Aus den Kliniken

Goldstandard der Sepsisbehandlung

S3-Leitlinie veröffentlicht

18.02.2020 -

Die jetzt veröffentlichte S3-Leitlinie zur Sepsis bündelt erstmals auf dem höchsten methodischen Niveau das gesamte medizinische Wissen zur Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung.

Die Federführung für die Erarbeitung der Leitlinie „Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“ hatte die am Universitätsklinikum Jena ansässige Deutsche Sepsis-Gesellschaft inne.

Wie soll ein Sepsispatient künstlich beatmet und gelagert werden, welches Nierenersatzverfahren sollte bei akutem Nierenversagen angewandt werden, wie sollten Patienten mit schwerem septischen Schock ernährt werden - bei diesen Entscheidungen helfen Leitlinien dem behandelnden Arzt. "Leitlinien sind keine juristisch verbindlichen Richtlinien oder Universalrezepte", stellt Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst klar, "sie sind Handlungs- und Behandlungsempfehlungen auf dem Stand des aktuellen Wissens, letztlich aber muss der Arzt immer anhand der individuellen Situation des Patienten entscheiden." Frank Brunkhorst hat die Prof. für Klinische Sepsisforschung am Universitätsklinikum Jena inne und leitet hier das Zentrum für Klinische Studien. Als Generalsekretär der Deutschen Sepsis-Gesellschaft leitete er die dreijährige Erarbeitung der Sepsis-Leitlinie, an der insgesamt 14 wissenschaftlich-medizinische Fachorganisationen und mit der Sepsis-Hilfe auch eine Patientenvereinigung beteiligt waren.

Höchste methodische Qualität

Die Grundlage bildeten die internationalen Behandlungsrichtlinien der „Surviving Sepsis Campaign“, die 2017 veröffentlicht wurden. Das 34-köpfige Leitlinienteam hat deren Gliederung übernommen und um Kapitel zur Definition der Sepsis, Prävention, Impfungen und Spätfolgen ergänzt. Mittels systematischer Aktualisierungsrecherchen und Literaturbewertungen wurden auch in der Zwischenzeit erzielte neue Studienergebnisse und publizierte Daten in die Empfehlungen einbezogen. Je nach der Qualität der Studiendaten und der Einigkeit unter den Experten sind die über 100 Empfehlungen abgestuft formuliert. „Die Bewertung der Studien und die Konsensfindung der Experten erfolgten standardisiert, das macht die hohe methodische Qualität der Leitlinie aus“, so Brunkhorst.

S3-Leitlinie "Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge"

Kontakt

Universitätsklinikum Jena

Kastanienstraße 1
07743 Jena

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