Dr. Elif Inan-Eroglu gewinnt den Wettbewerb “Paper of the Year 2022”
13.07.2023 - Für ihren Artikel „Joint association of alcohol consumption and adiposity with alcohol and obesity-related cancer in a population sample of 399,575 UK adults" hat Dr. Elif Inan-Eroglu vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) den Wettbewerb „Paper of the Year 2022" des British Journal of Nutrition gewonnen.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellte die junge Wissenschaftlerin bei der diesjährigen Sommerkonferenz der Nutrition Society in Liverpool vor.
Das British Journal of Nutrition (BJN) ist eine führende internationale, von Experten begutachtete Fachzeitschrift, die Originalarbeiten und Übersichtsartikel aus dem gesamten Spektrum der Ernährungswissenschaft veröffentlicht. Um herausragende Publikationen zu würdigen, wurde der BJN-Wettbewerb "Paper of the Year" ins Leben gerufen. Von den rund 400 bis 500 Artikeln, die pro Jahr im BJN erscheinen, werden die zehn besten ausgewählt und anschließend von einer unabhängigen Jury aus international anerkannten Ernährungswissenschaftler*innen begutachtet. Für das Jahr 2022 entschied sich die Jury für den Artikel von Dr. Elif Inan-Eroglu, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE. Der Preis ist mit 1000 britischen Pfund (entspricht ca. 1200 Euro) dotiert.
„Der Gewinn des British Journal of Nutrition „Paper of the Year 2022“ ist eine große Ehre für mich. Die Auszeichnung würdigt unser laufendes Forschungsprogramm zu den gemeinsamen Auswirkungen von Alkoholkonsum und anderen Lebensstilfaktoren (z. B. Fettleibigkeit) auf das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten, insbesondere Krebs“, sagt die junge Wissenschaftlerin. „Wir hoffen, dass unsere Arbeit das Bewusstsein für die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Alkohol und Fettleibigkeit schärfen und dazu beitragen wird, die Krebsbelastung in der Gesellschaft zu verringern.“
An der Publikation hat Dr. Elif Inan-Eroglu gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universität Sydney gearbeitet, wo sie vor ihrer Zeit am DIfE tätig war. Bei der diesjährigen Sommerkonferenz der Nutrition Society, die vom 3. bis 6. Juli 2023 in Liverpool stattfand, bekam sie die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren. „Die Preisverleihung war ein wirklich denkwürdiges Erlebnis. Es war ungemein befriedigend zu sehen, wie unsere Forschung von geschätzten Kollegen in der Ernährungsgemeinschaft anerkannt und gefeiert wurde“, resümiert Inan-Eroglu. „Ich fühle mich sehr geehrt und bin motiviert, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben.“
Hintergrundinformationen
In der prospektiven UK Biobank-Kohortenstudie hat das Team um Dr. Elif Inan-Eroglu den gemeinsamen Zusammenhang von Adipositas und Alkoholkonsum mit der Krebsinzidenz untersucht. An der Studie nahmen knapp 400.000 Proband*innen aus dem Vereinigten Königreich (UK) im Alter von 40 bis 69 Jahren teil, die zu Beginn der Untersuchungen nicht an Krebs erkrankt waren. Anhand ihres wöchentlichen Alkoholkonsums wurden die Teilnehmenden in vier Gruppen eingeteilt: Nicht-Trinker, ehemalige Trinker sowie Trinker innerhalb und oberhalb der britischen Richtwerte, d. h., weniger bzw. mehr als 112 Gramm Alkohol pro Woche. Adipositas definierten die Forschenden über den Körperfettanteil, Taillenumfang und Body-Mass-Index.
Von den 399.575 Teilnehmenden erkrankten über einen Nachbeobachtungszeitraum von 12 Jahren insgesamt 61.898 an Krebs – davon 17.617 an alkoholbedingten Krebserkrankungen und 20.214 an Krebserkrankungen, die auf Übergewicht zurückzuführen waren.
Die Datenauswertung ergab, dass Teilnehmende mit dem höchsten Körperfettanteil, die innerhalb der empfohlenen Alkoholrichtlinien tranken, im Vergleich zu den Teilnehmenden, die nie Alkohol tranken und den niedrigsten Körperfettanteil aufwiesen, ein um 53 Prozent höheres Risiko hatten, an alkoholbedingtem Krebs zu erkranken. Teilnehmende mit dem höchsten Körperfettanteil, die mehr als die empfohlene Menge Alkohol konsumierten, hatten sogar ein um 61 Prozent höheres Erkrankungsrisiko.
Unabhängig vom Alkoholkonsum stellten die Wissenschaftler*innen einen Zusammenhang zwischen einem größeren Taillenumfang und einem erhöhten Krebsrisiko fest. Insgesamt zeigte sich, dass übermäßige Adipositas die schädliche Wirkung von Alkohol auf das Krebsrisiko noch verstärken kann. Um das Krebsrisiko zu verringern, ist es demzufolge entscheidend, den Alkoholkonsum einzuschränken und auf ein gesundes Körpergewicht zu achten.
Kontakt
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