Dr. Christian Grefkes mit Niels-A.-Lassen-Preis der DGKN ausgezeichnet
22.03.2011 -
Dr. Christian Grefkes, Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln, ist mit dem „Niels-A.-Lassen-Preis" der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) ausgezeichnet worden. Er erhält die mit 3.500 Euro dotierte Auszeichnung für seine Untersuchungen zu schlaganfall-verursachten Störungen der motorischen Netzwerke im menschlichen Gehirn.
„Der Preis ist eine tolle Anerkennung unserer Arbeiten zur Funktionserholung nach einem Schlaganfall. Der Schlaganfall ist immer noch die häufigste Ursache bleibender Behinderungen in unserer Gesellschaft", so Dr. Grefkes über die wichtige Auszeichnung. Der 34-jährige Forscher ist Leiter einer Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für neurologische Forschung zum Thema Neuromodulation und Neurorehabiliation.
Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographien (fMRT) und mathematischen Modellen zur Kommunikation von Hirnregionen konnten Grefkes und sein Team nachweisen, dass motorische Ausfälle nach einem Schlaganfall, wie Halbseitenlähmungen mit einem gestörten Informationsaustausch motorischer Zentren, auch fernab der eigentlichen schlaganfallbedingten Gewebeschädigung assoziiert sind. Das heißt, auch nicht vom Schlaganfall direkt betroffene Hirnregionen werden in ihrer Funktion beeinträchtigt, weil sie mit den betroffenen Regionen vernetzt sind. „Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass sich solche krankhaft veränderten Netzwerke durch nicht-invasive Methoden der Hirnstimulation korrigieren lassen, was zu einer Verbesserung motorischer Defizite nach einem Schlaganfall führt", erklärt Dr. Grefkes.
Dr. Christian Grefkes studierte Medizin in Düsseldorf, Sydney und London. Im Jahr 2005 promovierte er am Düsseldorfer Institut für Hirnforschung. Nach Abschluss des Studiums begann Grefkes seine ärztliche Weiterbildung an der Neurologischen Klinik der RWTH Aachen und führte seine Forschungsarbeiten am Institut für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrums Jülich fort. 2007 wechselte der Forscher an die Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln (Leitung: Prof. Dr. Gereon Fink) und übernahm im gleichen Jahr eine wissenschaftliche Nachwuchsgruppe am Kölner Max-Planck-Institut für neurologische Forschung. Seine Forschungs-aktivitäten umfassen Fragestellungen zur neuronalen Plastizität und Reorganisation nach einem Schlaganfall unter Einsatz von Verfahren der funktionellen Bildgebung, der nicht-invasiven Neuromodulation sowie Modellen zur Konnektivität kortikaler Areale.
Hintergrund
Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung würdigt mit dem „Niels-A.-Lassen-Preis" hervorragende, international hochrangig publizierte Arbeiten zur Klinischen Neurophysiologie mit den Methoden der Funktionellen Bildgebung. Der Preis ist nach dem dänischen Arzt und Bildgebungspionier Niels Alexander Lassen benannt und wird an Wissenschaftler bis zum 35. Lebensjahr verliehen.