Georg Baum neuer Präsident des europäischen Krankenhausverbandes HOPE
20.06.2011 -
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, ist vom Vorstand des europäischen Krankenhausverbands HOPE (European Hospital and Healthcare Federation) auf seiner turnusmäßigen Sitzung in Turku (Finnland) für die Dauer von drei Jahren einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt worden. Baum, der bisher Vizepräsident von HOPE war, folgt John Cachia (Malta) nach.
Der europäische Krankenhausverband werde sich in den kommenden Jahren zahlreichen kontroversen Diskussionen stellen müssen, erklärte Baum. So sei die Richtlinie über die "Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung" zwar bereits verabschiedet, doch die Implementierung der Regelung in nationales Recht werfe viele Fragen auf. Es sei daher darauf zu achten, dass die Patienten von ihrer Wahlfreiheit in der Praxis auch Gebrauch machen könnten.
Der HOPE-Präsident weiter: "Mit den anstehenden Überarbeitungen der Richtlinien zur Arbeitszeit oder zur gegenseitigen Anerkennung von Berufsqualifikationen werden zentrale Regelungen für die Organisation der Arbeit in Krankenhäusern neu gefasst. Darüber hinaus wird sich in den kommenden drei Jahren die mit dem Grünbuch über Arbeitskräfte des Gesundheitswesens angestoßene Debatte über grenzüberschreitende Bekämpfung des Fachkräftemangels konkretisieren. Die Kliniken setzen für die konkrete Bewältigung des Ärztemangels auf mehr Flexibilität." Auch hier werde HOPE eine zentrale Rolle in der EU-weiten Diskussion einnehmen müssen. Dabei werde besonders die zunehmende Alterung von Patienten und des Gesundheitspersonals zu erörtern sein, so Baum weiter.
Verbandspolitisch will Baum den Kreis der Mitglieder um zwei neue Länder erweitern: "Ich freue mich wenn es uns gelingt, auch einen Krankenhausverband aus Polen in unseren Reihen zu integrieren. Mit Blick auf die anstehende Erweiterung der EU auf Kroatien werden wir auch auf unsere dortigen Kollegen zugehen". Baum, der zugleich Vorstandsmitglied der internationalen Krankenhausvereinigung IHF (International Hospital Federation) ist, betonte, dass auf Grund der unterschiedlichen Organisationsstruktur einer gemeinsamen Interessenwahrnehmung Grenzen gesetzt seien.
"Dennoch bin ich überzeugt, dass wir mit der gebündelten Stimme der Krankenhäuser in Europa viel für verbesserte Bedingungen in der Krankenhausversorgung und damit viel zum Wohle des Patienten in Europa erreichen können", machte der neue HOPE-Präsident deutlich.