei venösen Zugängen längst überholt sind. Dennoch werden sie in Deutschland - im Gegensatz zu anderen Ländern Europas - weiter genutzt, obwohl die Alternative zur Verfügung steht. Deshalb formuliert ein Teilnehmer kurz und bündig: „Die bessere Technik liegt vor, die Mandrins gehören abgeschafft." Konsequenterweise haben bereits einige große Kliniken in Deutschland die Mandrins gänzlich verboten. Im Weiteren ist für die Experten der Einsatz vorgefüllter Spülsysteme bei intravenösen Kathetern eine wichtige Säule beim Schutz der Patienten.

Ganz ähnlich ist die Situation bei Injektionen: Sie werden als Infektionsquelle für das medizinische Personal noch immer unterschätzt, da nur geringe Blutmengen übertragen werden können. Auch hier steht aber die schlichte Häufigkeit für eine relevante Gefahrenquelle. Immerhin können bei jeder zehnten subkutanen Injektion Infektionserreger in relevanter Menge übertragen werden, so Prof. Andreas Wittmann, Initiator der Aktion Safety First! Deutschland. Und besonders besorgniserregend: Die Dunkelziffer bei Nadelstichverletzungen steigt sogar, anders als erwartet, wieder an. So zumin-dest Berichte aus der Krankenpflege.

 

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