Krebszentrum auf höchstem Qualitätsniveau
12.07.2023 - Die Alb Fils Kliniken haben etwas ganz Besonderes erreicht: die Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum. Nach einem aufwändigen zweitägigen Audit wurde Anfang Juli das Zertifikat durch die Zertifizierungsgesellschaft OnkoZert übergeben.
Unter dem „Dach“ des neuen Onkologischen Zentrums werden formal mehrere Organzentren zusammengefasst. Für Patienten, Angehörige, Mitarbeiter und Kooperationspartner wird damit die hohe Struktur- und Ergebnisqualität in der Behandlung von Krebserkrankungen erlebbar. „Die Zertifizierung erfolgte nach den umfangreichen und anspruchsvollen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und hat unseren in die Krebstherapie involvierten Fachabteilungen einiges abverlangt“, sagt Professor Dr. Martin Bommer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie sowie Vorsitzender des Onkologischen Zentrums. „Daher freut uns die nun erreichte Zertifizierung besonders.“ Für den Medizinischen Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken, Dr. Ingo Hüttner, ist das Zertifikat verdienter Lohn einer herausragenden Leistung. „Was unsere Kolleginnen und Kollegen in der Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen tagtäglich leisten, ist großartig und aller Ehren wert. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 1.350 an Krebs erkrankte Personen neu diagnostiziert. Die Auszeichnung mit dem DKG-Zertifikat, zu der ich allen Beteiligten herzlich gratuliere, ist die Bestätigung dieser hervorragenden Arbeit.“
Die Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen hat an den Alb Fils Kliniken eine lange Tradition und basiert bereits seit Jahrzenten auf der umfassenden Behandlung in zertifizierten Organkrebszentren. Auf das Brustkrebszentrum vor bald 20 Jahren folgten das Darmkrebszentrum, das Pankreaskrebszentrum und das gynäkologische Krebszentrum, die alle erfolgreich nach den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) arbeiten. Im Jahre 2022 wurde auch das Prostatakrebszentrum erstmals zertifiziert. „Diese strukturierte Versorgung unserer onkologischen Patienten wurde in den vergangenen Jahren konsequent erweitert und nun durch die übergreifende Zertifizierung des Onkologischen Zentrums ergänzt“, betont Professor Bommer. Einbezogen in diese aktuelle Zertifizierung waren zudem das Zentrum für Hämatologische Neoplasien (Blutkrebs, Lymphdrüsenkrebs) sowie das Magenkrebszentrum. „Damit wird nun eine qualitativ hochwertige Versorgung von Patienten mit Tumorerkrankungen am Standort Göppingen langfristig gesichert“, so Professor Bommer.
Ziel des Zertifizierungssystems der Deutschen Krebsgesellschaft ist es, die Betreuung onkologischer Patienten zu verbessern. Sie sollen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung erhalten, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben orientiert. Basis dieses Systems sind die zertifizierten Zentren – die auf ein Organ spezialisierten Organkrebszentren sowie die Onkologischen Zentren, die mehrere Tumorarten betreuen. Diese Zentren müssen in regelmäßigen Audits nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen. Eine ganze Reihe von Qualitätsindikatoren, die auf medizinische Leitlinien aufbauen, sind dabei zu erfüllen.
Die „Wirkung“ einer Zertifizierung ist inzwischen auch wissenschaftlich untersucht: Die aktuelle WiZen-Studie („Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“) kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Patienten, die in zertifizierten Zentren behandelt werden, einen statistisch signifikanten Überlebensvorteil besitzen. Aber es gibt noch weitere Vorteile für Patienten, die sie aus der Behandlung in einem zertifizierten Zentrum ziehen können. So werden die Patienten beispielsweise in den Tumorkonferenzen stets interdisziplinär besprochen, durch die verpflichtende Teilnahme an Studien sind zertifizierte Zentren immer auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Entwicklung und es besteht eine enge Verbindung zur Palliativmedizin.
Ein zertifiziertes Zentrum ist ein Netzwerk aus stationären und ambulanten Einrichtungen. Alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Abteilungen arbeiten darin eng zusammen. Neben den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen wie unter anderen Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie oder Pathologie gehören dazu auch weitere Bereiche wie die onkologische Pflege, die Brückenpflege, die Psychoonkologie, die Palliativmedizin und die Sozialarbeit. Ebenso sind externe Kooperationspartner involviert, Beispiele dafür im Bereich des Onkologischen Zentrums der Alb Fils Kliniken sind das Hospiz Göppingen, mehrere Selbsthilfegruppen und die Universitätsklinik Ulm.
Die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums mit der Etablierung zusätzlicher Organzentren ist geplant. Bislang arbeiten unter dem Dach des Onkologischen Zentrums der Alb Fils Kliniken:
- Zertifiziertes Brustkrebszentrum
- Zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum
- Zertifiziertes Darmkrebszentrum
- Zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum
- Zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum
- Zentrum für Hämatologische Neoplasien (Zertifizierung in der Vorbereitung)
- Magenkrebszentrum (Zertifizierung in der Vorbereitung)