Richtfest für das neue Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland
12.10.2021
- Unterversorgung des Hochsauerlandkreises in der umfassenden Notfallversorgung wird beseitigt.
Ein weiterer Meilenstein im Zukunftsplan des Klinikums Hochsauerland ist erreicht: Mit dem traditionellen Aufziehen der Richtkrone ist kürzlich im Beisein von NRW Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Beschäftigten, Baupartnern sowie geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft das Richtfest und damit die Fertigstellung des Rohbaus des neuen Notfall- und Intensivzentrums gefeiert worden. Der siebenstöckige Neubau ist mit einer strategischen Neuausrichtung der Arnsberger Krankenhausstandorte des Klinikums verbunden. 13 notfallversorgende Fachabteilungen, die bisher über drei Standorte in Arnsberg verteilt sind, werden an einem Standort auch räumlich zusammenrücken und durch den großen neuen direkt gegenüber dem Parkplatz gelegenen Haupteingang schnell zu erreichen sein.
Für die Menschen im Hochsauerlandkreis und den angrenzenden Regionen bedeutet dies eine Verbesserung der medizinischen Versorgung. Denn bisher gibt es im Hochsauerlandkreis und weit darüber hinaus kein Krankenhaus, das so viele Fachabteilungen und Kompetenzen auf sich vereint, dass es eine umfassende Notfallversorgung nach den Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses dargestellt werden kann. Dies wird durch das neue Notfall- und Intensivzentrum geschaffen.
Der Startschuss für den Bau Notfall- und Intensivzentrums fiel mit dem ersten Spatenstich im Januar 2020. Die Fertigstellung des Neubaus für das Notfall- und Intensivzentrum ist für Ende 2022, die Inbetriebnahme des modernen und einzigen Notfallstandorts mit umfassender Notfallversorgung in der Region ist für Mitte des Jahres 2023 geplant. Am Standort Karolinen-Hospital stehen dann insgesamt 465 Betten zur Verfügung (bisher 255 Betten).
Verbesserung der Versorgungsqualität
„Mit dem Neubau unseres Notfall- und Intensivzentrums wird es möglich, den aktuellen gesundheitspolitischen Anforderungen im ländlichen Raum und auch den Anforderungen des neuen NRW Krankenhausplans in ganz besonderer Weise Rechnung zu tragen. Es entsteht ein Zentrum, das einmalig in der Region ist und den hohen Ansprüchen an die Medizin der Zukunft gerecht wird. Das neue Notfall- und Intensivzentrum verbessert die Versorgung für die Patienten, ermöglich eine moderne interdisziplinäre Behandlung und vermeidet Transporte von Patienten zwischen den Standorten“, sagte Prof. Dr. med. Norbert Roeder, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Klinikum Hochsauerland GmbH.
Die Spezialisierung der medizinischen Disziplinen schreite aufgrund der Fortschritte bei den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten unaufhörlich voran. Insbesondere bei akuten schweren Krankheitsbildern wie dem akuten Abdomen, den thorakalen Schmerzen oder dem Polytrauma sei eine fachübergreifende Versorgung erforderlich, um höchste Behandlungsqualitäten zu erzielen. Und so ermögliche dieser Neubau genau das, wofür Ärzte, Schwestern und Pfleger diesen wunderschönen Beruf ergriffen haben: gute Medizin zu machen, so Dr. Norbert Peters, Ärztlicher Direktor der Arnsberger Standorte des Klinikums Hochsauerland und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Gewaltige Investitionen in den Ausbau der Versorgung
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte: „Die Erfahrungen der Pandemie haben gezeigt, wie wichtig es ist, ausreichend Intensivbetten für die Versorgung von Corona- und Notfallpatienten zu haben. Deswegen ist der Bau des Notfall- und Intensivzentrums am Karolinen-Hospital auch ein weiterer Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. Es haben schon wichtige Umstrukturierungen der Intensivmedizin am Klinikum im Hinblick auf die Pandemie stattgefunden. Es freut mich daher, dass das Land Nordrhein-Westfalen das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von 28,17 Millionen unterstützt.“
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung hob im Rahmen seiner Ansprache hervor, dass nach der Fusion mit dem Walburga-Krankenhaus in 2017 und der Integration der Alexianer in den Gesellschafterkreis die Klinikums Hochsauerland zu Beginn des Jahres 2018 und korrespondierend mit veränderten gesetzl. Anforderungen, eine umfassende strategische Neuausrichtung des Klinikums auf den Weg gebracht wurde. Herr Kemper erläuterte, dass diese neben dem heute im Fokus stehenden Neubau des Notfall- und Intensivzentrums auch die Neuausrichtung der kompletten Fort- und Weiterbildungsaktivitäten, die weitgehende Digitalisierung wichtiger klinischer Prozesse, die Weiterentwicklung der Logistik und Versorgungsbereiche sowie auch die Neuausrichtung der Standorte St. Johannes-Hospital und St. Walburga-Krankenhaus umfasse. Kemper bilanzierte, dass sich allein die Investitionen für das neue Notfall- und Intensivzentrum in der Summe auf 92 Mio. € belaufen. Davon entfällt ein Betrag in Höhe von 62,5 Mio. € auf die Baukosten und in Höhe von 25,5 Mio. € auf die Ausstattung des Neubaus mit modernster Medizintechnik und Geräten. Hinzu kämen geplante Umzugskosten in Höhe von 4 Mio. €.
Die Finanzierung erfolgt über Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 28,17 Mio. €, Eigenmittel sowie Bankdarlehen. Daneben seien viele weitere Investitionen notwendig. Beispielgebend führte Kemper auf: Die Erweiterung der radiologischen Diagnostik am Karolinen-Hospital durch einen Anbau mit neuem MRT-Gerät und einem Investitionsvolumen von 2 Mio. €. Bereits im Verlaufe dieses sowie des Jahres 2020 getätigte Investitionen in Medizintechnik mit Schwerpunkt im Bereich der Intensivmedizin in Höhe von 3,8 Mio. €, die aus Corona-Fördermitteln finanziert wurden. Durch Eigen- und Fördermittel finanzierte Investitionen in Höhe von 5,5 Mio. € für den Erwerb sowie die umfassende Modernisierung und Digitalisierung der „Petrischule“, um durch Ausbau der Pflegeausbildung inkl. Integration der akademischen Ausbildung in der Pflege den künftigen Fachkräftebedarf sichern zu können. Ein Investitionsvolumen von 8,2 Mio. € (davon 3 Mio. € Eigenmittel) für ein umfassendes Digitalisierungsprogramm zur Weiterentwicklung und Unterstützung klinischer Prozesse an allen Standorten. Investitionen in Höhe von 6 Mio. € in Infrastrukturprojekte am Standort St. Walburga-Krankenhaus wie die Einrichtung einer zentralen Sterilgutversorgung (ZSVA), der Umbau und die Erweiterung der Küche zu einer zentralen Speisenversorgung, die Schaffung neuer Mitarbeiterparkplätze sowie die Schaffung von modernen Wohnungen für Beschäftige durch umfassende Sanierung eines Wohnheims.