Personalia

Dr. Kai Pieritz neuer Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie

05.07.2016 -

Die operative Versorgung mit künstlichen Gelenken ist ein weltweit verbreitetes chirurgisches Behandlungsverfahren. Deutschlandweit werden pro Jahr etwa 400.000 sogenannte Endoprothesen an geschädigten Hüft- und Kniegelenken implantiert. Durch den endoprothetischen Gelenkersatz erreichen die betroffenen Patienten neben der Schmerzfreiheit, einen deutlichen Mobilitätsgewinn und dadurch eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität. Obwohl weit verbreitet, zählen diese Eingriffe nach wie vor zu den anspruchsvollen Operationen und gehören ausschließlich in die Hand eines erfahrenen Operateurs.

Mit der seit Jahren erfolgreichen und bundesweit anerkannten Zertifizierung für Endoprothesenzentren wurden erstmals einheitliche und definierte Anforderungen an die endoprothetische Versorgung formuliert. Dieses Zertifikat gewährleistet, dass in den teilnehmenden Kliniken künstliche Gelenke nach den neuesten wissenschaftlichen Leitlinien und nach vorgegebenen Behandlungspfaden eingebaut werden. Zwei weitere wichtige Voraussetzungen für das Zertifikat: Jeder behandelnde Arzt muss mindestens 50 künstliche Gelenke pro Jahr implantieren und alle an der Behandlung des Patienten beteiligten Einrichtungen, wie zum Beispiel die Physiotherapie, sind von vornherein in den Prozess eingebunden. Das Zertifikat mit dem Titel „EndoCert“ gilt als weltweit erstes Zertifizierungssystem in der Endoprothetik und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) mit weiteren Partnern entwickelt.

An diesem aufwendigen Verfahren hat das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach im Jahr 2015 erstmalig mit Erfolg teilgenommen. Jetzt stand das erste Überwachungsaudit zur Rezertifizierung an. Speziell ausgebildete Fachexperten, allesamt selber Spezialisten in der Endoprothetik, überprüfen nach einem umfassenden Anforderungskatalog erneut die jeweilige Einrichtung. Damit soll gewährleistet werden, die selbst gesteckten hohen Qualitätsstandards nachhaltig zu sichern.

Seit dem 1. April ist Dr. med. Kai Pieritz neuer Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie. Dr. Pieritz ist selbst ausgebildeter Fachexperte und hat in der Vergangenheit zahlreiche Zertifizierungen bundesweit in unterschiedlichen Einrichtungen durchgeführt. „Eine Zertifizierung gleich zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich schon als echte Herausforderung angesehen“, gibt Dr. Pieritz offen zu. „Besonders spannend war aber die Tatsache, dass ich dieses Mal nicht in der Rolle des Prüfers war, sondern wir uns der Prüfung stellen mussten.“

Gemeinsam mit dem bereits etablierten Team der Abteilung konnte das Überwachungsaudit vorbereitet und im Mai erfolgreich durchgeführt werden. Die Zertifizierungsgesellschaft bescheinigt mit dem erneut erteilten Zertifikat, dass im Evangelischen Krankenhaus eine qualitativ ausgezeichnete endoprothetische Versorgung auf anerkannt hohem Niveau durchgeführt wird. Die Verstärkung des bisherigen Teams durch Dr. Pieritz, der vorher in einem zertifizierten Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung tätig war, hat somit neben der Optimierung der Patientenversorgung zu einer Erweiterung des operativen Spektrums beigetragen. Die bislang erfolgreiche und medizinisch qualitativ hochwertige Betreuung der Patientinnen und Patienten mit endoprothetischem Gelenkersatz wurde nochmals auf ein höheres Niveau angehoben.

„Mit dem Erreichten wollen wir uns allerdings nicht zufrieden geben“, äußerte Chefarzt Dr. Pieritz unmittelbar nach dem erfolgreich absolvierten Audit. „Vielmehr steht die Zufriedenheit unserer Patienten, also die Nachhaltigkeit unseres Tuns im Fokus unseres Handelns.“ Ein klares Statement, welches vom gesamten Team unisono bekräftigt wurde und überdies mit der vom Evangelischen Krankenhaus gelebten ganzheitlichen Versorgung des Patienten voll und ganz im Einklang steht.

Zur Erweiterung des operativen Spektrums werden neben den künstlichen Gelenken aber auch gelenkerhaltende Verfahren angeboten. Denn nicht jeder Patient mit einem nachgewiesenen Gelenkverschleiß benötigt sofort eine Endoprothese. Vielmehr bietet die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie auch zahlreiche andere Verfahren an, bevor ein künstliches Gelenk notwendig wird. Das gesamte Team ist in diesen Verfahren geschult und durch die regelmäßige Teilnahme an Kongressen, Workshops und speziellen Fortbildungen ist gewährleistet, dass die ärztlichen Mitarbeiter 'up-to-date' sind und die Patienten ausschließlich nach neuesten und bewährten Verfahren behandelt werden.

„Wenn der Patient unsere Sprechstunde verlässt, dann soll er das gute Gefühl haben, umfassend und individuell beraten worden zu sein“, erklärt Dr. Pieritz. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, werden im Evangelischen Krankenhaus regelmäßig Sprechstunden mit der Möglichkeit der umfassenden Untersuchung und individuellen Beratung angeboten. Durch die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten wird die nahtlose Behandlung und Betreuung der Patienten auch über den Krankenhausaufenthalt hinaus sichergestellt.

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