CaritasKlinikum Saarbrücken mit neuen Chefärztinnen
18.11.2024 - Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher werden Chefärztinnen des neuen Zentrums für Schmerz- und Palliativmedizin. Der bisherige Chefarzt Dr. med. Ludwig Distler geht in Ruhestand.
Seit Oktober bilden die jetzige Klinik für Palliativmedizin und die Schmerzklinik im CaritasKlinikum Saarbrücken gemeinsam das Zentrum für Schmerz und Palliativmedizin. Geleitet wird das neue Zentrum von Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher.
„Durch die demographische Entwicklung, die steigende Anzahl von Krebserkrankungen und Multimorbidität und die Fortschritte in der Therapie, die zu längeren Behandlungsdauern führen, gibt es einen steigenden Bedarf an Schmerz- und Palliativmedizin“, erklären die Ärztinnen. „Die medizinischen Krankheitsbilder werden immer komplexer und haben teilweise starke Überschneidungen. Mit der Errichtung des Zentrums werden wir diesem gesellschaftlichen Wandel gerecht.“
Die Entstehung eines spezialisierten Zentrums ist ein Alleinstellungsmerkmal im Saarland mit einer Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus. Zudem ist es von besonderer Bedeutung für die Patientinnen und Patienten des Onkologischen Zentrums. „Unser Leistungsspektrum liegt in der Behandlung aller Arten von anhaltenden Schmerzerkrankungen sowie der Symptomkontrolle und Begleitung von Schwerkranken und sterbenden Patienten“, so Dr. med. Frauke Backes. Dr. med Maria Schlicher fügt hinzu: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei eine interdisziplinäre, multimodale und individuelle Therapie mit einer ganzheitlichen Sichtweise auf den einzelnen Patienten und seine jeweiligen Bedürfnisse, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.“
Im Schmerz- und Palliativzentrum werden künftig sämtliche Kompetenzen und Facetten gebündelt. „Wir verfolgen ein sektorenübergreifendes therapeutisches Konzept, um die individuelle Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern“, betonen Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher. „Das Team ist breit aufgestellt. Wir vernetzen die Kompetenzen sowohl im fachlich-ärztlichen als auch im therapeutischen Bereich und unterstützen uns gegenseitig, um für die Patienten die bestmögliche Behandlung zu erreichen.“
Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet liegt für die Ärztinnen im Bereich der Ausbildung. „In der großen Fachweiterbildung für die Pflegekräfte übernehmen wir die ärztliche Begleitung, sowohl für den Bereich Schmerz als auch für die Palliativmedizin.“ Aber auch innerhalb des Hauses gibt es ein Weiterbildungskonzept für die Kolleginnen und Kollegen der anderen Stationen, um im Bereich der Symptomkontrolle und bei pflegerischen Maßnahmen auf allen Stationen fachspezifische Standards zu entwickeln. Zudem ist in beiden Abteilungen die komplette Weiterbildungsberechtigung für die Zusatzbezeichnungen „Spezielle Schmerztherapie“ und „Palliativmedizin“ für Ärzte vorhanden.
„Die Bedeutung und Akzeptanz einer adäquaten und qualifizierten Schmerztherapie wird zukünftig weiter zunehmen und auch in der Palliativmedizin werden die Fallzahlen weiter steigen“, sagt die Ärztliche Direktorin Margret Reiter. „Wir werden uns stetig weiterentwickeln, neue Ideen zulassen und uns an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren“, betonen die beiden neuen Chefärztinnen. Es sei aber auch noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten: „Einerseits denken immer noch viele Menschen, dass Palliativmedizin nur am Lebensende eine Relevanz hat, was so schon längst nicht mehr stimmt. Auf der anderen Seite gibt es auch im Bereich der Schmerztherapie einige veraltete Denkweisen: Es gibt nicht nur den einen Schmerz, sondern er ist äußerst individuell und vielseitig.“
Dr. med. Ludwig Distler, bisher Chefarzt der beiden Kliniken, verabschiedete sich Ende September in den Ruhestand. Er wird im Rahmen der ersten Fortbildungsveranstaltung des neuen Schmerz- und Palliativzentrums am 23. November offiziell verabschiedet. Dr. Ludwig Distler hatte 1991 am CaritasKlinikum Saarbrücken die erste Schmerzklinik im Saarland aufgebaut. Er setzte sich in besonderem Maße für das Wohl seiner Patienten ein, bekleidete zahlreiche Ehrenämter, gehörte zu den Organisatoren und Mitbegründern der Saarländischen Schmerzkonferenzen sowie der Saarbrücker Hospizgespräche und des Hospiz- und Palliativnetzwerk Regionalverband Saarbrücken und ist Träger der Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes. „Wir danken ihm für seine hervorragende Arbeit, sein persönliches Engagement und seinen fachkundigen Einsatz für die Gesundheit der Patienten über Jahrzehnte hinweg und wünschen ihm alles Gute und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt“, so die cts-Geschäftsführung und das Direktorium des CaritasKlinikums.