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16. Deutscher Wundkongress Wundinfektionen erkennen und in der Praxis richtig versorgen

01.06.2022 - Live-Demonstrationen zum professionellen Anlegen der Pütterbinde, PütterFlex und der 2-Komponenten-Kompressionssysteme PütterPro 2 und PütterPro 2 Lite sowie die Vorstellung der Virtual-Reality-Brille lockten viele Besucher an den Stand von Hartmann.

Es geht wieder los: Nach zweijähriger Pause war der 16. Deutsche Wundkongress mit 3.076 Teilnehmern fast genauso gut besucht wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Am Stand von Hartmann herrschte großer Andrang bei den regelmäßig stattfindenden Live-Demonstrationen zum professionellen Anlegen der Pütterbinde und PütterFlex sowie der 2-Komponenten-Kompressionssysteme PütterPro 2 und PütterPro 2 Lite. Denn: Bandagieren will gelernt sein und nur ein richtig angelegter Kompressionsverband führt bei den Patienten zu rascher Schmerzfreiheit und nachlassenden Beschwerden. Dabei ist der Verband eine unverzichtbare Therapiemaßnahme bei der Behandlung von Venenleiden. Der Ulcus cruris venosum (UCV) heilt beispielsweise mit der Kompression als Kausaltherapie besser als ohne Kompressionstherapie.1 Die korrekte Anlegetechnik wird jedoch in der Ausbildung medizinischer Fachkräfte oft vernachlässigt und so konnten sich die Besucher nun direkt vor Ort fortbilden.

Wundauflagen helfen, Entzündungen umzudrehen

Auch das Hartmann Symposium „Erkennen und Managen von Wundinfektionen – von der Wissenschaft in die Praxis“ stieß bei den Kongressbesuchern auf großes Interesse. Prof. Dr. Hans Smola, MD und Vice President Medical Competence Center der Paul Hartmann AG, stellte die Ergebnisse der HydroClean Extension Studie vor. Die longitudinale Beobachtung bewertet die Biomarker im Wundexsudat von UCV. Zu den häufigsten Komplikationen der Wundheilungsstörung zählt die Wundinfektion. Daher steht die Infektionsprävention an erster Stelle, um weitere Komplikationen zu vermeiden und die Heilungschancen zu verbessern. Für die Studie wurde eine Patientenkohorte mit chronischen (n = 47) und eine mit akuten Wunden (n = 10) über einen Zeitraum von 12 Wochen bzw. 21 Tagen beobachtet. Die Wundauflagen wurden nach dem Wechsel biochemisch analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Muster der biochemischen Marker innerhalb der ersten 14 Tage dem Muster akuter Wunden angeglichen haben und dann stabil blieben. Daher sollte das Wundbett in dieser Zeit normalisiert werden. Das bedeutet, dass die Wundauflagen die Entzündung umdrehen können, unabhängig davon, ob die Patienten viele Bakterien in der Wunde haben oder nicht. Dadurch wird die Wundheilung langfristig befördert, auch wenn der eigentliche Effekt klinisch erst viel später sichtbar ist.

Antimicrobial Stewardship: Antibiotika richtig einsetzen

Über die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden in der Praxis referierte Astrid Probst, Krankenschwester und Pflegeexpertin im Bereich Wundmanagement in der Pflegedirektion des Klinikums am Steinenberg sowie der Ermstalklinik in Reutlingen. Eine wichtige Rolle bei der Wundversorgung spielen Antibiotika, die häufig nicht in der richtigen Dosis, für die richtige Dauer oder nicht erregerspezifisch verschrieben würden. Aus diesem Grunde wurde das Antimicrobial Stewardship (AMS) im Klinikum Reutlingen implementiert. Das interdisziplinäre Konzept zum verantwortungsvollen Umgang mit Antiinfektiva verfolgt das Ziel, deren Einsatz zu optimieren, Antibiotikaresistenzen zu reduzieren und die Häufigkeit von Clostridium-difficile-Erkrankungen zu verringern. In der Klinik findet einmal wöchentlich eine Infekt-Visite statt – mit dem Stationsarzt, einem Mikrobiologen, Apotheker und einer Pflegeexpertin, um die richtige Behandlung der Patienten mit infizierten Wunden in der Gefäßchirurgie zu gewährleisten und Clostridieninfektionen zu reduzieren. Gute Erfahrungen hat Astrid Probst mit der Wundauflage HydroClean gemacht: Nekrotisches Gewebe wird damit angefeuchtet und durch die Débridementfähigkeit abgelöst. Das Bakterien enthaltene Wundexsudat wird in den Kern der Wundauflage absorbiert und gebunden. Dadurch wird bei jedem Verbandwechsel die Keimbelastung reduziert. Für die Versorgung stark exsudierender Wunden verwendet Astrid Probst die Saugkompresse Zetuvit Plus. Ihr Superabsorberkern ist besonders saugfähig und schließt das aufgenommene Exsudat sicher ein. So wird keimbelastetes Exsudat von der Wunde ferngehalten und die Infektionsgefahr verringert.

Nicht der Verband entscheidet, sondern die Diagnose

Für John Schäfer, Gesundheits- und Krankenpfleger am Universitätsklinikum Eppendorf, ist insbesondere die verzögerte Diagnose ein großes Problem bei der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden. Die steigende Zahl von Patienten mit Komorbiditäten, der Mangel an Fachkräften und der besonders im ländlichen Raum erschwerte Zugang zu medizinischen Versorgungsstrukturen macht für ihn eine verbesserte Infektionsprophylaxe zwingend notwendig. In seiner Abteilung würden teilweise Patienten vorstellig, die über zehn Jahre eine chronische Wunde gehabt hätten, ohne dass diese diagnostiziert wurde. Daher müssten insbesondere das behandelnde Personal und ambulante Pflegedienste in der Wundversorgung entsprechend geschult werden. Den Fokus sieht er ganz klar auf der Diagnostik und der kausalen Therapie, da die Wunde das Endprodukt der Erkrankung ist. Ein wichtiges Thema sowohl für die Wundreinigung als auch für die Lebensqualität der Patienten ist laut John Schäfer das Duschen mit offenen Wunden, das auch bei den Fachkräften kontrovers diskutiert wird. Das Ausduschen eines Abszesses sei förderlich für die Wundheilung, Leitungswasser jedoch nicht dafür geeignet, da es nicht keimfrei sei. John Schäfer empfiehlt daher sterile Filter, die in der Handbrause der Dusche installiert werden können. Bei der Auswahl der Verbandmittel setzt er auf wirkstofffreie, aber wirkende Wundauflagen wie HydroClean und Zetuvit Plus. Für die Patienten besteht der Vorteil in einem schmerzfreien Verbandwechsel und einer Geruchsbindung. „Und wenn die Patienten Fortschritte bei der Heilung sehen, fassen sie auch wieder Vertrauen in die medizinische Versorgung und eine kausale Therapie wird möglich“, ist John Schäfer überzeugt.

Kontakt

Paul Hartmann AG

Paul-Hartmann-Str. 12
89522 Heidenheim
Bayern, Deutschland

+49 7321 36 0
+49 7321 36 3636

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