Keine Kompromisse bei der Flächendesinfektion
03.04.2024
- Die Anforderungen an die Desinfektion und Reinigung von Flächen sind seit der letzten Anpassung der KRINKO-Empfehlung noch weiter gestiegen.
So ist für eine KRINKO-gerechte Aufbereitung von Flächen ein sporizides Desinfektionsmittel nötig. Desinfektionslücken, häufig verursacht durch Personalmangel, Zeit- und Kostendruck aber auch durch unzureichende Wirksamkeit der eingesetzten Mittel sind zu vermeiden. Welche Kriterien Desinfektionstücher/-mittel erfüllen müssen und welche Herausforderungen sich bei der Entwicklung stellen, erläutert Entwicklungsleiter Harald Büttner bei Dr. Schumacher, Malsfeld im Gespräch mit M&K.
M&K: Um eine zuverlässige Flächendesinfektion zu garantieren, müssen die Wirkstoffe zielgerichtet entwickelt und umfassend geprüft werden. Gewähren Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit: Worauf ist bei der Forschung und Entwicklung von Innovationen zu achten?
Harald Büttner: Die Entwicklung eines neuen Flächendesinfektionsprodukts startet immer mit der Frage, wofür es angewendet werden soll und welche Rahmenbedingungen wir beachten müssen. Wir beschäftigen uns intensiv mit den Herausforderungen des Anwenders: Wo wird das Produkt angewendet? Für welchen konkreten Zweck und wie wird das Produkt angewendet? Gibt es spezielle Anforderungen an Wirksamkeiten, Materialverträglichkeiten, Convenience, Haltbarkeiten, Produktgrößen, Packungsgrößen und Design? Der andere Aspekt, den wir berücksichtigen müssen, sind die sich kontinuierlich veränderten Regularien. Die Normen, nach denen akkreditierte Prüflabore unsere Produkte auf ihre Wirksamkeit testen, werden immer anspruchsvoller und immer mehr der Praxis nachempfunden. Welche Normen erfüllt sein sollen, müssen wir bereits vor der eigentlichen Entwicklung wissen. Mit diesem gesammelten Wissen starten wir dann in unsere Entwicklungsprojekte, die am Ende in einem erfolgreichen Produkt im Markt münden.
Welche Prüfmethoden werden im Einzelnen angewandt und wie lange dauert es, bis ein Produkt die Marktreife erreicht?
Büttner: Am Anfang einer Entwicklung geht es sehr stark um die chemisch-technische Entwicklung eines Produkts. Wir setzen moderne analytische Methoden ein, mit denen wir die Wirkstoffgehalte und die Stabilität des Produkts überprüfen. Wir beschäftigen uns auch intensiv mit der Qualität der Verpackung – etwa, ob sie bestimmte Gase durchlässt oder auch beim Transport dicht hält. Wichtig ist zudem die Überprüfung der Materialverträglichkeiten, da unsere Produkte mit hunderten von Kunststoffen und Metallen in Berührung kommen. Dass es dabei nicht zu Schäden an Oberflächen und Materialien kommt, müssen wir garantieren. In diesem Bereich arbeiten wir eng mit strategischen Partnern zusammen und greifen auf jahrelange Erfahrung zurück. Die Wirksamkeit prüfen wir zuerst in unserem eigenen mikrobiologischem Labor. Am Ende der Entwicklung findet immer noch eine Überprüfung sämtlicher Wirksamkeiten bei akkreditierten Prüflaboren statt, die nach den neuesten Normen testen. Vor der endgültigen Freigabe für den Markt werden umfangreiche Anwendungstest durchgeführt. Wie lange ein Produkt bis zur Marktreife braucht, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Jahr dauert es aber mindestens. Bei anspruchsvollen neuen Technologien benötigt die Entwicklung durchaus drei Jahre.
Besonders in sensiblen Bereichen wie im OP oder auf Intensivstationen gelten besonders hohe Anforderung an die Hygiene. Wie lassen sich die Prozesse hier optimal unterstützen?
Büttner: In sensiblen Bereichen wie im OP oder auf Intensivstationen werden besondere Anforderungen an die Wirksamkeit der Produkte gestellt, die gesichert sein müssen. Mit unseren Produkten von Ultrasol Oxy erfüllen wir die hohen Anforderungen für alle Bereiche – nicht nur bei der Wirksamkeit, sondern auch bei der Materialverträglichkeit und der biologischen Sicherheit der Produkte. Nachdem Ultrasol Oxy seine Wirkung entfaltet hat, bleiben nur noch Wasser, Essig und Luft zurück. Ein anderer wichtiger Fokus in diesen sensiblen Bereichen liegt auf der Einwirkzeit. Und natürlich ist auch eine anwenderfreundliche Handhabung wichtig, wie wir sie mit unseren hochwertigen Tuchprodukten anbieten.
Seit letztem Jahr sind die Desinfektionstücher Ultrasol Oxy Wipes im Einsatz. Welche Vorteile bieten Sie?
Büttner: Die Ultrasol Oxy Wipes bieten diverse Vorteile gegenüber anderen Produkten im Markt, etwa eine volle Sporizidie nach der neuen EN 17846. Sie verbinden ein umfangreiches Wirkspektrum mit einer besonders guten Materialverträglichkeit und umweltverträglichen Inhaltsstoffen. Alle Vorteile sind von unabhängigen Prüflaboren gesichert. Diese technischen Aspekte haben wir mit einer anwenderfreundlichen Handhabung kombiniert, die die speziellen Anforderungen im täglichen Einsatz berücksichtigt.
Im Mai findet wieder der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, diesmal in Bonn, statt, wo Dr. Schumacher auch als Aussteller wieder dabei sein wird. Was werden Sie im Gepäck haben?
Büttner: Natürlich werden wir stark auf alle Produkte von Ultrasol Oxy eingehen und die besonderen Vorteile mit unseren Kunden diskutieren. Aber Dr. Schumacher bietet für alle Anwendungssituation speziell entwickelte Produkte, die die gesamte Palette in der Flächen-, Instrumenten- und Händedesinfektion abdecken. Vielleicht werden wir bereits einen kleinen Einblick in die nächsten Weiterentwicklungen unseres Produktportfolios geben. Das bestehende Sortiment wird kontinuierlich an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst und wir arbeiten weiterhin an Innovationen, die Kundenwünsche noch besser erfüllen.
Das Interview ist als Titelstory in der M&K April 04/2024 auf S.15 erschienen.