GRN 4 Future - Gemeinsam. Richtung. Neuanfang
06.03.2025 - Krankenhausstrukturreform erfordert Neuausrichtung der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar
Unter dem Motto „GRN 4 Future – Gemeinsam. Richtung. Neuanfang“ haben Landrat Stefan Dallinger, die Geschäftsführerinnen der GRN Gesundheitszentren, Katharina Elbs und Judith Masuch, sowie der GRN-Ressortleiter Medizin, Dr. Johannes Berentelg, am 5. März in einer Pressekonferenz Pläne für eine durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) erforderliche Neuausrichtung der GRN-Kliniken vorgestellt. Oberste Prämisse dabei ist: Es wird weiterhin einen starken Verbund geben mit vier Standorten in Eberbach, Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim.
Neuausrichtung der GRN-Kliniken
Verändern wird sich das medizinische Leistungsspektrum. Während man bisher zugunsten einer wohnortnahen Versorgung ein an allen vier Standorten nahezu redundantes Angebot vorgehalten hat, sollen künftig gemäß der Idee der Lauterbach´schen Strukturreform insbesondere elektive Leistungen in Zentren gebündelt und Schwerpunkte mit überregionaler Strahlkraft geschaffen werden.
Die GRN-Klinik Sinsheim mit dem voraussichtlich im Frühjahr 2027 fertiggestellten Neubau wird einen Schwerpunkt im Bereich der Notfallversorgung erhalten, mit einem Fokus auf der interventionellen Kardiologie und der Traumatologie. In Schwetzingen wird ein Darmzentrum aufgebaut. Die Klinik fokussiert sich somit auf die onkologische Viszeralchirurgie. Weinheim wird sich besonders auf die elektive Orthopädie, also Knie- und Hüft-Endoprothetik inklusive Revisionen konzentrieren.
Alle drei genannten Einrichtungen streben eine Anerkennung als Level-II-Versorger an und bieten neben den genannten Schwerpunkt-Bereichen weiterhin für die Bevölkerung eine hochwertige Grund- und Regelversorgung mit Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Innerer Medizin, Intensivmedizin, Geriatrie, Palliativmedizin und Notfallmedizin.
Die Ausgestaltung des medizinischen Leistungsspektrums in der GRN-Klinik Eberbach wird aufgrund der besonderen geographischen, eher ländlichen Lage angrenzend an den Neckar-Odenwald-Kreis und den Odenwaldkreis gesondert und in Abstimmung mit den umliegenden Kliniken beraten. Ein finales Konzept ist in Bearbeitung.
KHVVG: Gesetz setzt hohe Maßstäbe für die Vergabe von Leistungsgruppen
Neben der Finanzlage zwingt das zum 1.1.2025 in Kraft getretene KHVVG Kliniken bundesweit zur Umstrukturierung. Leistungsgruppen für bestimmte Bereiche werden Kliniken nur zugeteilt, wenn die verschärften Qualitätsanforderungen wie Mindestfallzahlen und die vorgegebene Anzahl an Fachkräften erfüllt sind.
Mit der Bündelung von Leistungen im Verbund möchte die GRN-Geschäftsführung ein stabiles, wettbewerbsfähiges Leistungsvolumen und eine sichere Erreichung der Qualitätskriterien schaffen, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Rhein-Neckar-Kreis in den vier GRN-Kliniken auch weiterhin garantieren zu können. Das vorgestellte Konzept unterliegt noch der Zustimmung des Sozialministeriums und soll dort in den kommenden Wochen vorgelegt werden.
GRN-Geschäftsführung: „Krankenhausstrukturreform unabdingbar“
Trotz aller damit einhergehenden Herausforderungen halten Katharina Elbs und Judith Masuch die Einführung einer Krankenhausplanung anhand bundeseinheitlicher Leistungsgruppen für längst überfällig und dringend notwendig. „Angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs einer immer älter werdenden Bevölkerung, des zunehmenden Fachkräftemangels und nicht zuletzt der dramatischen finanziellen Situation nahezu aller Krankenhäuser in Deutschland, ist eine Krankenhausstruktur-Reform unabdingbar“, meint Katharina Elbs. „Im Zuge des Reformgedankens müssen wir elektive Leistungen an wenigen Standorten bündeln, damit wir weiterhin an vier Standorten ein medizinisches Angebot vorhalten können“, ergänzt Judith Masuch.
Rückendeckung von allen Beteiligten – von der Chefärztin bis zum Aufsichtsrat
Das Konzept über die künftige medizinische Ausrichtung hat die GRN-Geschäftsführung gemeinsam mit Chefärzten, Klinikleitungen, Medizincontrollern sowie einer externen Beratungsfirma eineinhalb Jahre lang gründlichst ausgearbeitet und schließlich in mehreren Beratungen dem GRN-Aufsichtsrat präsentiert. Von allen Beteiligten gibt es Rückendeckung, das Konzept wird angesichts der aktuellen Herausforderungen als große Chance betrachtet: Chefärzte der Kliniken sprechen sich klar für die Konzentration der Leistungen aus. Auch vom GRN-Aufsichtsrat ist das erarbeitete Konzept ohne Gegenstimmen abgesegnet worden.
GRN-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Stefan Dallinger: „Auch in Zukunft eine starke Krankenhausversorgung in Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises sicherstellen“
„Wir müssen uns auf die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen einstellen und nun zügig mutige Entscheidungen treffen und diese konsequent umsetzen. Mit einem klaren Zielbild können wir die Zukunft unserer Kliniken und der Mitarbeitenden selbst gestalten und so auch in Zukunft eine starke Krankenhausversorgung in Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises sicherstellen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der GRN-Gesundheitszentren Landrat Stefan Dallinger. Er sagt weiter: „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die sich konstruktiv auf diese nicht einfache Diskussion eingelassen haben und bereit sind, Verantwortung mit Blick auf das große Ganze zu übernehmen, auch wenn es im eigenen unmittelbaren Umfeld alles andere als einfach ist.“
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GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH
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