Klinikum Burgenlandkreis gehört nun zu SRH
SRH Kliniken übernehmen Verantwortung für die Gesundheitsversorgung in der Region. Standorte Naumburg und Zeitz bleiben erhalten
Das gemeinnützige Bildungs- und Gesundheitsunternehmen SRH erwirbt die Klinikum Burgenlandkreis GmbH. Zu dem Unternehmen gehören zwei Krankenhäuser mit insgesamt 751 Betten in Naumburg und Zeitz sowie Medizinische Versorgungszentren und eine Servicegesellschaft. Die Bildungs- und Kooperationsgesellschaft übernimmt der Landkreis.
Am 29. Januar wurden die Verträge notariell beurkundet. Zuvor hatte der Gläubigerausschuss dem entsprechenden Vorschlag der Eigenverwaltung und des Sachwalters einstimmig zugestimmt. Die Entscheidung wurde unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten – Mitarbeiter, Gläubiger, Politik – getroffen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Klinikum Burgenlandkreis GmbH versorgt mit rund 1.230 Mitarbeitern jährlich etwa 68.000 Patienten. Die beiden Kliniken in Naumburg und Zeitz bleiben erhalten. „Wir wollen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung für die Bürger im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu sichern. Dabei arbeiten wir eng mit dem Landkreis, dem ehemaligen Gesellschafter der Kliniken, zusammen. Außerdem streben wir Kooperationen mit Universitätskliniken an“, sagt der Vorstandsvorsitzende der SRH, Prof. Dr. Christof Hettich.
„Dies ist ein wichtiges Signal insbesondere für die Mitarbeiter und Patienten. Es freut uns sehr, dass unsere Mitarbeiter trotz der schwierigen Situation die Patientenversorgung mit viel Engagement und in gewohnt hoher Qualität fortgeführt haben und wir das Insolvenzverfahren zu diesem positiven Ergebnis führen konnten“, so Sanierungsgeschäftsführer Dr. Arne Berndt von der Unternehmensberatung WMC Healthcare. „Das Klinikum Burgenlandkreis hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Mit der SRH gibt es nun einen zukünftigen Eigentümer, der den beiden Klinikstandorten eine positive Perspektive bietet“, erklärt Sanierungsexperte Dr. Rainer Eckert. Zusammen mit Dr. Mark Boddenberg (beide ECKERT Rechtsanwälte) leitet er die Eigenverwaltung.
Das Team der Eigenverwaltung leitet das Unternehmen, bis die SRH unmittelbar nach Rechtskraft des Insolvenzplans sämtliche Geschäftsanteile an der Gesellschaft übernimmt. Die beiden Kliniken in Naumburg und Zeitz werden umgehend in den SRH Verbund integriert, um fachliche Synergien und wirtschaftliche Effekte zu erreichen. „Die Stellen im Ärztlichen Dienst und in der Pflege bleiben erhalten und werden mittelfristig sogar ausgebaut. Gleichwohl sind personelle Veränderungen erforderlich, die wir gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern klären werden“, sagt Werner Stalla, Geschäftsführer der SRH Kliniken GmbH. Weitere Maßnahmen werden geprüft, um die Krankenhausstandorte weiterzuentwickeln.
Als Stiftungsunternehmen verknüpft die SRH soziale Verantwortung mit unternehmerischem Handeln und positioniert sich als zuverlässiger Partner für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Mit dem Kauf der Klinikum Burgenlandkreis GmbH baut die SRH ihre Position als großer Krankenhausträger in Mitteldeutschland mit nun sieben Kliniken aus. Bundesweit betreibt die SRH jetzt zwölf Akutkliniken, sechs Rehakliniken und 27 Medizinische Versorgungszentren und betreut rund 1,1 Millionen Patienten pro Jahr.
Der Sanierungsgeschäftsführer Dr. Berndt und sein Team von WMC Healthcare sowie die Eigenverwaltung um die Sanierungsexperten Dr. Eckert und Dr. Boddenberg, Kanzlei Eckert werden in Abstimmung mit der SRH die Insolvenzpläne kurzfristig bei Gericht einreichen. In einigen Wochen steht die Zustimmung der Gläubigerversammlung zum Insolvenzplan an, der die Übertragung der Anteile an die SRH vorsieht.
Am 17. September 2019 hatte die Klinikum Burgenlandkreis GmbH einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens und Anordnung der Eigenverwaltung gestellt. Mit Beschluss vom 1. Dezember 2019 hat das Amtsgericht Halle das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft antragsgemäß eröffnet, die Eigenverwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Prof. Lucas Flöther zum Sachwalter bestellt.
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