Projekt TOP in Berlin und Brandenburg: Informationslücken schließen – Patientensicherheit stärken
12.01.2023 - Klinikum Frankfurt (Oder) führt Projekt für mehr Arzneimittelsicherheit durch.
Barmer, AOK Nordost und das Klinikum Frankfurt (Oder) arbeiten im Rahmen eines bundesweiten Projekts für mehr Sicherheit in der Arzneimitteltherapie zusammen. Patienten sollen davor geschützt werden, aufgrund unzureichend abgestimmter Wirkstoffkombinationen Schäden zu erleiden. In dem Projekt sollen Informationslücken mit einem softwarebasierten Medikations-Check geschlossen werden. Denn wenn Patienten ins Krankenhaus aufgenommen werden, fehlen häufig Angaben zur Behandlung von Krankheiten und den dazu verordneten Arzneimitteln. Besonders riskant ist dies, wenn sie an verschiedenen Erkrankungen leiden und mehrere Arzneimittel von unterschiedlichen Ärzten verordnet bekommen haben. Das Projekt TOP ermöglicht den behandelnden Ärzten, ohne Zeitverzug alles Wichtige zur medizinischen Vorgeschichte aus Routinedaten der Krankenkasse zu erfahren. Die Abkürzung TOP steht für „Transsektorale Optimierung der Patientensicherheit“.
Klinikum Frankfurt (Oder) startet in entscheidende Projektphase
Neben einer Liste aller verordneten Arzneimittel wird der Arzt beziehungsweise die Ärztin durch eine Software auf Risiken der Arzneimitteltherapie hingewiesen. Patienten, die eine komplexe und riskante Arzneimitteltherapie erhalten, werden in chirurgischen Abteilungen durch die Stationsapothekerin mitbetreut. Sie unterstützt auch den Entlassungsprozess, damit beim Wechsel zurück in die hausärztliche Betreuung keine Informationen verloren gehen. Nach erfolgreichem Abschluss aller Vorbereitungsmaßnahmen und Testläufen im Klinikum Frankfurt (Oder) geht das Projekt nun dort in seine entscheidende Phase über. Rund 750 Versicherte von BARMER und AOK Nordost, die regelmäßig fünf und mehr Wirkstoffe einnehmen, haben bereits ihre Teilnahme am Projekt erklärt.
Bundesweites Projekt mit Schwerpunkt in Brandenburg
TOP hat eine Projektlaufzeit von vier Jahren und wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 9,3 Mio. € gefördert. Insgesamt nehmen 14 Kliniken aus sechs Bundesländern teil. Aus Brandenburg sind mit dem Klinikum Frankfurt (Oder), dem Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam, den Havelland Kliniken in Nauen und dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus so viele Krankenhäuser wie in keinem anderen Bundesland beteiligt. In Berlin nehmen das Auguste-Viktoria-Klinikum und das Humboldt-Klinikum aus der Vivantes-Gruppe an dem Projekt teil.
Kontakt
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