Prof. Joachim Thiery erhält Felix Hoppe-Seyler-Preis
17.10.2023 - Prof. Dr. med. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU und Vorstandsmitglied des UKSH, wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der molekularen Atheroskleroseforschung und des Fettstoffwechsels mit dem renommierten Felix Hoppe-Seyler-Preis ausgezeichnet.
Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. (DGKL) verleiht alle drei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Felix Hoppe-Seyler-Preis an Persönlichkeiten oder Gruppen, die sich in besonderer Weise um die Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin verdient gemacht haben. Der Preis ist benannt nach dem Begründer der Physiologischen Chemie, der heutigen Biochemie. In diesem Jahr geht er an Professor Joachim Thiery. Der frühere Lehrstuhlinhaber für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin wird für seine Forschungen zur Genetik der Atherosklerose (krankhaft veränderter Arterien) und des Fettstoffwechsels geehrt. „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung und schließe meine langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diese Ehrung mit ein“, so Thiery. Die Preisverleihung fand am 12. Oktober 2023 auf dem Deutschen Kongress für Laboratoriumsmedizin in Mannheim statt.
Professor Joachim Thiery ist seit April 2020 hauptamtlicher Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Vorstand für Forschung und Lehre des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Zuvor leitete er 19 Jahre (2000 bis 2019) als Direktor das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik des Universitätsklinikums Leipzig. Dort war er maßgeblich am Aufbau des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) beteiligt, das den Ursachen wichtiger Volkskrankheiten auf der Spur ist.
Forschung zu genetischen Faktoren von Atherosklerose
Der wissenschaftliche Schwerpunkt von Joachim Thiery liegt auf der Erforschung der Ursachen von Gefäßerkrankungen, die zum Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Seine Pionierarbeiten beschäftigen sich mit der Identifizierung von genetischen und stoffwechselbedingten Faktoren, die das Risiko für die Entstehung von Atherosklerose beeinflussen. Sein wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 450 Publikationen, mit über 32.000 Zitierungen und einem h-Index von 90. Er wurde unter anderem mit dem Preis der Deutschen Therapiewoche und der Rudolf-Schönheimer-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Atheroskleroseforschung ausgezeichnet.
Joachim Thiery studierte Humanmedizin an der Universität Heidelberg, wo er auch promovierte. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Zentrum Innere Medizin und in der Klinischen Chemie am Universitätsklinikum Göttingen und später als Oberarzt am Universitätsklinikum Großhadern in München. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Wuhan (China) und an das Gladstone Institute of Cardiovascular Diseases der University of San Francisco (UCSF), USA. Im Jahr 2000 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Klinische Chemie an der Universität Leipzig. Er war Prodekan für Forschung, Dekan der Medizinischen Fakultät und Senator der Universität Leipzig. 2010 erwarb er einen Master of Business Administration (MBA) in „Health Care Management“ an der Universität Bayreuth. Von 2012 bis 2013 war Prof. Thiery Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Er engagierte sich über acht Jahre als gewählter DFG-Fachkollegiat im Fachkollegium Medizin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und war Mitglied des Präsidiums des Medizinischen Fakultätentags. Seit April 2020 ist Prof. Thiery hauptamtlicher Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU und Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH, Campus Kiel.
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