Cyberangriff auf Lukaskrankenhauses in Neuss
Krankenhaus im Handbetrieb
Durch eine vermutlich in einem E-Mail-Anhang versteckte Schadsoftware („Malware“) ist das IT-System des Lukaskrankenhauses in Neuss angegriffen worden. Die Klinikleitung hat sich nach eingehenden Fehlermeldungen dazu entschlossen, die gesamte IT des Hauses vorsorglich herunterzufahren.
Der Sprecher des Lukaskrankenhaus, Dr. Andreas Kremer, erklärte dazu „Es handelt sich um Malware, einen schädlichen Virus, wie er in den vergangenen Tagen und Wochen gehäuft per Mail verschickt wurde. Jetzt hat es auch unser Krankenhaus getroffen. Es handelt sich aber nicht um eine gezielte Attacke.“
Laut Angaben der Verantwortlichen sei die Versorgung der Patienten auf allen Stationen gesichert, man habe das Krankenhaus aber auf Handbetrieb umgestellt, solange die Computer infiziert seien. Die Mehrzahl der geplanten Operationen seien durchgeführt worden, bei einer kleineren Zahl nichtdringlicher Fälle seien aber OPs verschoben worden.
IT-Fachleute arbeiten an Gegenmaßnahmen, um die Schadsoftware auszuhebeln. Diese soll selektiv so angepasst werden, um auf die Malware zu reagieren und sie von den Rechnern zu beseitigen.
Durch die Malware-Attacke seien zwar alle Dateien verschlüsselt und damit unbrauchbar. Die Verantwortlichen sind aber zuversichtlich, dass alle gespeicherten Daten wiederhergestellt werden können, da regelmäßige Sicherungen der Systeme erstellt wurden. Laut Dr. Kremer seien keine sensiblen Patientendaten nach außen gelangt.
Laut Angaben des NRW-Landeskriminalamtes seien Cyberangriffe auf Krankenhäuser äußerst ungewöhnlich. Die Klinik hat angekündigt, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.