Aus den Kliniken

Labordiagnostik: 40 Jahre Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

16.06.2011 -

Auf eine 40-jährige Entwicklung hin zu einer hochmodernen und technisch hervorragend ausgestatteten Einrichtung blickt das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (IKL) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus zurück. Aus diesem Anlass und im Nachgang zum 75. Geburtstag des Begründers eines zentralisierten Laborbetriebs am Klinikum findet am Freitag, den 17. Juni, ein Symposium im Hörsaal des Kinder-Frauenzentrums statt. In den vergangenen vier Jahrzehnten wuchs das Institut zu einem Dienstleister für die 21 Kliniken des Universitätsklinikums heran, das allein 2010 rund 3,7 Millionen Analysen vornahm.

Noch vor 40 Jahren verfügten die Kliniken des heutigen Universitätsklinikums über eigene Labore und untersuchten vor allem Blut- und Urinproben selbst. Anfang der 1970-er Jahre zeichnete sich ab, dass ein modernes Krankenhaus den kontinuierlich steigenden Anforderungen an die Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin nur gerecht werden kann, wenn sie die Leistungen zusammenfasst. „Heute ist eine zentralisierte Diagnostik in der Klinischen Chemie ohne komplexe Analysesysteme nicht mehr realisierbar. Mit unserem IKL verfügen wir über eine moderne wie schlagkräftige Einrichtung, die zu einem unverzichtbaren Element der Hochleistungsmedizin geworden ist", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. Die Anforderungen an dieses Fachgebiet haben sich auch in den Fragen des Qualitätsmanagements und der schnellen wie zuverlässigen Dokumentation vervielfacht. Ohne eine entsprechende, ebenfalls zentralisierte Datenverarbeitung mit einem modernen Informationssystem wäre es nicht möglich, den Ärzten die angeforderten Laborwerte zur Verfügung zu stellen.

Das IKL entwickelte sich in den letzten 40 Jahren zu einem Herzstück des Dresdner Uniklinikums. In elf Fachbereiche gegliedert arbeiten in dem Institut drei Ärzte, zehn Wissenschaftler, über 60 Medizinisch-Technische-Assistentinnen und sieben Mitarbeiter in der Verwaltung. Rund um die Uhr werden Proben der Patienten untersucht. Darüber hinaus verfolgt das Institut eigene wissenschaftliche Themen und ist an verschiedenen Patientenstudien der Kliniken beteiligt. So lieferte es 2010 für mehr als 200 Patientenstudien die notwendigen Laborwerte.

Um dieser breiten Aufgabenpalette gerecht werden zu können, verfügt das Institut über eine große Zahl hochmoderner Geräte. Ein Beispiel ist ein Blutanalyseautomat, der in einem gut halbstündigen Durchgang mehr als 60 unterschiedliche Werte ermitteln kann. Jüngste Investition ist ein spezieller Laborautomat zur Analyse der zellulären Bestandteile in Blut und Punktaten. Damit lassen sich nicht nur die roten Zellen des Blutes besser charakterisieren, sondern auch Entzündungsprozesse früher als bisher feststellen, so dass Intensivmediziner einer aufkommenden Sepsis noch besser begegnen können.

„Die Gerätesysteme ermöglichen uns zunehmend, mehr Informationen über den aktuellen Zustand von Zellen zu bekommen. Damit können wir neue Wege in der Diagnostik und Therapieüberwachung beschreiten", erklärt Institutsdirektorin Prof. Gabriele Siegert. „Mit der Entwicklung neuer Messwerte und einer Vielzahl von Testsystemen wurde es in den vergangenen Jahren aber auch immer wichtiger, für die Ärzte nicht mehr nur Werte zu ermitteln, sondern diese Befunde zu interpretieren. Nur so lässt sich verhindern, dass wir sie nicht mit einer unübersehbaren und ungewichteten Informationsflut konfrontieren", erklärt Prof. Gabriele Siegert einen weiteren tiefgreifenden Wandel im Aufgabenspektrum des Instituts.

Symposium ehrt IKL-Begründers Prof. Werner Jaroß

Das 40-jährige Bestehen des zentralisierten Routinelabors am heutigen Universitätsklinikum Dresden fällt mit dem 75. Geburtstag seines Begründers Prof. Werner Jaroß zusammen. Der 1936 in Senftenberg geborene Arzt und Chemiker ist eng mit der Geschichte des IKL verbunden, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 leitete. Prof. Jaroß steht nicht nur für eine zentralisierte und moderne Laboratoriumsmedizin, sondern engagierte sich ebenfalls sehr erfolgreich für Forschung und Lehre. So erwarb er sich unter anderem im Bereich der Labordiagnostik des Fettstoffwechsels internationales Ansehen.

 

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