SAM: Vorzeigeprojekt moderner Modulbauarchitektur für Bildungsimmobilien im Gesundheitswesen
13.03.2025 - Mit der Integration des SAM (Simulationszentrum und Akademie für multidisziplinäre Notfalltrainings) in das Schulzentrum für Gesundheitsberufe am Niederrhein (SGN) setzt Mönchengladbach neue Maßstäbe in der Ausbildung von Ärzten, Pflege- und Rettungskräften.
Das 2024 vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eröffnete innovative Zentrum entstand im Zuge der Expansion und Aufstockung des 2015 von ALHO errichteten modularen Schulgebäudes. „Die Verbindung von Schule und Trainingszentrum unter einem Dach ermöglicht uns eine praxisnahe Ausbildung auf höchstem Niveau. SAM bietet die einzigartige Chance, komplexe Szenarien in einer realitätsnahen, sicheren Umgebung zu trainieren – ein Gewinn für Kompetenz und Patientensicherheit“, betonen Petra Coenen, Geschäftsführerin des SAM, und Sabine Mansmann, Schulleiterin des SGN. Dass ALHO 2015 nicht nur für die Realisierung des Bestandsgebäudes, sondern jetzt auch für dessen Erweiterung verantwortlich war, freut beide ganz besonders: „Dank ALHO konnten wir in Mönchengladbach einen innovativen Lern- und Trainingsort schaffen, wie er in Deutschland bisher noch selten ist.“
Das SGN in Mönchengladbach ist aufgrund der Flexibilität und Erweiterungsfähigkeit der Modulbauweise ein Paradebeispiel für zukunftsweisende Architektur im Gesundheitswesen. Das Projekt wurde von den Städtischen Kliniken Mönchengladbach GmbH als Bauherrin in Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum als Betreiberin realisiert. Gesellschafterinnen der SGN sind neben den Städtischen Kliniken auch die Johanniter GmbH und die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH. „Das Gebäude zeigt, wie die modulare Bauweise zusammen mit durchdachter Planung von Anfang an wegweisende Lösungen schaffen kann – ein Modell, das in Architektur und Gesundheitswesen gleichermaßen Maßstäbe setzt“, erklärt Schulleiterin Sabine Mansmann.
SAM: Eine neue Dimension der Gesundheitsausbildung
Ursprünglich war die Erweiterung des bestehenden Schulungszentrums noch ohne SAM geplant – mit der neuen Etage sollte lediglich Platz für weitere 150, und somit dann insgesamt rund 400 Ausbildungsplätze geschaffen werden. Doch während des Planungsprozesses kamen die Idee und der Wunsch nach einem hochmodernen Simulationszentrum auf, in dem nicht nur die Auszubildenden, sondern auch echte Teams die Patientenbehandlung und Notfallsituationen so realitätsnah wie möglich trainieren können. Bald wurde das SAM zum integralen Bestandteil der gesamten Ausbildungsphilosophie der Schule. „Wir haben das ursprüngliche Konzept der Aufstockung zusammen mit ALHO weiterentwickelt und damit eine wichtige Chance für die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft unserer Einrichtung ergriffen“, freuen sich Coenen und Mansmann. Wie das genau aussieht, erklärt Petra Coenen: „Zentren wie SAM gibt es in Deutschland bisher nur wenige. Es ist ein wichtiger Ort, um Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen, in unserer Region und darüber hinaus. Mithilfe modernster Technik bildet SAM den Alltag von Hebammen, Rettungs- und Pflegekräften sowie Ärzten – also allen Fachkräften rund um die Notfallversorgung – so realistisch wie möglich ab. Bestehende Teams kommen hier zusammen um alle erdenklichen Notfälle so realitätsnah wie möglich zu trainieren. Durch die baulichen Gegebenheiten und die hochmoderne Ausstattung im SAM mit Simulatoren, die Personen aller Altersklassen darstellen, können wir alle Alltags- und Notfallsituationen wie Geburten oder Unfälle exakt darstellen und die Behandlung mit den gewohnten medizinischen Geräten proben. Selbst Profis vergessen hier, dass sie sich ‚nur‘ in einer Übungssituation befinden“, betont die Geschäftsführerin stolz.
Ein besonderes Highlight im Haus ist der vollausgestattete Rettungswagen, der – mit neuster Audio- und Videotechnik ausgestattet – sogar das Erlernen eines sicheren Kranken-Transports ermöglicht. „Diese Idee haben wir an ALHO weitergegeben und dort war man von dem Projekt begeistert! Wir haben dann lange recherchiert, wo wir den Kofferaufbau eines Rettungswagens herbekommen, und letztendlich habe ich einen Ausrangierten beim Zoll ersteigert. ALHO hat sich dann alle technischen und statischen Unterlagen des Aufbaus beschafft. Wir haben diesen gemeinsam mit ALHO vom Fahrgestell getrennt, danach hat ihn ALHO professionell in ein Modul eingebaut. Die Elektrik im Aufbau haben wir dann wieder selbst angeschlossen. Das war ein tolles Projekt und die Zusammenarbeit hat sehr viel Freude bereitet“, erinnert sich Uwe Lefering, Technischer Leiter der Städtischen Kliniken Mönchengladbach.
Gerd Reifenrath, Projektverantwortlicher bei ALHO, betont: „Dieses Bauprojekt war eine wirkliche Herzensangelegenheit für uns, vor allem weil wir ein erfolgreich genutztes ALHO Bestandsgebäude weiter ausbauen und innovativ für die Zukunft rüsten konnten. Ideen wie die Integration des Rettungswagens kreativ umzusetzen, sind dann das Tüpfelchen auf dem I. Das macht besonders viel Spaß und zeigt, dass wir für unsere Bauherren in allen Situationen echte Partner sind – auch über das „normale“ alltägliche Baugeschäft hinaus.“
Auf Bewährtem aufbauen und Neues schaffen
Beim Bau des Bestandsgebäudes 2015 hatten die Verantwortlichen bereits weitsichtig entschieden, die ALHO Raummodule für eine mögliche Aufstockung statisch auszustatten. Eine Etage „on top“ war darum einige Jahre später ohne Probleme möglich. Dank der modularen Bauweise konnte der Bauprozess zügig und effizient umgesetzt werden. Insgesamt 26 Raummodule wurden in der ALHO Raumfabrik präzise und unter hohen Qualitätsbedingungen vorgefertigt und in 12 Monaten auf der Baustelle montiert und fertig ausgebaut – leise und schnell bei laufendem Schulbetrieb.
„Da wir bereits gute Erfahrungen mit dem Bau des Erdgeschosses gemacht hatten, waren wir froh, auch bei der Aufstockung auf die kompetente Planung von ALHO und das serielle Bausystem mit hochwertigen Raummodulen zurückgreifen zu können“, erklärt Sabine Mansmann.
Grundrissgestaltung und Ausstattung wurden von Anfang an mit den Planern bei ALHO in mehreren interdisziplinären Sitzungen u.a. mit Architekten, Ausbildern und Fachkräften entwickelt, um sicherzustellen, dass die Räume sowohl den funktionalen Anforderungen als auch den spezifischen Bedürfnissen der Ausbildung gerecht werden. Wünsche wie helle, einladende und moderne Klassenräume, die ein angenehmes Lernumfeld schaffen, sowie eine kreative Farbgestaltungen flossen in den Planungsprozess ein. Die Verwendung pflegeleichter und robuster Qualitäts-Materialien sowie ausreichend Lehrerbüros und Kleingruppenräume waren ebenfalls zentrale Punkte.
„Als Betreiber und Nutzer der Räumlichkeiten war es uns wichtig, dass die Erweiterung eine flexible und funktionale Lösung bietet, die den Bedürfnissen unserer Auszubildenden gerecht wird“, erläutert die Schulleiterin. Je nach Simulationssituation kann zwischen einem Kreißsaal, einer Notaufnahme oder einem Rettungssetting gewählt und gewechselt werden.
Teamwork ist das A&O
Im SAM geht es darum die Arbeit im Team zu verbessern. Neben aller Übung ist darum das anschließende Feedback und die Kommunikation bzw. die Nachbesprechung der erlebten Situation wichtig – das sogenannte Debriefing, für das im SAM ebenfalls Räume bereitstehen. Jeder Handgriff im Training und dessen Ablauf werden von den Ausbildungsleitern an Monitoren in verspiegelten Kabinen beobachtet. Denn: „Gerade bei fachübergreifenden Übungen gibt es neben Vielem was gut läuft, immer auch Verbesserungspotential – selbst wenn Profis am Werk sind“, wissen die Verantwortlichen.
Doch nicht nur beim Training im SAM, sondern auch bei der Bauaufgabe selbst ging es um die gute Leistung im Team: „Von der ersten Skizze bis zur Fertigstellung war die Zusammenarbeit mit ALHO sehr professionell, vertrauensvoll und effizient. Selbst während des laufenden Unterrichtsbetriebs verlief der Bau reibungslos dank der klaren Kommunikation und dem Einsatz aller Beteiligten“, loben Petra Coenen und Sabine Mansmann abschließend.
Und das bietet beste Voraussetzungen für die Zukunft: „Bei Bedarf können wir das Gebäude jederzeit noch weiter ausbauen“, erklärt Gerd Reifenrath. Und Petra Coenen ergänzt: „Wenn unser Simulationszentrum gut läuft und wir erweitern, dann bauen wir mit ALHO auch die dritte Etage.“