Professor Dr. Volker Haucke mit Leibniz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft geehrt
21.03.2025 - Prof. Dr. Volker Haucke wurde für seine bahnbrechende Forschung zum Lipidsignaling und zur synaptischen Signalübertragung ausgezeichnet. Der Wissenschaftler und Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ist einer von zehn Geehrten des wichtigsten deutschen Förderpreises.
Prof. Dr. Volker Haucke, Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin, ist mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung am Mittwoch gemeinsam mit neun weiteren Forschenden bei einer feierlichen Verleihung in Berlin.
„Volker Hauckes bahnbrechende Erkenntnisse zur Dynamik und Homöostase von Membranen, insbesondere in Nervenzellen und seine Forschungsergebnisse zur Bildung und Funktion von Synapsen haben unser molekulares Verständnis der Funktionsweise des Gehirns entscheidend geprägt“, sagte Katja Becker, DFG-Präsidentin in ihrer Laudatio.
Mit der Auszeichnung wird Volker Hauckes bahnbrechende Forschung zum sogenannten Lipidsignaling und zur synaptischen Signalübertragung im Nervensystem gewürdigt. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert, die weiteren Forschungsarbeiten zugutekommen. Sie versprechen neue Einblicke in grundlegende biologische Prozesse und mögliche therapeutische Anwendungen. Volker Haucke wurde Ende 2024 als einer von 142 Nominierten ausgewählt. Der Leibniz-Preis gilt als einer der wichtigsten deutschen Förderpreise.
Volker Hauckes wissenschaftliche Arbeiten beschäftigen sich mit den molekularen Prozessen, die die Funktion von Nervenzellen ermöglichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Endozytose – ein zellulärer Mechanismus, bei dem Membranbereiche gezielt eingestülpt werden, um Substanzen aus der Umgebung aufzunehmen. Dieser Prozess spielt eine zentrale Rolle in der Signalübertragung an den Synapsen und trägt dazu bei, die Zusammensetzung der Zellmembran zu regulieren sowie die Degeneration von Nervenzellen zu verhindern.
Haucke hat in diesem Bereich wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, Lipidsignalen und Abbaumechanismen zelleigener Bestandteile gewonnen. Diese Forschungsergebnisse haben unter anderem zur Entwicklung von Hemmstoffen für zentrale Enzyme des Lipidstoffwechsels geführt, die Ansätze für neue therapeutische Anwendungen bieten könnten, wie etwa in der Krebsforschung.
Volker Haucke studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und promovierte am Biozentrum der Universität Basel. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Yale University, USA, leitete er eine Nachwuchsgruppe an der Universität Göttingen, bevor er als Professor für Biochemie an die Freie Universität Berlin zurückkehrte. Seit 2012 ist er Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie in Berlin.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Haucke zahlreiche Preise und Förderungen, darunter einen ERC Advanced Grant und den Feldberg-Preis 2020. Er ist Mitglied renommierter wissenschaftlicher Organisationen wie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea und der European Molecular Biology Organization (EMBO).