Aus den Kliniken

Dr. Dr. Katja de With leitet den Zentralbereich Klinische Infektiologie in Dresden

24.03.2014 -

Mit der Pharmazeutin und Internistin Dr. Dr. Katja de With intensiviert das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden den Kampf gegen klinische Infektionen. Als erstes deutsches Uniklinikum etabliert der Maximalversorger einen dem Vorstand direkt angegliederten „Zentralbereich Klinische Infektiologie", dessen Leitung die vom Universitätsklinikum Freiburg nach Dresden gewechselte Dr. Dr. Katja de With übernommen hat.

Während sie in Baden-Württemberg die Ärzte der Klinik für Innere Medizin dabei unterstützte, Infektionen stationär behandelter Patienten zu bekämpfen, steht sie im Dresdner Uniklinikum nun allen Fachgebieten zur Seite. Durch ihr interdisziplinäres Know-how als Pharmazeutin und Internistin kann sie ihre Kollegen vor allem bei besonders schweren oder komplexen Fällen unterstützen. Darüber hinaus engagiert sich die Infektiologin bundesweit für die Fortbildung von Fachkollegen und baut in Sachsen ein Beobachtungssystem zum Antibiotika-Verbrauch in Krankenhäusern auf.

Das weniger mehr sein kann, ist für Dr. de With Routine. Denn der intensive Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionen kann sich leicht ins Gegenteil umkehren: „Wenn durch Antibiotika bestimmte Keime komplett vernichtet werden, kann das die Besiedlung mit anderen, antibiotikaresistenten Keime fördern", erklärt die Infektiologin. Und es gibt weitere Risiken und Nebenwirkungen: Antibiotika können zum Beispiel allergische Reaktionen auslösen, Organfunktionen einschränken und die auf Keimen beruhende Darmflora in ein Ungleichgewicht bringen. Deshalb ist es wichtig, die Entscheidungen des einzelnen Arztes über den Einsatz von Antibiotika - sei es die Wahl des Medikaments, dessen Dosis und die Dauer der medikamentösen Therapie - durch einen interdisziplinär tätigen Experten zu unterstützen. Hierzu bietet Dr. de With im Dresdner Uniklinikum einen infektiologischen Konsildienst an. In ihrer doppelten Qualifikation als Pharmazeutin und Internistin sorgt sie für neue Perspektiven und kann gemeinsam mit den Klinikärzten eine optimale Therapiestrategie erarbeiten.

„Mit dem neu geschaffenen Zentralbereich Klinische Infektiologie erweitert das Klinikum seine Ressourcen, um frühzeitig dem Trend einer bedrohlichen Zunahme von Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien zu begegnen. Dabei setzen wir auf die große Erfahrung von Frau Dr. de With, die neben ihrer beratenden Funktion auch daran arbeitet, innovative Strategien gegen die weitere Zunahme von Antibiotikaresistenzen zu entwickeln", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. In einem weiteren Schritt wurde im Herbst 2013 eine Infektionskommission am Klinikum gegründet, die das Vorgehen gegen Infektionen klinikumsweit verbindlich regelt. Basis ist die von sieben Fachgesellschaften getragene Leitlinie „Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus", die erstmals für den deutschen Sprachraum die Grundlagen für Diagnose und Therapie klinischer Infektionen in einem wissenschaftlich erarbeiteten Dokument zusammengefasst hat. Als Koordinatorin dieses Vorhabens hat Dr. de With wesentlich an den Empfehlungen mitgewirkt.

Dass die Zahl der Infektionen steigt, hat mehrere Ursachen. Für deren Zunahme sorgen unter anderem der demographische Wandel, die größere Mobilität der Menschen, der medizinische Fortschritt und schließlich auch die ungewollte Aufnahme von Antibiotika - zum Beispiel über Nahrungsmittel. So trägt die höhere Lebenserwartung dazu bei, dass in den Krankenhäusern immer mehr hochbetagte Menschen mit einem geschwächten Immunsystem behandelt werden. Anfälliger für Infektionen sind zudem Patienten, deren Abwehrkräfte beispielsweise aufgrund einer medikamentösen Therapie von Krebs oder Rheuma geschwächt sind oder denen Implantate - etwa ein künstliches Hüftgelenk - eingesetzt wurden. Zudem ist die weltweite Mobilität der Menschen für eine wachsende Zahl aus dem Ausland eingeschleppter schwerer Infektionen verantwortlich, die oft nur durch Spezialisten im Krankenhaus behandelbar sind.

 

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