It-Trends auf dem Medica Health IT Forum
30.10.2012 -
Der IT-Markt unterliegt starken strukturellen Veränderungen. Neue Branchen entstehen, Vernetzung und mobile Kommunikation werden zu zentralen Themen auch im Gesundheitswesen.
Der Wandel erzwingt einen neuen Programmfokus und ein neues Branding - aus der Medica Media wird das Medica Health IT Forum. Bereits seit 1998 ist die Medica Media als Fachforum für IT im Gesundheitswesen ein integrativer Bestandteil der weltgrößten Medizinmesse Medica und hat gerade im telemedizinischen Bereich von Anfang an die wichtigen Entwicklungen begleitet. Durch den Wandel und die zunehmende Vernetzung der Healthcare-IT hat sich das thematische Portfolio aber maßgeblich erweitert.
Ziel ist es, das komplette Innovationsspektrum abzubilden, besonders auch die Schnittstellen zur Medizintechnik, zu mobilen Diensten und Geräten, oder aber zum Zukunftsfeld der Personalisierten Medizin - und das unterscheidet dieses Forum von vielen anderen Veranstaltungen: auch mit Blick auf internationale Entwicklungen und Märkte. Zudem rücken die Kommunikationsprozesse zwischen medizinischen Anwendern, Krankenkassen und Patienten in den Fokus der Betrachtung. Daher auch der neue Name Medica Health IT Forum, der den Weg hin zu einer Plattform für die gesamte Health IT widerspiegelt.
Ebenso verhält es sich mit den namhaften nationalen und internationalen Kooperationspartnern, die das Medica Health IT Forum programmatisch einbezieht. Zu nennen sind hier vor allem BITKOM, der Bundesverband Managed Care, CTIA - The Wireless Association, die Digitale Stadt Düsseldorf, dotopen, HIMSS Europe, der U.S. Commercial Service, der VDE oder der vdek, die insbesondere Anwendungsbezogene Themen einbringen und den 20-köpfigen Fachbeirat des Forums flankieren.
So erwarten den Besucher auf dem Medica Health IT Forum 2012 rund 40 Einzelveranstaltungen mit über 160 Diskutanten und Referenten aus allen Bereichen des Gesundheitswesens. Darüber hinaus bündelt die eigene Ausstellungsfläche neuartige Exponate aus den Ideenschmieden der Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Spin-Offs.
Ein neues Programmelement ist der gemeinsam mit „dotopen" gestaltete „App Circus" (http://appcircus.com). Hier werden die innovativsten Health-Apps von ihren Schaffern präsentiert. Es kommen Entwickler, Startup-Unternehmer und an der Programmentwicklung beteiligte Organisationen mit potentiellen Anwendern und Projektpartnern aus dem medizinischen Bereich zusammen. Und auch das Rahmenprogramm zu diesem Event ist mit hochkarätigen Experten besetzt. So diskutieren Fachleute aus der Mobilfunkbranche über ihre Sicht auf das Thema mHealth, stecken Diskutanten aus Politik und Verbänden die internationalen politischen Rahmenbedingungen ab und geben Wissenschaftler aus Hochschule und Forschungsinstituten einen Einblick in den Stand der patientennahen In-vitro-Diagnostik und des mobilen Gesundheitsmonitoring.
Ein aktuelles Stichwort ist auch das „Cloud Computing". CompuGroup Medical wird beispielsweise im Rahmen ihrer Beteiligung an der Medica erstmalig einen Einblick in den Entwicklungsstatus der nach eigener Einschätzung weltweit ersten gesetzeskonformen Cloud-Lösung für das Gesundheitswesen gewähren. So wird Priv.-Doz. Dr. Adrian Spalka, Corporate Head of IT-Security von CompuGroup Medical, im Rahmen des Medica Health IT Forum mitdiskutieren zur Frage: „Was bringt die Cloud der Medizin?".
Dort wird er u. a. auf Prof. Kurt Heinz Marquardt, Leiter der Abteilung für Klinische und Administrative DV am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, treffen. Die Rhön-Klinikum AG, denen das Klinikum angehört, ist einer der Partner des Forschungsprojekts „Cloud4Health", das mit Fördermitteln des Bundes unterstützt wird.
Marquardt hält fest: „Konsolidierte Patientendaten können zur Identifikation von Krankheitsmechanismen beitragen, Rekrutierungszeiten von Patienten in klinischen Studien reduzieren, die Überwachung der Medikamentensicherheit durch kontinuierliches Monitoring verbessern, Plausibilitätsprüfungen des ärztlichen Handelns effizient und kostengünstig ermöglichen und einen Beitrag zur Entbürokratisierung im Abrechnungswesen des deutschen Gesundheitssystems leisten."
International ist Cloud Computing jedenfalls im Trend. „The Cloud: Towards a new Dimension of eHealth" ist der Titel eines Vortrages von Thomas Norgall, Fraunhofer Alliance AAL, bei einer englischsprachigen Diskussion, in welcher die Cloud-Technologie genauer hinterfragt wird.
Interessante Entwicklungen gibt es auch auf zahlreichen weiteren Gebieten der IT im Gesundheitswesen. Spannend bleiben etwa immer noch die elektronische Gesundheitskarte und der Ausbau der dazugehörigen Infrastruktur. Ulrike Flach, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsministerium, wird diesbezüglich in einer Diskussion u. a. mit Prof. Arno Elmer, Hauptgeschäftsführer der gematik, der Frage nachgehen, ob viele kleine Netze wirklich zum Ziel führen können.
Wie Krankenhäuser dank des Einsatzes moderner IT dem drohenden Chaos eines nicht mehr zu bewältigenden medizinischen Wissens entgehen können, ist ein Diskussionsstoff, den Prof. Otto Rienhoff, Direktor der Medizininformatik der Universität Göttingen, moderieren wird. Egal ob es um innovative Kommunikations- und Netzwerkarchitekturen für den Operationssaal der Zukunft oder um die Nachhaltigkeit im „Blue Hospital" geht - viele Themen zur Zukunft der Krankenhäuser werden auf dem Medica Health IT Forum diskutiert. Die spielen bereits am ersten Tag der Medica eine wichtige Rolle, wenn nutzerorientierte Telematikanwendungen unter der Moderation von Mathias Redders, Vorsitzender der Bund-Länder-Arbeitsgruppe (BLAG) Telematik im Gesundheitswesen, diskutiert werden. Und aktuelle Entwicklungen zu elektronischen Aktensystemen werden von Prof. Peter Haas, Professor für Medizinische Informatik an der Fachhochschule Dortmund, näher beleuchtet.
Damit greift das Medica Health IT Forum die Belange der Entscheider aus Kliniken, Medizinischen Versorgungszentren und aus dem niedergelassenen Bereich auf und wirft Schlaglichter auf Diagnositik und Versorgung der Zukunft.