Prof. Dr. Ambros J. Beer ist neuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin
17.02.2014 -
Prof. Dr. Ambros J. Beer ist seit Anfang Februarneuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin Universitätsklinikum Ulm. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Sven Norbert Reske an, der in den Ruhestand gegangen ist.
Ein Schwerpunkt von Prof. Beer ist die Entwicklung neuer „Tracer". Deren besondere chemische oder biologische Eigenschaften sorgen dafür, dass sie sich - je nach Erkrankung und gewünschter Diagnose- oder Therapieform - im Körper an die richtige Stelle bewegen. In der Diagnostik werden die Spuren dieser Tracer z.B. durch Untersuchungen mit Positronen-Emmissions-Tomographen (PET), meist in Kombination mit Computertomographen (CT) gelesen.
„Die neuen Tracer ermöglichen beispielsweise bei Prostatakrebs eine genauere Diagnostik - vor allem beim Aufspüren möglicher wiederkehrender Tumoren", erläutert Professor Beer, der zuletzt als Oberarzt der Nuklearmedizinischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar der TU München tätig war. Auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer lassen sich mit jeweils speziellen neuen Tracern besser diagnostizieren.
Auch die Weiterentwicklung von Therapien ist Professor Beer ein großes Anliegen. So soll Kindern und Erwachsenen mit Leukämien oder Lymphdrüsenkrebs mit aktuellen Verfahren der Radioimmuntherapie geholfen werden, die bereits unter seinem Vorgänger Professor Reske in enger Kooperation mit Onkologie und Kinderheilkunde erfolgreich angewandt wurden. Dabei koppeln sich bestimmte strahlende Substanzen, Radioisotope, gezielt an die überall im Körper verteilten Krebszellen und zerstören sie. In Zusammenarbeit mit der Radiologie soll die Selektive Interne Radionuklid Therapie weiterentwickelt werden. „Damit können wir beispielsweise bei Lebertumoren durch die Leberarterie winzigste strahlende Kügelchen in die Lebertumoren schicken, die dort einige Tage lang ihre hoch dosierte Strahlung abgeben", so Beer. Ein wichtiger Schwerpunkt bleibt die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Für Patienten, deren Tumoren nicht auf Standardtherapien ansprechen, sollen hier neue Therapieoptionen eingesetzt werden.
Als Wissenschaftler beschäftigt sich Beer u.a. mit den biologischen Eigenschaften von Radiopharmaka und erforscht, wie winzige Nanopartikel für die bildliche Darstellung von Geweben oder Vorgängen im Körper genutzt werden könnten. „Wir Nuklearmediziner arbeiten mit fast allen anderen medizinischen Fachrichtungen zusammen. Das macht unser Fach so vielseitig und interessant. Die Kooperation mit den