Prof. Dr. Karl Georg Häusler verstärkt am UKW die Klinik und Poliklinik für Neurologie
25.10.2018 -
Prof. Dr. Karl Georg Häusler nahm einen Ruf an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg an und leitet die Schlaganfallversorgung und klinische Schlaganfallforschung an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg und im Telemedizinnetzwerk TRANSIT-Stroke.
Seit dem 1. Juli 2018 ist die W2-Professur für „Neurologie mit Schwerpunkt Schlaganfallforschung“ an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) wiederbesetzt: Prof. Dr. Karl Georg Häusler trat die Nachfolge von Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz an, der als Ordinarius an die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen berufen wurde.
Prof. Häusler war vor seinem Wechsel als Oberarzt an der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig. Des Weiteren leitete er das Studienteam an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) „Centrum für Schlaganfallforschung Berlin“.
In seinem Humanmedizin-Studium, das Prof. Häusler an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin absolvierte, und im Rahmen seiner neurowissenschaftlichen Promotion am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch gelangte er zu der Überzeugung, seine Facharztausbildung an der Neurologischen Klinik und Hochschulambulanz der Charité beginnen zu wollen. Nach Abschluss der Facharztausbildung habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Charité zum Thema „Interdisziplinäre Aspekte in der Akutversorgung und Prävention des ischämischen Schlaganfalls“ und wurde später auch zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Klinische Schlaganfallforschung steht im Mittelpunkt
„Die Schlaganfallversorgung und klinische Schlaganfallforschung hat mich seit Beginn meiner klinischen Tätigkeit fasziniert“, sagt Prof. Häusler, zumal „der Schlaganfall ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit einer fächerübergreifenden Zusammenarbeit darstellt“. Sein damaliger wissenschaftlicher Mentor Prof. Dr. Arno Villringer, der als Leitender Oberarzt an der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie der Charité tätig war, unterstützte die Umsetzung erster Studien unter Einschluss von Schlaganfallpatienten, die auf eine Charakterisierung der Immunantwort, die Relevanz der kardialen Bildgebung oder die Bedeutung der medikamentösen Schlaganfallprävention abzielten. Dank der Unterstützung von Prof. Dr. Matthias Endres, der seit 2008 als Direktor der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie der Charité tätig ist, und Prof. Dr. Ulrich Dirnagl, der von 2008 bis 2017 das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin leitete, konnte Prof. Häusler als Arbeitsgruppenleiter eine Vielzahl weiterer klinischer Studien durchführen und sich auf diesem Wege für eine Berufung an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg empfehlen.
Befragt bezüglich seiner weiteren Ziele sagte Prof. Häusler, dass er „im Fachgebiet der vaskulären Neurologie durch seine interdisziplinär und transsektoral ausgerichteten Forschungsarbeiten einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Schlaganfallprävention und der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten leisten möchte“. Von besonderem Interesse für seine Arbeit seien „die mannigfaltigen Wechselwirkungen zwischen Herz und Gehirn“. So können „pathologische Veränderungen des Herzens, wie beispielsweise eine Herzinsuffizienz, oder bestimmte Herzrhythmusstörungen, wie beispielsweise Vorhofflimmern, das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall erhöhen, aber auch mögliche Folge eines Schlaganfalls sein.“
Prof. Häusler arbeitet daher sehr eng mit Kardiologen zusammen, beispielsweise als Mitglied im Lenkungsausschuss des Kompetenznetzes Vorhofflimmern e.V. oder als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Herz & Hirn“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und ist ein hoch willkommener Kooperationspartner im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI).
Ideale Arbeitsbedingungen in Würzburg
An der Julius-Maximilians-Universität und am Universitätsklinikum Würzburg findet Prof. Häusler nach eigener Aussage ideale Voraussetzungen vor, um seine weiteren beruflichen Ziele zu verwirklichen. Neben der etablierten klinischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit der von Prof. Dr. Jens Volkmann geleiteten Klinik und Poliklinik für Neurologie mit der von Prof. Dr. Stefan Frantz geleiteten Medizinischen Klinik und Poliklinik I und dem von Prof. Dr. Mirko Pham geleiteten Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, sei hierfür die bereits seit Jahren bestehende Kooperation mit dem von Prof. Dr. Peter Heuschmann geleiteten Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg von entscheidender Bedeutung. Mit der Etablierung des IFB „Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz“ sei in Würzburg zudem „ein struktureller Meilenstein für die weitere Erforschung dieser Volkserkrankung geschaffen worden, deren vielfältige Relevanz für die Schlaganfallforschung Gegenstand intensiver Forschungsbestrebungen sei“. Des Weiteren strebe er eine „intensive Zusammenarbeit mit Vertretern der Grundlagenforschung an, um translationale Forschungsbestrebungen, die auf eine Übertragung von experimentell erlangten Erkenntnissen in die Patientenversorgung abzielen, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen.“
Leitung des Arbeitsbereichs vaskuläre Neurologie
Neben seinem Engagement in der klinischen Forschung leitet Prof. Häusler als Geschäftsführender Oberarzt an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW die Stroke Unit, eine zertifizierte Spezialstation für die Behandlung von Patienten mit einem akuten Schlaganfall. Darüber hinaus beteiligt sich Prof. Häusler an der ambulanten Versorgung von Schlaganfallpatienten, die in der Neurovaskulären Ambulanz des Universitätsklinikums vorstellig werden können.
Im Rahmen von Vorlesungen und Untersuchungskursen bemüht sich Prof. Häusler nach eigenen Worten um eine multimodal ausgelegte Weiterbildung von Studierenden, die neben der Wissensvermittlung zu Differenzialdiagnosen sowie den gegebenen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten stets einen engen Bezug zum Patienten und seinen individuellen Bedürfnissen haben soll.
Administrative Leitung des Schlaganfallnetzwerks TRANSIT-Stroke
Mit der Berufung auf die „Professur für Neurologie mit Schwerpunkt Schlaganfallforschung“ übernahm Prof. Häusler auch die Funktion des ärztlichen Gesamtgeschäftsführers des seit 2014 bestehenden „Transregionalen Netzwerks für Schlaganfallintervention mit Telemedizin“ (TRANSIT-Stroke), das einen Verbund von zwölf Kliniken darstellt, der auf eine flächendeckende und hochqualitative Versorgung von Schlaganfallpatienten in Unterfranken sowie in Teilen von Oberfranken und Baden-Württemberg abzielt. Prof. Häusler möchte durch seine Arbeit dazu beitragen die Bevölkerung für Schlaganfall-assoziierte Symptome zu sensibilisieren, die Patientenversorgung im TRANSIT-Netzwerk noch weiter zu verbessern und die wissenschaftliche Evaluation der geleisteten Arbeit in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg zu intensivieren. Fernziel sei dabei eine Zertifizierung des TRANSIT-Stroke-Netzwerks als „Neurovaskuläres Netzwerk“. Zudem zeigt sich Prof. Häusler davon überzeugt, dass ein intensiver Austausch mit anderen Telemedizinnetzwerken für die Verstetigung der telemedizinischen Versorgung im Freistaat Bayern von Bedeutung ist.
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