DIN 15224 regelt Qualitätsmanagementsysteme in Krankenhäusern
30.11.2012 -
Die DIN EN 15224:2012-12 ist - obwohl der Titel auf eine Erstveröffentlichung im Dezember 2012 hinweist - nun in ihrer endgültigen Fassung freigegeben und kann über den Beuth-Verlag bezogen werden. Mit der „DIN EN 15224 - Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung - Qualitätsmanagementsysteme - Anforderungen nach EN ISO 9001:2008" ist eine der wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich des Qualitätsmanagements zur Fertigstellung gekommen. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche Gesundheitseinrichtungen die neue Norm zu ihrem führenden Qualitätsmanagementsystem erklären.
Die endgültige Fassung enthält im Vergleich zum Normentwurf insgesamt vierzehn Änderungen, die sich in vier Gruppen zusammenfassen lassen:
- Strukturelle Optimierung: Die Endversion ist bei der Erläuterung der Begrifflichkeiten und in den Anhängen aussagekräftiger. Wesentlich ist auch die farbliche Hervorhebung der Unterschiede zur EN ISO 9001:2008. Dies erleichtert es Einrichtungen, die bereits nach der ISO 9001 zertifiziert sind, den Aufwand für einen Zertifizierungswechsel abzuschätzen.
- Beschränkung auf die klinischen Prozesse: Die zentrale Erleichterung im Vergleich zur Entwurfsversion stellt für die Anwender die Beschränkung auf die klinischen Prozesse und nicht mehr wie zuvor auf „(...) Prozesse der Gesundheitsversorgung und auf klinische Prozesse" dar.
- Geringfügige Änderungen bei Pflichtanforderungen: Die Anforderungen für die Dokumentenlenkung wurden um den Punkt „Genehmigung der Dokumente" ergänzt. Zudem wurden die Eingaben für die Managementbewertung modifiziert.
- Niedrigere Anforderungen für die Dienstleistungsentwicklung und -erbringung: Die Vorgaben für die Prozesse Entwicklung und Dienstleistungserbringung wurden an mehreren Stellen vereinfacht.
Die abschließende Überarbeitung der DIN EN 15224 hat sich für den Anwender gelohnt: Der Normentext ist im Vergleich zur Entwurfsfassung leichter nachvollziehbar. Darüber hinaus gibt es zwei inhaltliche Erleichterungen. „Ich bin davon überzeugt, dass die DIN EN 15224 vielen Krankenhäusern wichtige Impulse zur Weiterentwicklung ihres Qualitätsmanagementsystems geben wird.", kommentiert Max Korff, Vorstand der Krankenhausberatung ZeQ, die Veröffentlichung. Insbesondere die konsequente Ausrichtung auf die Patientenorientierung und -zufriedenheit sowie die Betonung des klinischen Risikomanagements mache die neue Norm im Vergleich zur übergreifenden ISO 9001 für Krankenhäuser interessant.
Für die nun veröffentlichte DIN EN 15224 gibt es bereits einen Kurzcheck, der es erlaubt, eine Einrichtung binnen eines Tages hinsichtlich ihrer Zertifizierungsreife einzuschätzen. Im Kurzcheck werden die Anforderungen der DIN 15224 gemeinsam mit einem Experten in konkrete Aufgabenpakete übersetzt, so dass eine Liste mit Aufträgen entsteht, die bis zur Zertifizierung erledigt werden müssen. Der Kurzcheck kann bei der Unternehmensberatung ZeQ beauftragt werden und existiert in speziellen Varianten für Krankenhäuser, Psychiatrien und Rehabilitationskliniken.
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