Hochresistenter Keim bei Intensivpatienten im Krankenhaus Bad Cannstatt
Erforderliche Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind getroffen
Auf der Intensivstation des Krankenhaus Bad Cannstatt ist bei fünf Patienten ein hochresistenter Keim nachgewiesen worden. Die Patienten werden unter besonders strengen Hygienevorschriften von einem eigenen Pflegteam versorgt und regelmäßig auf das Bakterium untersucht. Die Intensivstation ist für weitere Aufnahmen geschlossen. Hygienefachkräfte des Instituts für Krankenhaushygiene im Klinikum Stuttgart sind täglich vor Ort. Der Zustand der mit dem Keim besiedelten Patienten ist stabil. Die Patienten sind nur mit dem Keim besiedelt, Symptome zeigen sie nicht.
Derzeit befinden sich insgesamt sieben Patienten auf der Intensivstation. Intensivpflichtige Notfälle werden an das Katharinenhospital bzw. andere umliegende Krankenhäuser verwiesen. Die Rettungsleitstelle ist ebenso wie das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart entsprechend informiert.
Weitere Schutzmaßnahmen sind getroffen, damit sich der Keim nicht ausbreitet. Dazu gehört unter anderem auch, die Begrenzung des Besuchs durch Angehörige auf eine Person pro Patient und deren genaue Instruktion über die erforderlichen Hygienemaßnahmen.
Bei dem Bakterium handelt es sich um den „Acinetobacter baumannii“, ein Krankenhauskeim, der gegen die meisten verfügbaren Antibiotika resistent ist, bis auf das Antbiotikum Colistin. Er gehört zu der Gruppe der MRGN-Erreger, die untereinander Informationen austauschen und so ihre Resistenz gegenüber Antibiotika steigern. Unterstützt wird diese Eigenschaft vor allem durch den weltweit starken Antibiotikaeinsatz. Unempfindlich ist der Erreger auch gegenüber Umwelteinflüssen. Er bildet Biofilme, bewegt sich auf feuchten Oberflächen schnell fort und ist selbst ausgetrocknet wochenlang überlebensfähig. Besonders gefährdet sind alte, schwerkranke und immungeschwächte Menschen.