Alle medizinischen Fachrichtungen stehen mittlerweile im Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte. Die Radiologie geht dabei neue Wege, um Medizinstudierende für das Fach zu begeistern und die hellsten Köpfe zu fördern. Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) hat auf dem 91. Deutscher Röntgenkongress im Mai in Berlin hierzu interessante Initiativen gestartet.

Die DRG stellte z.B. ein Patenschaftsprogramm auf, das dem medizinischen Nachwuchs die kostenfreie Teilnahme am Kongress ermöglicht. 150 Studenten schnupperten auf Einladung ihrer Professoren und Institutsleiter Kongressluft. Und die dürfte voller Informationen gewesen sein: Als größter deutschsprachiger Kongress der Radiologie bot er den Nachwuchskräften mit seinen über 500 Vorträgen und Fortbildungsveranstaltungen eine hervorragende Gelegenheit, die Attraktivität und Bandbreite des Faches zu erkunden.

Außerdem profitierte - wer es wollte - von einem Sonderprogramm, in dem Fragen nach beruflicher Entwicklung und wissenschaftlicher Karriere beantwortet wurden. „Zudem stellten wir hier die verschiedenen Spezialisierungsgebiete des Faches vor", so Prof. Dr. Walter Gross-Fengels, Asklepios-Klinikum Hamburg-Harburg, Präsident des Kongresses und Initiator der Patenschaftsaktion.

Zeitgleich zum Kongress gab die Deutsche Röntgengesellschaft den Startschuss für das Internetportal www.hellste-koepfe.de. Das Online-Angebot richtet sich in erster Linie an Studierende der Medizin und an junge Ärzte in der Radiologie. Zentrales Element ist die Interaktion mit den Usern. In Expertenforen können angehende Radiologen in direkten Kontakt mit Fachleuten treten und spezielle Probleme diskutieren, aber auch mit Kommilitonen untereinander kommunizieren.

„Die Zielgruppe, für die wir dieses Portal konzipiert haben, ist zwischen 20 und 35 Jahre alt - ‚Digital Natives‘, für die die Internetkommunikation und die Anwendung von Web2.0 Selbstverständlichkeiten sind", erklärt DRG-Präsident Prof. Dr. Gerhard Adam, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Exzellenzinitiative - Forscher für Zukunft
Mit „Forscher für die Zukunft" startete die DRG ein weiteres Förderungsformat, das sich an den Spitzennachwuchs in der Radiologie richtet: Jedes Jahr werden ausgewählte Radiologen zu speziellen Seminaren eingeladen, die sich den aktuellen Forschungsbrennpunkten der Faches widmen wie der Molekularen Bildgebung, der Entwicklung der Magnetresonanztomografie und der Kontrastmittelforschung.

„Unser Ziel ist es, begabten Kräften unseres Faches ein Forum zu bieten, sich über Forschungsthemen mit Mentoren und etablierten Forschern auszutauschen", erklärt Prof. Fabian Kießling, Experimentelle molekulare Bildgebung an der RWTH Aachen.