Hartmann-Preis 2008 an Prof. Dr. Markus Stücker und PD Dr. med Joachim Dissemond verliehen. Die Arbeitsgruppen um die Wissenschaftler Prof. Dr. Markus Stücker und PD Dr. med. Joachim Dissemond teilen sich in diesem Jahr den renommierten Hartmann-Preis. Verliehen von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie würdigt der von der Paul Hartmann AG initiierte Preis innovative Vorschläge für klinische Studiendesigns sowie Arbeiten, aus denen sich ein Nutzen für den klinischen Alltag ziehen lässt. Ausgezeichnet wurde das Studienprotokoll „Veränderungen der Expression von TGF beta 3, TNF-alpha, MMP 1 und 2 im Wundsekret des Ulcus cruris venosum unter Kompressionstherapie“.

Dr. Stefanie Reich-Schupke, wie Prof. Stücker tätig im Venenzentrum der Klinik für Dermatologie und Allergologie und der Klinik für Gefäßchirurgie der Ruhr-Universität Bochum, sagt über die Intention des von ihr eingereichten Studiendesigns: „Erstaunlich wenige Studien haben bislang den heilenden Effekt der Kompressionstherapie bei venös bedingten Ulzera auf molekularer Ebene untersucht. Wir möchten mit unserer Arbeit zur Klärung beitragen.“ Es sei durchaus vorstellbar, dass die genauere Kenntnis der Vorgänge im Mikromilieu dazu beiträgt, Kompressionsdrucke und Dauer einer Kompression zu optimieren, so Stücker.

PD Dr. Joachim Dissemond, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Essen, und seine Mitarbeiter griffen mit ihrer Arbeit einen anderen Aspekt auf: die Exsudatmanagementkapazität moderner Wundauflagen für die Therapie des Ulcus cruris venosum (UCV) unter Kompressionstherapie. Dissemond: „Die Basis jeder Therapie eines UCV ist eine adäquate Kompressionstherapie. Aber weil die Kompression Druck auf eine Wundauflage ausübt, müsste sich deren maximales Aufnahmevermögen für Flüssigkeit eigentlich vermindern.“ Eine Vermutung, die sich mittels moderner Wundbehandlung an einem Plastikbein beweisen ließ, das mit UCV-adäquaten Löchern versehen war.