Angesichts des globalen Klimawandels und der steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Energieeffizienz sind Senioreneinrichtungen gefordert, nachhaltige Praktiken zu implementieren. Aber nicht nur das! In diesem Beitrag wird beleuchtet, wie die Themen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Digitalisierung den Bau und Betrieb von Senioreneinrichtungen der Zukunft prägen.

Nachhaltigkeit und der Green Deal

Der Green Deal ist eine zentrale politische Initiative der Europäischen Union, die darauf abzielt, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Diese Initiative und die Corporate Sustainability and Responsibility Directive (CSRD) haben gravierende Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und die Berichterstattung von Pflegeunternehmen.

Dabei rücken mögliche Investitions- und Ausgabeverhalten in den Fokus der Betrachtung. Angesichts der Zielsetzungen des Green Deal, die auf umweltfreundliche Investitionen und nachhaltige Praktiken abzielen, müssen Pflegeunternehmen ihre Investitionsstrategien überdenken und verstärkt in nachhaltige Maßnahmen investieren. Wichtiges Instrument bei der Umsetzung der Vorhaben ist die Erstellung eines klugen Übergangsplanes zur Refinanzierung der Green Deal Maßnahmen.

Barrierefreiheit und Ambient Assisted Living (AAL)

Die Planung und Gestaltung von Einrichtungen der Pflege muss sicherstellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätseinschränkungen die bestmögliche Unterstützung und Lebensqualität erhalten. Aber: In Pflegeeinrichtungen sind die Bedürfnisse vielfältig. Die Bandbreite geht von älteren Menschen mit Gehhilfen bis hin zu Rollstuhlfahrern. Eine bedarfsgerechte Anwendung der DIN 18040-02 ist jedoch ein komplexer Prozess. Empfehlenswert ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Pflegeexperten und Nutzern.

Ergänzend zur intelligenten Umsetzung der DIN-Norm eröffnet das Feld des Ambient Assisted Living (AAL) weitere Möglichkeiten der Barrierefreiheit bzw. Teilhabe. Entscheidende Faktoren für erfolgreiche AAL Anwendungen sind die Beachtung ethischer und datenschutzrechtlicher Aspekte sowie die Benutzerfreundlichkeit. Die technologischen Lösungen müssen leicht verständlich und intuitiv sein, um von Senioren ohne technische Vorkenntnisse genutzt werden zu können. Schulungen und Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien sind ebenfalls von Bedeutung, um die Hemmschwelle abzubauen.

Digitalisierung

Elektronische Patientenakten, digitale Terminverwaltung und die Vernetzung von Pflegekräften können die Effizienz steigern und die Qualität der Pflege verbessern. Eine der größten Herausforderungen bei der Digitalisierung ist die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur. Dies bedeutet nicht nur die Einführung von Hardware und Software, sondern auch die Integration in bestehende Systeme und die Gewährleistung der Datensicherheit und -integrität. Aber auch die transsektorale Kommunikation im Austausch mit Krankenhäusern und ambulanten Diensten muss mitgedacht werden. Die digitale Transformation in der Pflege bringt nicht nur technologische Veränderungen mit sich, sondern erfordert auch organisatorische Anpassungen. Es geht darum, Pflegeprozesse zu optimieren, die Qualität der Pflege zu verbessern und gleichzeitig die Effizienz zu steigern.

Die Stoßrichtungen beim Bau und Betrieb von Senioreneinrichtungen sind klar definiert. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Barrierefreiheit sind DIE Treiber für innovative Einrichtungen. Das Branchentreffen „Bau und Betrieb von Senioren- und Pflegeeinrichtungen“ bietet weiterführende Top-Informationen und Netzwerkmöglichkeiten.