Schluckbare Minikamera hilft Dünndarm-Erkrankungen präzise zu erkennen
Neu an der Asklepios Paulinen Klinik
Das jetzt in der Asklepios Paulinen Klinik (APK) angewendete Verfahren ist schmerzlos und völlig ohne Nebenwirkungen: die Kapselendoskopie. Der Patient kommt in die Klinik, schluckt die Kapsel mit einer Minikamera und kann wieder nach Hause gehen. Während der Reise durch den Körper nimmt die Kamera rund 8 Stunden lang den Dünndarm auf und sendet die Daten an ein portables Aufnahmegerät, dass der Patient am Gürtel trägt. Die Kapsel mit der Kamera wird auf natürlichem Weg ausgeschieden. Der Film wird später in der Klinik computergesteuert analysiert. Finanziert wurde die Anschaffung des Gerätes durch den „Förderverein Perspektive Leben."
Um den schwer zugänglichen Dünndarm zu untersuchen, wurden bisher Methoden angewandt, die entweder eine hohe Strahlenbelastung mit sich brachten oder operative Eingriffe nötig machten. „Dank der Kapselendoskopie sind wir jetzt in der Lage, den Dünndarm des Patienten komplikationslos zu überprüfen. Damit steht der Suche nach krankhaften Veränderungen des Dünndarms nichts mehr im Wege", sagt Dr. Klaus Tischbirek, Chefarzt Medizinische Klinik I, an der APK. Auch am Asklepios Gesundheitszentrum AGZ wird das Verfahren zur ambulanten Diagnose des Dünndarms angewendet. „Die Patienten schätzen die komfortable ambulante Diagnosemöglichkeit sehr" so Dr. Daniel Werk, Facharzt für Innere Medizin, AGZ.
Mit der Kapselendoskopie können Ursachen für Beschwerden wie chronischer Durchfall, unklare Bauchschmerzen, Blutungen oder ein Verdacht auf Morbus Crohn abgeklärt werden. Hilfreich bei der genauen Lokalisierung krankhaft veränderter Dünndarmbereiche ist auch das Ortungssystem der Kapsel. Es dokumentiert die präzise Position der Kapsel im Körper durch ein zweidimensionales Foto.
Finanziert wurde die Kapselendoskopie größtenteils durch den „Förderverein Perspektive Leben" Für die Anschaffung des Kapselendoskops hat sich ganz besonders der Vorsitzenden des Vereins, Dr. Dietrich Schnellbach engagiert. „Es war mir ein besonderes Anliegen, die schonende Untersuchungsmethode mit finanzieller Unterstützung unseres Fördervereins an der APK einzuführen", sagt Dr. Schnellbach.