Auszeichnungen

Preis für innovative Forschungsarbeit

21.02.2022 - Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verleiht in Kooperation mit Abbott Medical den Josef Koncz-Preis 2022.

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verlieh im Rahmen der virtuellen, 51. Jahrestagung 2022 in Hamburg, den mit 5.000 Euro dotierten Josef Koncz-Preis für die innovative Forschungsarbeit im Bereich der Herzklappentherapien und mechanischer Kreislaufunterstützung an Dr. Jonas Pausch, Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, für seine Arbeit „Persistent functional mitral regurgitation 1 year after left ventricular assist device implantation: Prognostic impact and preoperative echocardiographic features“.

Alljährlich würdigt die DGTHG die besonderen Leistungen von Ärzt:innen sowie Wissenschaftler:innen mit renommierten Medizin- und Forschungspreisen, die im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung durch den DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz übergeben werden. In diesem Jahr – und im Kontext der Corona-Pandemie – fand die Verleihung virtuell statt.

„Die funktionelle Mitralklappeninsuffizienz (FMR) tritt häufig als Folge des linksventrikulären Remodelings im Rahmen einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz auf und geht mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einher“, erklärt Dr. Pausch. Etwa 50% aller Herzinsuffizienzpatienten, welche für eine LVAD-Implantation in Frage kommen, weisen eine relevante FMR auf. Trotz der mechanischen Entlastung des linken Ventrikels nach LVAD-Implantation, bleibt bei einem Teil der Patienten eine unbehandelte FMR bestehen, wobei deren Folgen kontrovers diskutiert werden. „Anhand unserer Analysen konnten wir bestätigen, dass in etwa der Hälfte aller Herzinsuffizienzpatienten, welche mittels LVAD-Implantation behandelt wurden, präoperativ eine signifikante FMR vorlag“, so Dr. Pausch. „In etwa 25% der behandelten Patienten war diese auch ein Jahr nach LVAD-Implantation, trotz ausreichender mechanischer Entlastung des linken Ventrikels, nachweisbar. Neben einer reduzierten Rechtsherzfunktion, sowie dem gehäuften Auftreten von Rechtsherzversagen, wiesen Patienten mit fortbestehender FMR, ein Jahr nach LVAD-Implantation, eine schlechtere NYHA-Klasse und eine reduzierte 6-Minuten-Gehstrecke auf. Anhand echokardiographischer Analysen scheint vor allem das präoperative Auftreten einer Restriktion beider Mitralklappensegel (FMR Typ IIIb), das Fortbestehen der FMR nach einer LVAD-Implantation zu begünstigen.“ Im Rahmen zukünftiger Studien gilt es zu klären, ob eine konkomitante Mitralklappenrekonstruktion, oder etwaige interventionelle Therapieoptionen (bspw. Edge-to-Edge-Verfahren), das Fortbestehen einer FMR nach LVAD-Implantation reduzieren und somit die Langzeitprognose der Patienten verbessern könnte.

Kontakt

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG)

Langenbeck-Virchow-Haus Luisenstraße 58/59
10117 Berlin
Deutschland

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