Aus den Kliniken

Interdisziplinäres HIV-Zentrum IZAR gegründet

07.08.2012 -

Für HIV-positive Patienten haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, in der Folge ist die Lebenserwartung HIV-positiver Menschen stetig gestiegen. Hierdurch nahm die Komplexität der Diagnostik und Therapie der HIV-Infektion sowie bestehender Begleiterkrankungen zu. Um den veränderten Bedingungen adäquat begegnen zu können, haben mehrere Einrichtungen des Klinikums rechts der Isar der TU München gemeinsam das Interdisziplinäre HIV-Zentrum am Klinikum rechts der Isar, kurz IZAR, gegründet.

In dem Zentrum haben sich die Einrichtungen des Klinikums rechts der Isar zusammengeschlossen, die eine besonders wichtige Rolle bei der Behandlung von HIV-infizierten Menschen spielen: Sowohl die II. Medizinische Klinik, die Dermatologische Klinik als auch die Klinik für Psychosomatik und das Institut für Virologie haben bereits langjährige Erfahrung im klinischen und wissenschaftlichen Umgang mit HIV und AIDS.

Grundlage der klinischen Patientenbetreuung ist die virologische Kontrolle der Infektion auf der Basis der Testergebnisse des Instituts für Virologie. Die Experten der Klinik für Dermatologie beschäftigen sich im Rahmen von IZAR insbesondere mit den unterschiedlichen gut- und bösartigen bzw. infektiösen Hauterkrankungen. Darüber hinaus wird ein spezieller Fokus auf chronisch entzündliche Hautveränderungen wie Neurodermitis (Atopisches Ekzem) und Schuppenflechte (Psoriasis) gelegt, die in Folge immunologischer Veränderungen durch eine HIV-Infektion auftreten können. Die Internisten der II. Medizinischen Klinik richten ihr Augenmerk insbesondere auf internistische Begleit- und Folgeerkrankungen der HIV-Infektion. Hier sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des (Insulin-)Stoffwechsels oder der Leber zu nennen. Trotz verbesserter Behandlungsmöglichkeiten leiden HIV-Infizierte nach wie vor unter hohen psychosozialen Belastungen. Psychosomatische Begleit- und Folgeerkrankungen oder psychosoziale Beeinträchtigungen müssen daher einen hohen Stellenwert in einer integrierten Versorgung erhalten. Daher hat die Klinik für Psychosomatik eine ambulante Beratung und stationäre Behandlungsmöglichkeiten für HIV-infizierte Patienten eingerichtet.

Koordinator und Ansprechpartner von IZAR ist Dr. Christoph D. Spinner aus der II. Medizinischen Klinik. Weitere Zentrumsmitglieder sind Christiane Schwerdtfeger (II. Medizinische Klinik), Prof. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Antonia Todorova (Klinik für Dermatologie), Dr. Joram Ronel (Klinik für Psychosomatik) und Dr. Dieter Hoffmann (Institut für Virologie).

Dr. Spinner fasst die Ziele des Zentrums zusammen: „Mit dem deutlichen Anstieg der Lebenserwartung der HIV-Patienten spielt die Therapie von Begleiterkrankungen und die Verbesserung der Lebensqualität eine zunehmend größere Rolle. In dem neuen interdisziplinären Zentrum wollen wir unseren Patienten zum einen eine umfassende, fachübergreifende Betreuung „aus einer Hand" bieten. Es gibt nun eine zentrale Ambulanz als Anlaufstelle, in der die Experten der verschiedenen medizinischen Disziplinen zusammenarbeiten. Zum anderen möchten wir unsere Erfahrungen und unser Wissen bündeln, um eine solide Basis für klinische und versorgungsorientierte Forschung sowie Lehre und Ausbildung zu schaffen. So laufen aktuell bereits mehrere klinische Forschungsvorhaben zu verschiedenen Fragestellungen rund um die HIV-Infektion."

 

Kontakt

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Ismaninger Str. 22
81675 München

+49 89 4140 1
+49 89 4140 4422

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