Nachhaltige Narkosegas-Recycling-Technologie für mehr Klimaschutz
11.04.2025 - DGD Lungenklinik Hemer setzt Maßstäbe
Die DGD Lungenklinik Hemer engagiert sich aktiv für Umweltschutz und Nachhaltigkeit und setzt auf innovative Technologien, um den Weg zum klimaneutralen Krankenhaus zu ebnen. Im Rahmen eines umfangreichen Klimaschutzprogramms hat die Klinik als eine der ersten Einrichtungen in der Region ein wegweisendes Verfahren zur Filterung und Wiederverwertung von klimarelevanten Narkosegasen eingeführt. Unter der Leitung von Dr. Michael Stoller, Chefarzt der Anästhesiologie und operativen Intensivmedizin, wird die innovative Recycling-Technologie erfolgreich eingesetzt.
Nachhaltigkeit in der Anästhesie: Ein Meilenstein für den Klimaschutz
Die Notwendigkeit von Narkosegasen in der modernen Medizin ist unumstritten, doch bislang wurden gasförmige Betäubungsmittel nach der Anwendung ungenutzt an die Umwelt abgegeben – mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima. Der durch medizinische Gase verursachte CO₂-Fußabdruck macht einen erheblichen Anteil der gesamten Emissionen im Gesundheitswesen aus. Die Lungenklinik in Hemer hat es geschafft, diesen Prozess nachhaltig zu optimieren und die Umweltbelastung drastisch zu reduzieren.
Filtern & Recyceln: Mittels Aktivkohlefiltern werden 99 Prozent der klimarelevanten Narkosegase aus der Abluft des Narkosegeräts absorbiert und somit die Abgabe an die Außenluft verhindert.
Wiederverwendung: Die aufgefangenen Gase werden in Deutschland einem speziellen Recycling-Prozess zugeführt und können erneut genutzt werden, was die Notwendigkeit zur Neuproduktion und den Abfall verringert.
CO₂-Reduktion: Die Wiedergewinnung der Gase senkt den CO₂-Fußabdruck der Klinik erheblich, spart wertvolle Ressourcen und reduziert den Energieverbrauch.
Breite Einsatzbereiche: OP-Säle, Ambulanzen und Intensivstationen können von dieser innovativen Technologie profitieren, ohne Kompromisse bei der medizinischen Versorgung einzugehen.
Energieeinsparung: Durch den Wegfall der Narkosegasabsaugung wird eine Menge an elektrischer Energie eingespart, da die Pumpe für den vorherigen notwendigen Unterdruck nicht mehr benötigt wird.
Medizinische Vorteile vereint mit Klimaschutz
Die gasförmigen Betäubungsmittel – sogenannte volatile Anästhetika – sind aus der modernen Medizin nicht wegzudenken. Sie sind hochwirksam, gut steuerbar und besonders schonend für Patientinnen und Patienten. Dank der neuen Filtertechnologie bleibt Anästhesisten weiterhin das gesamte Arzneimittelspektrum erhalten, ohne den Klimaschutz zu vernachlässigen.
Selbst Hochrisikopatienten erholen sich dank der milliardenfach erprobten und bewährten Anwendung rasch, präzise und sehr sicher von einer mit volatilen Anästhetika durchgeführten Narkose. Dies ist bei operativen Eingriffen an Schwerstkranken oder an Kindern ein vielfach unverzichtbarer Vorteil.
Allerdings bleiben diese Narkosegase nach der Anwendung lange in der Atmosphäre erhalten, weil sie sich nur sehr langsam abbauen. Bedauerlicherweise führt dies damit auch zu einem größeren Treibhauseffekt. Zusammenfassend ist der medizinische Vorteil gegen den atmosphärischen Nachteil vom Anästhesisten abzuwägen.
„Unsere Verantwortung als Klinik geht über die Patientenversorgung hinaus. Wir tragen auch eine Verantwortung für die Umwelt. Mit dem Filtern und Recyceln von Narkosegasen setzen wir einen effektiven und sofort wirksamen Hebel für mehr Klimaschutz“, betont Chefarzt Dr. Stoller. „Unser Ziel ist es, eine nachhaltige medizinische Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig innovative Technologien zu fördern, die sowohl der Umwelt als auch unseren Patienten zugutekommen.“
Lungenklinik Hemer als Vorreiter in der Region
Durch den verantwortungsvollen Umgang mit klimarelevanten Narkosegasen nimmt die Hemeraner Lungenklinik eine Vorreiterrolle in der Region ein. Sie zeigt, dass medizinische Exzellenz und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. „Wir hoffen, dass unser Engagement auch andere Kliniken inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Nur gemeinsam können wir den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens nachhaltig verkleinern“, sagt Dr. Stoller.
Der Weg zum klimaneutralen Krankenhaus, wie ihn die Bundesregierung bis 2045 fordert, ist lang – aber mit Initiativen wie dieser setzt die DGD Lungenklinik Hemer bereits heute wegweisende Maßstäbe für eine nachhaltige Zukunft.
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