Aus den Kliniken

Klinikum Garmisch-Partenkirchen erreicht einen überdurchschnittlichen Digitalisierungsgrad

28.11.2012 -

Die vollständige Einbindung aller bildgebenden Verfahren in das PACS ist wahrlich etwas wert: In der "Währung" der HIMSS Europe, dem sogenannten Electronic Medical Record Adoption Model (EMRAM), wird damit beispielsweise die Stufe 5 auf einer Stufenskale von Null bis Sieben erreicht. Von den knapp 200 deutschen Krankenhäusern, die sich dem HIMSS Assessment unterzogen haben, erlangten bisher weniger als zehn Prozent diesen Status - eines davon ist ganz aktuell das Klinikum Garmisch-Partenkirchen, das auf JiveX Integrated Imaging (PACS-II) von VISUS setzt.

"Die EMRAM-Beurteilung erfolgt auf der Grundlage eines strukturierten, sehr detaillierten Fragebogens, den es während eines umfangreichen Telefoninterviews zu beantworten gilt. Für jeden Bereich und jede Modalität werden die exakten Prozesse nachvollzogen: Wie wird beispielweise die Dokumentation für die Ambulanz abgebildet? In welchen Bereichen gibt es ein PDMS? Wie sind CT, MRT oder Radiografie eingebunden? Wie die Kardiologie? Darüber hinaus gibt es konkrete Fragen zum Workflow, beispielsweise in welchen Bereichen wie mit einem Order-Entry-System gearbeitet wird", beschreibt Dr. Thomas Schmeidl, Leiter der Abteilung EDV und Qualitätsmanagement am Klinikum Garmisch-Partenkirchen, das Einstufungsprozedere.

Systemkonsolidierung mit PACS-II

Um basierend auf dieser Auswertung EMRAM-Stufe Sieben zu erreichen - was bisher nur zwei Häusern in Europa gelang - muss das Krankenhaus in der Lage sein, komplett papierlos zu arbeiten. Ob diese Kriterien tatsächlich erfüllt sind, überprüft die HIMSS mit mehreren Auditoren vor Ort. Ganz so hoch sind die Anforderungen zur Erreichung der Stufe Fünf zwar nicht, aber auch hier erwartet die HIMSS unter anderem eine komplette Ablösung aller analogen Bilddaten durch das PACS. Grundsätzlich ist es auch möglich, diesen Wechsel mit mehreren Systemen zu vollziehen. Die Integration aller Bilddaten in nur ein System zieht jedoch eine Verbesserung des gesamten Workflows nach sich, was sich wiederum positiv auf die Bewertung auswirkt.

"Im Klinikum Garmisch-Partenkirchen verfolgen wir die Strategie einer starken Konsolidierung im KIS- und PACS-Bereich, also die systematische Integration von Subsystemen. Und mit der von VISUS etablierten PACS-II-Lösung konnten wir diese Strategie sehr konsequent umsetzen. Wir sind heute in der Lage, sämtliche bildgebenden Verfahren in einer Systematik elektronisch abzubilden und an allen Arbeitsplätzen zur Verfügung zu stellen. Auch die Integration in die Order-Entry-Prozesse ist mit JiveX Integrated Imaging möglich", so der IT-Experte.

Die Hürden zur Umsetzung eines klinikweiten Bilddatenmanagements erachtet Thomas Schmeidl als relativ gering und deren Überwindung darum in jedem Fall als lohnenswert: "Ist die Basis zur Digitalisierung mit PACS-II erst einmal geschaffen, können weitere Modalitäten aufgrund des standardisierten DICOM-Protokolls relativ problemlos angebunden werden. Außerdem ist JiveX Integrated Imaging herstellerneutral und kann auch unabhängig vom radiologischen PACS eingesetzt werden." In Garmisch-Partenkirchen sind bis heute nahezu alle Bildquellen in das PACS von VISUS integriert, einzig die Endoskope sind derzeit noch außen vor - hier wird auf den Wechsel zu den aktuellen DICOM-fähigen Modellen gewartet.

Aber was war eigentlich der Grund für die Teilnahme am EMRAM Scoring? "Mit der Beurteilung durch die HIMSS wollte ich der Geschäftsführung und den Mitarbeitern unseres Hauses zeigen, dass sich unsere Installation im Vergleich zu anderen Häusern unserer Größe durchaus sehen lassen kann und wir darauf auch stolz sein können. Auf der anderen Seite sehe ich das Ergebnis von 5,3 auch als Ansporn: Ziel ist es, das Audit im kommenden Jahr zu wiederholen und dann eine Sechs vor dem Komma zu schaffen", resümiert Dr. Thomas Schmeidl.

 

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