Auszeichnungen

Forschungsarbeit zur Differenzierung von Stammzellen zu Pankreasgangzellen ausgezeichnet

26.07.2022 - Für ihre Forschungsarbeiten zur Differenzierung von humanen pluripotenten Stammzellen und zur Entwicklung von Pankreasgangähnlichen Organoiden wurde Dr. rer. nat. Meike Hohwieler, Universitätsklinikum Ulm, mit dem Adolf-Kußmaul-Preis 2022 ausgezeichnet.

Sie erhielt den von der Falk Foundation e.V. gestifteten und mit 5.000 Euro dotierten Preis im Rahmen der 32. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie.

Eine Dysfunktion der Pankreasgangzellen ist an der Entwicklung diverser Erkrankungen, wie etwa der zystischen Fibrose und dem duktalen Pankreaskarzinom, beteiligt. Die Hintergründe hierfür werden bislang noch nicht vollkommen verstanden. Die Arbeitsgruppe um Frau Dr. Hohwieler hat nunmehr ein Verfahren auf Basis einer sogenannten Microwell-Chip-Plattform entwickelt, mit dessen Hilfe die Differenzierung von Stammzellen und die Entwicklung von duktalen Pankreas-Organoiden möglich sind.

Anhand des Modells konnten Differenzierungswege von pankreatischen Progenitorzellen in zwei unterschiedliche Zelllinien reifer Pankreasgangzellen erreicht werden. Es konnten ferner duktale Marker identifiziert werden, die offenbar die Karzinogenese im Pankreas anzeigen.

Dies könnte zu Fortschritten bei der Diagnostik und Therapie von Tumoren im Gangsystem des Pankreas beitragen. Denn bislang gibt es keine effizienten Screeningmethoden für den Bauchspeicheldrüsenkrebs und auch die personalisierte Therapie dieser Krebserkrankung steckt noch in den Kinderschuhen. Biomarker, die bereits frühe neoplastische Prozesse im Bereich der Pankreasgänge anzeigen, können künftig möglicherweise eine frühzeitigere Diagnosestellung erlauben und zudem auch neue therapeutische Angriffspunkte identifizieren.

Adolf-Kußmaul-Preis

Der in Bruchsal verliehene Preis ist nach Adolf Kußmaul (1822–1902) benannt, der zu den Wegbereitern der modernen Gastroenterologie und insbesondere der Endoskopie gehörte. Mit seiner bahnbrechenden „Magenarbeit“ im Jahr 1869 kann er als Begründer des Fachs „Gastroenterologie“ bezeichnet werden. Er führte die Magenpumpe zur Behandlung der Magenausgangsstenose ein und untersuchte weltweit erstmals Speiseröhre und Magen mit dem Endoskop.

Der Preis wird seit 1991 jährlich anlässlich der Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie von der Falk Foundation e.V., Freiburg, gestiftet und für herausragende Originalarbeiten junger Wissenschaftler auf dem Gebiet der Gastroenterologie und Hepatologie verliehen. Die Bewerber dürfen nicht älter als 40 Jahre sein. Bei der Arbeit muss es sich um eine wissenschaftliche Originalarbeit handeln, die nicht älter als zwei Jahre ist, wobei sie vollständig oder in Teilen publiziert sein darf.

Kontakt

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

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