Auszeichnungen

Karl-Storz-Preis geht an Chirurgen des Klinikums Ludwigsburg

Dr. Christoph Marquardt erhält Auszeichnung für minimal-invasive Chirurgie

12.05.2017 -

Der diesjährige Karl-Storz-Preis ging an Dr. Christoph Marquardt, Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Ludwigsburg.

Der mit 4.000 € dotierte Preis für besondere Verdienste und Leistungen im Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie wird jährlich im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

(DGCH) verliehen. Der Ludwigsburger Chirurg erhielt den Preis für seine Arbeiten im Bereich der auch als Schlüsselloch-Chirurgie bekannten Operationsmethode. Das Klinikum Ludwigsburg ist seit Jahren ein anerkanntes Zentrum für minimal-invasive Chirurgie. Schließlich wurde in diesem Jahr zusätzlich auch die neueste roboter-assistierte Chirurgie an den Organen des Bauchraumes - Darm, Magen und Bauchspeicheldrüse - eingeführt.

„Trotz aller Freude an diesen Neuerungen und ihrer Vorteile für den Patienten darf man die Patientensicherheit und die Vermeidung von Komplikationen nicht aus dem Blick verlieren“, warnt Dr. Marquardt.

Insofern hatte er sich der Vermeidung der in der Chirurgie besonders gefürchteten Komplikation einer Nahtundichtigkeit der Darmnaht gestellt, was insbesondere im Rahmen der Qualitätssicherung einen hohen Stellenwert hat. Durch Einführung eines neuen Verfahrens zur Messung der Darmdurchblutung während der Operation bei der minimal-invasiven und roboter-assistierten Chirurgie und Anwendung im Zeitraum von 2014 bis 2016 gelang es, die Rate der Nahtundichtigkeiten deutlich zu senken und den Patienten diese gefürchtete Komplikation und einen langen Leidensweg zu ersparen. Aufgrund seiner Datenanalyse und der wissenschaftlichen Veröffentlichung der Ergebnisse dieser in der Fachwelt als Indocyaningrünfluoreszenzangiografie bekannten Methode wurde Dr. Christoph Marquardt der Karl-Storz-Preis verliehen.

„Das ist aber noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss“, meint der erfahrene Chirurg. Er beschäftigt sich im Rahmen seines nächsten Projektes mit der Erfassung von Qualitätsdaten zur Analyse und Verbesserung der verschiedenen Operationsverfahren zur Entfernung des Enddarmes bei Mastdarmkrebs. Beim Vergleich der offenen, der minimal-invasiven und der roboter-assistierten Operationsverfahren liegt das besondere Interesse auf der Lebensqualität für den Patienten nach der Operation, gemessen an seiner Kontinenzleistung für Stuhl und Harn sowie seiner Sexualfunktion. Diese Funktionen sind bei Operationen im Becken, insbesondere bei Männern gefährdet. „Wir hoffen, durch die Datenanalyse Aufschlüsse über die Wertigkeit und das Einsatzgebiet der verschiedenen Verfahren zu erhalten und diese dann zu verbessern. Es ist und bleibt spannend“,  so Dr. Marquardt.

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