Nürnberg: Christliche Krankenhäuser Martha-Maria und St. Theresien planen Zusammenschluss
14.03.2023 - In einem gemeinsamen Pressegespräch haben die Verantwortlichen der Krankenhausträger ihr Vorhaben zum Zusammenschluss der beiden Nürnberger Krankenhäuser Martha-Maria und St. Theresien in Nürnberg vorgestellt.
„Wie alle Kliniken bundesweit stehen auch die Krankenhäuser in Nürnberg aufgrund von Rahmenbedingungen wie gesundheitspolitischer Vorhaben, dem Wettbewerb um Fachkräfte und der steigenden Kosten unter zunehmendem Handlungsdruck“, so Dr. Hans-Martin Niethammer, Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Martha-Maria. Auf Basis durchgeführter Analysen sei deutlich geworden, dass eine gemeinsame Zukunft des Krankenhauses Martha-Maria Nürnberg und des St. Theresien-Krankenhauses Nürnberg für beide Seiten vorteilhaft sei und viele Chancen biete. Dr. Rainer Beyer, Hauptgeschäftsführer der Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, betont: „Viele aktuelle Herausforderungen können wir zusammen deutlich besser lösen, als das allein möglich wäre. Mit einem Zusammenschluss als gleichberechtigte Partner sichern wir die optimale medizinische Versorgungsqualität für die Menschen in der Region.“
Bestmögliche Konzentration und Verzahnung in einem ökumenischen Modellprojekt
Dr. Niethammer hebt dabei vor allem die große Übereinstimmung beider Partner hervor: „St. Theresien und das Martha-Maria-Krankenhaus sind sozusagen natürliche Partner. Beide Häuser weisen eine lange Tradition christlicher Nächstenliebe auf, die uns in der Region auszeichnet. Genau deshalb passen wir so gut zusammen. Wir werden das Fundament des christlichen Krankenhauses ausbauen und uns in einem ökumenischen Verbund als Modellprojekt für Nürnberg und darüber hinaus positionieren.“
Die aktuellen Pläne sehen den Erhalt der beiden Standorte mit unterschiedlichen Angeboten vor. „Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich sicher sein: Beide Standorte bleiben bestehen und sind auch in Zukunft wichtig für die Gesundheitsversorgung in Nürnberg und darüber hinaus“, unterstreicht Dr. Beyer. Alle hierzu notwendigen Details werden in einem gemeinsamen Medizin- und Standortkonzept inklusive mehrjährigem Umsetzungsplan erarbeitet. Bis dahin verändert sich für Patienten zunächst nichts.
Harald Niebler, Geschäftsführer des Krankenhauses Martha-Maria Nürnberg, ist überzeugt: „Insgesamt wird das Vorhaben zur Erhöhung der Attraktivität für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal als auch zu einem größeren Patientenstrom beitragen.“ Mit der Bündelung von Strukturen und Kompetenzen könne das medizinische Angebot für Patientinnen und Patienten optimiert werden: „Eine höhere Spezialisierung in den Leistungen und Fachbereichen führt zugleich zu einer höheren Behandlungsqualität. Mit gezielten Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für medizinisches und ärztliches Fachpersonal werden wir äußerst attraktive Arbeitsplätze gestalten“, ergänzt Dr. Michael Hitzschke, Geschäftsführer des St. Theresien-Krankenhauses.
Regelmäßige Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten für einen transparenten Prozess
Die Verantwortlichen der beiden Träger haben im vergangenen Jahr die Gespräche über die Bildung eines gemeinsamen Krankenhausverbundes für eine nachhaltige Sicherung ihrer Gesundheitsangebote in Nürnberg aufgenommen. Auf dieser Grundlage wurde ein gemeinsamer Prozess initiiert, die medizinstrategische Ausgangslage beider Kliniken analysiert und die Optionen einer gemeinsamen Medizinstrategie für die Standorte identifiziert und bewertet. In den kommenden Monaten werden mehrere Arbeitsgruppen von beiden Krankenhäusern den Zusammenschluss auf allen internen Ebenen und mit den zuständigen Behörden prüfen. Diese Prüfung wird bis zum Sommer dauern. Wenn die Prüfung erfolgreich ist, werden beide Häuser Schritt für Schritt zusammengeführt. Sämtliche Detailfragen sollen dabei noch 2023 geklärt werden. Die rechtliche Umsetzung soll 2024 erfolgen. „Während des gesamten Prozesses werden wir die Mitarbeitenden beider Häuser intensiv einbinden und auch die Öffentlichkeit regelmäßig über das Voranschreiten des Vorhabens transparent informieren“, sagt Niebler. „Bereits jetzt ist für uns ganz klar: Wir wollen diesen Weg gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehen“, so Dr. Hitzschke. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel und großen Entwicklungen, wie der Ambulantisierung von vielen Leistungen, brauchen wir jede Fachkraft.“
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