DGA vergibt Preise für herausragende Arbeiten an Nachwuchswissenschaftler
20.09.2010 -
Anlässlich der 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in Basel verlieh die DGA drei Preise an Nachwuchswissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Angiologie. Prof. Karl-Ludwig Schulte, Präsident der DGA, überreichte den Promotionspreis,
den Max-Ratschow-Preis und den von UCB Pharma gestifteten Schwarz-Monheim-Preis.
DGA-Promotionspreis 2010 für Dr. Nana-Maria Heida
Den Promotionspreis ging an Dr. Nana-Maria Heida vom Herzzentrum der Universität Göttingen. Sie erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für ihre Dissertation mit dem Titel „Leptin Potentiates the Angiogenic Properties of Endothelial Progenitor Cells via Cross-Talk of the Leptin Receptors with avb5 Integrins: Implications for the Hyperleptinemia in Human Obesity".
Darin zeigte sie, dass das Fettgewebshormon Leptin die gefäßregeneratorischen Eigenschaften endothelialer Vorläuferzellen fördert. Jedoch besteht dieser positive Einfluss nicht bei übergewichtigen Patienten. Den dahinter stehenden Mechanismus konnte sie mit ihrer Untersuchung aufdecken. Der Preis wird von der DGA seit 1987 jedes Jahr für eine herausragende Doktorarbeit verliehen.
Schwarz-Monheim-Preis 2010 an Dr. Roman Rodionov vergeben
Der Schwarz-Monheim-Preis der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, gestiftet durch UCB Pharma, ging in diesem Jahr an Dr. Roman Rodionov vom Gefäßzentrum des Carl Gustav Carus Universitätsklinikums in Dresden. 10.000 Euro erhält der Wissenschaftler für seine Arbeit mit dem Titel: "Overexpression of Dimethylagine Dimethylaminohydrolase Protects Against Cerebral Vascular Effects of Hyperhomocysteinemia". Dr. Rodionov untersuchte den Einfluss von asymmetrischen Dimethylarginin (ADMA), einem endogenen Hemmstoff der endothelialen Stickstoffmonooxidsynthase.
Er entsteht bei Gefäßrisikofaktoren und Gefäßerkrankungen vermehrt. In einem transgenen Mausmodell, in dem das ADMA abbauende Enzym Dimethylarginin Dimethylaminohydrolase (DDAH) verstärkt aktiv ist, konnte er zeigen, dass DDAH die Gefäßmuskelzellen in der Gefäßwand vor dem schädigenden Einfluss von Homocystein schützt. Dieser Effekt war unabhängig von einer ADMA-senkenden Wirkung von DDAH.
Dies wirft weitere Fragen nach ADMA-abhängigen und -unabhängigen vaskulären Effekten von DDAH auf und deutet darauf hin, dass eine Steigerung der DDAH-Aktivität ein therapeutischer Ansatz bei kardiovaskulären Erkrankungen sein könnte.
Max-Ratschow-Preis 2010 geht an Dr. Marc Schindewolf
Dr. Marc Schindewolf vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Zentrum der Inneren Medizin, Angiologie/Hämostaseologie) erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Max-Ratschow-Preis. In der Arbeit „Incidence and causes of heparin-induced skin lesions" konnte er gemeinsam mit Prof. Ralf Ludwig vom Universitätsklinikum Lübeck (Zentrum der Dermatologie) zeigen, dass durch Heparin ausgelöste Hautveränderungen eine sehr häufige Nebenwirkung bei internistischen Patienten darstellen, meist durch eine kutane Typ IV-Allergie bedingt. Dies fand bereits Eingang in die neuesten klinischen Scores zur Vorhersagewahrscheinlichkeit der potentiell lebensbedrohlichen Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT), der wichtigsten Differentialdiagnose bei Heparin-induzierten Hautveränderungen. Die identifizierten patienten- bzw. heparinabhängigen Risikofaktoren könnten darüber hinaus zukünftig die individualisierte Thrombosetherapie und die Entwicklung neuer Antikoagulantien beeinflussen.