MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden: Pflegefachkräfte aus dem Baltikum erfolgreich integriert
31.08.2011 -
Die MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden hat 13 gut ausgebildete Pflegekräfte als Mitarbeiter im Rahmen eines Pilotprojektes zur Unterstützung seines Pflegeteams gewinnen können.
„Es wird zunehmend schwieriger gut ausgebildetes Personal, insbesondere im Bereich der Pflege, zu finden. 2010 haben wir uns deshalb entschlossen, die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes im Mai 2011 zu nutzen, um Fachkräfte aus dem europäischen Ausland zu gewinnen", so Erik Schmoock., Verwaltungsdirektor der MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden.
Von der Verstärkung des Pflegeteams durch die neuen Kolleginnen, die allesamt aus Lettland stammen, profitieren alle Beteiligten: die Klinik, da ihre Mitarbeiter entlastet werden und die Patientenversorgung sichergestellt ist; die Patienten, die auch künftig gut versorgt werden; die lettischen Kollegen, die einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz in einer der schönsten Regionen Deutschlands gefunden haben.
Die Klinik prüfte zunächst, welche EU-Länder eine vergleichbare Ausbildung der Pflegekräfte anbieten. Lettland rückte alsbald in den Fokus der Suche, da hier alle Pflegekräfte ein Studium abschließen, also sehr gut ausgebildet sind. Im Sommer und Herbst begann dann ein Expertenteam vor Ort, um Interessenten zu werben.
Zwanzig lettische Fachkräfte kamen in die engere Auswahl, erhielten nach sorgfältigen Vorgesprächen eine Festanstellung und legten noch in Riga einen Sprachkurs ab, der in Deutschland fortgesetzt wurde. „Bis zur Ankunft der neuen Kollegen aus Lettland im Januar 2011 haben wir intensive Vorbereitungen getroffen, mit unseren Mitarbeitern gesprochen, um diese auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen vorzubereiten und möblierte Wohnungen für die ersten Monate in Wiesbaden angemietet", berichtet Sabine Bourges, Pflegedienstleiterin der MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden, die den Prozess maßgeblich begleitet hat.
In den ersten Tagen an der Klinik wurden die Neuankömmlinge aus Lettland zunächst in der neurologischen Pflege geschult, lernten ihre deutschen Kollegen kennen und begleiteten diese über einen Zeitraum von zwei Monaten bei der Arbeit. „Unterschiede gibt es natürlich", erklärt Kristine Madalane, 27 Jahre alt und aus dem lettischen Landkreis Madona stammend: „In Deutschland ist die Pflege stärker an der Versorgung des Patienten orientiert. Dies beinhaltet beispielsweise die Körperpflege und die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme. In Lettland steht eher die Behandlungspflege im Vordergrund - also medizinisch-diagnostische und -therapeutische Tätigkeiten."
Dennoch fühle sie sich in Deutschland sehr wohl und denke darüber nach, für immer zu bleiben. „Was mir sofort positiv aufgefallen ist: Die Deutschen sind im Vergleich zu den Letten viel freundlicher", ergänzt die junge Frau - ein Kompliment, das uns Deutschen eher selten gemacht wird. Ihre Kollegin Liva Stakena, 25 Jahre alt und aus Riga stammend, sieht dies ähnlich: „Mit den deutschen Kollegen können wir viel Lachen und Reden. Wir wurden sehr gut aufgenommen - auch von den Patienten der Klinik."
„Das Projekt war ein voller Erfolg", so Schmoock. Immerhin 13 von 20 lettischen Pflegekräften sind heute - nach rund sieben Monaten - an der Klinik tätig. Einige hätten in letzter Minute doch Vorbehalte gehabt, und waren gar nicht erst mit nach Deutschland gekommen, andere wurden bereits von deutschen Kliniken abgeworben.
„Das ärgert mich natürlich auch ein wenig, andererseits ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass wir hervorragend ausgebildetes Pflegepersonal gewonnen haben", so der Verwaltungsdirektor. Ob das Projekt fortgesetzt wird, sei derzeit noch offen. Man werde auch die weitere Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt beobachten.
„Zudem werden wir bereits per Mundpropaganda von unseren neuen Mitarbeitern an ehemalige Kollegen in Lettland empfohlen", berichtet der Klinikleiter. Einen Verdrängungswettbewerb zwischen deutschen und ausländischen Pflegekräften schließt Schmoock übrigens aus. Der Bedarf an Fachkräften sei nach wie vor groß, das Projekt ein erster - wenn auch sehr erfolgreicher - Testläufer, man werde sich aber weiterhin auch in Deutschland stark engagieren, Mitarbeiter zu binden und neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Liva Stakena und Kristine Madalane (v.l.) stammen aus Lettland. Sie fühlen sich mit den neuen Kollegen und Patienten wohl, und werden in Deutschland bleiben (Foto: MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden).
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