Internationaler Erfolg von Mannheimer Nachwuchswissenschaftlern
Ausgezeichnete junge Ärzte kooperieren weltweit
Gleich zwei Forschungspreise der weltweit größten radiologischen Fachgesellschaft, der Radiological Society of North America (RSNA), gehen in diesem Jahr nach Mannheim: Funktionsoberärztin Dr. Ulrike Attenberger und Dr. Thomas Henzler, beides Nachwuchswissenschaftler am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), werden mit dem „Fellow Trainee Research Prize" und mit dem „Resident Trainee Research Prize" ausgezeichnet. Die Preise sind mit jeweils 1.000 US-$ dotiert und werden den Ärzten während der diesjährigen Konferenz der RSNA in Chicago verliehen.
Mit ihren Arbeiten illustrieren beide Wissenschaftler den Nutzen, den technische Innovationen im Bereich der bildgebenden Diagnostik für die Patientenversorgung haben. Dr. Ulrike Attenberger verfolgte in ihrer Arbeit das Ziel, die Kontrastmitteldosis in der MR-Angiographie der Nierenarterien bei hohen Magnetfeldstärken von 3 Tesla möglichst weit zu reduzieren - zu Gunsten der Patientensicherheit. Obwohl bereits in der Vergangenheit an der UMM erfolgreich Niedrigdosisprotokolle angewendet wurden, gelang es Dr. Attenberger, die Qualität und Robustheit des Verfahrens weiter zu verbessern: Bis auf einen Milliliter kann die Dosis reduziert werden, wenn höhere Feldstärken und modernste Mehrkanaltechnologien zum Einsatz kommen. Dieses Forschungsergebnis ist vor allem für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion von Bedeutung. Einen Teil der experimentellen Arbeiten führte Dr. Attenberger zusammen mit Prof. Val M. Runge von der University of Texas durch.
Dr. Henzler konnte in einer Studie nachweisen, dass mit der Diagnosestellung einer akuten Lungenembolie mittels Computertomographie (CT) ein mögliches Herzversagen bereits sicher diagnostiziert werden kann. Bisher gilt die Echokardiographie als Goldstandard zur Beurteilung der Herzfunktion, alternativ der Laborparameter NT-Pro-BNP. Gerade die Diagnostik mittels Echokardiographie kostet Zeit. Für Patienten, die durch eine Lungenembolie besonders gefährdet sind, zählt die Zeit. Für die Gesundheit dieser Patienten ist es unter Umständen entscheidend, dass sie der für sie individuell am besten geeigneten Therapie schnell zugeführt werden, ohne auf die Ergebnisse des Laborwertes warten oder eine zusätzliche Echokardiographie durchführen zu müssen.
In der ausgezeichneten Studie konnte Dr. Henzler nicht nur eine gute Übereinstimmung zwischen der CT und der Echokardiographie zeigen, sondern auch mit dem Laborparameter NT-Pro-BNP. Dr. Henzler kooperierte bei diesen Arbeiten eng mit der I. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim sowie mit Prof. Joseph Schoepf von der Medical University of South Carolina.
Prof. Dr. Stefan Schönberg, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, freut sich mit seinen Nachwuchswissenschaftlern: „Der internationale Erfolg meiner jungen Kollegen ist nicht zuletzt auch auf die enge Vernetzung unseres Institutes mit Universitätskliniken im In- und Ausland zurückzuführen. Der Erfolg bestätigt mich und meine Geschäftsfeldleiterinnen und -leiter darin, junge Ärzte weiterhin strukturiert zu betreuen und intensiv zu fördern - gerade in Zeiten von Ärztemangel und Nachwuchsproblemen."
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