Gefälschte Arzneimittel: Gefahr durch illegalen Online-Handel steigt
07.10.2011 -
Gefälschte Medikamente können für Patienten lebensgefährlich sein und werden zu einer zunehmenden Gefahr: Jedes zweite im Internet gekaufte Medikament ist laut Schätzungen der) eine Fälschung.
Der deutsche Zoll hat alleine im letzten Jahr 10 Millionen Tabletten sichergestellt. Gefälschte Medikamente können keinen, zu wenig, zu viel oder den falschen Wirkstoff enthalten. Auch giftige Substanzen wurden schon in gefälschten Arzneimitteln gefunden.
Eines der am meisten gefälschten Medikamente ist ein PDE-5-Hemmer des Arzneimittelherstellers Pfizer. Laut Unternehmensangaben wurden 2010 weltweit rund 5 Millionen gefälschte Tabletten des Präparats gegen erektile Dysfunktion sichergestellt.
Neben Medikamenten gegen erektile Dysfunktion werden zunehmend Mittel zur Behandlung von Krebs, HIV, hohem Cholesterin, Alzheimer, Bluthochdruck, Depressionen, rheumatische Arthritis oder Malaria kopiert. Die Anzahl der weltweit beschlagnahmten Fälschungen von Pfizer-Präparaten lag 2010 bei 8,4 Millionen Tabletten.
„Pfizer unterstützt den Kampf gegen gefälschte Arzneimittel, damit Patienten geschützt und Täter gestoppt werden", sagt Pfizer-Sprecher Martin Fensch. „Unsere Sicherheitsexperten arbeiten mit Zollfahndung, Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen, um Fälschern das Handwerk zu legen." Als weltweit führender forschender Arzneimittelhersteller setzt sich Pfizer für die Sicherheit der gesamten Lieferketten ein.
Eine zunehmende Gefahr ist der illegale Handel mit gefälschten Medikamenten im Internet. Hier müssen Verbraucher besonders wachsam sein: Die Internetseiten vieler Fälscher sehen seriös aus; es ist kaum ersichtlich, dass es sich um illegale Angebote handelt. Dort wird dann in der Regel Originalware versprochen, geliefert werden aber Fälschungen, die man ohne Laboranalyse nicht oder kaum von den echten Medikamenten unterscheiden kann.
„Arzneimittelfälschungen sind oft nicht einmal preiswerter als die Originale - sie werden nur rezeptfrei verschickt", sagt Hans-Joachim Mill, Director Pfizer Global Security. „Wir raten dringend davon ab, ein rezeptpflichtiges Arzneimittel im Internet zu erwerben, wenn kein Rezept verlangt wird."