Parkinson-Krankheit: Auf der Spur von Biomarkern
10.03.2011 -
Für die Parkinson-Krankheit sind bisher keine Biomarker bekannt. Diesem Problem widmen sich Forscher am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) und am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH). An deiesen Einrichtungen startet die PPMI-Studie (Parkinson's Progression Markers Initiative) der Michael J. Fox Foundation, die nach Biomarkern für die Parkinson-Erkrankung forscht und für die noch Studienteilnehmer gesucht werden.
Bisher sind für die Parkinson-Erkrankung noch keine Biomarker bekannt. Als Biomarker gelten alle messbaren körperlichen Merkmale, die mit dem Auftreten oder dem Fortschreiten der Krankheit in Zusammenhang stehen. „Biomarker sind insbesondere in der Frühdiagnostik, in der Identifikation möglicher Risikogruppen, für das Verständnis des Verlaufes und somit für die Entwicklung von neuen Behandlungsansätzen und Medikamenten von entscheidender Bedeutung," sagt Studienleiterin Prof. Dr. Daniela Berg, Wissenschaftlerin am HIH und Oberärztin in der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Neurodegeneration an der Neurologischen Klinik des UKT. Die Studie soll in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) durchgeführt werden.
Die PPMI-Studie der Michael J. Fox Foundation wird über einen Zeitraum von fünf Jahren an 19 klinischen Studienzentren in den USA und Europa durchgeführt. Zwei der drei europäischen Zentren befinden sich in Deutschland, eines davon ist das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung am Universitätsklinikum Tübingen. Insgesamt werden an den 19 Zentren 400 neu diagnostizierte Parkinson-Patienten und 200 altersentsprechende gesunde Kontrollprobanden untersucht. Der von der Michael J. Fox Foundation zur Verfügung gestellte Etat für diese Studie beträgt insgesamt 40 Mio. USD.
Auch in Tübingen werden noch Teilnehmer für die PPMI-Studie gesucht: einerseits Parkinson-Patienten, die noch keine Medikamente gegen die Erkrankung erhalten haben, andererseits gesunde Kontrollprobanden ab 50 Jahren. Die Studienteilnehmer werden regelmäßig bezüglich motorischer und nicht-motorischer Symptome, die bei der Parkinson-Erkrankung auftreten können, untersucht. Insgesamt dauern diese Untersuchungen ca. 3-4 Stunden. Ferner erfolgt an einigen Terminen eine Kernspinuntersuchung des Kopfes, eine Darstellung des bei der Parkinson-Erkrankung betroffenen Dopamin-Systems im Gehirn (DATScan) und die Entnahme von Blut und Nervenwasser.
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