Sichere Fallakten der Asklepios Kliniken: Erstmalig ganze Klinikgruppe zertifiziert
23.01.2013 -
Dr. Müller macht sich Sorgen um seine langjährige Patientin Anna K.: Mit starken Bauchschmerzen schickt er sie am Nachmittag mit dem Rettungswagen in die Klinik - Verdacht auf akute Blinddarmentzündung. Am Abend, kurz bevor Herr Dr. Müller nach Hause geht, loggt er sich über das zertifizierte KV-SafeNet in das Asklepios Netz ein. Sofort hat er Zugriff auf die Asklepios-Fallakte seiner Patientin und kann dort anhand der - von seinen Kollegen in der Klinik bereits eingestellten Berichte - sehen, ob sich sein Verdacht auf Blinddarmentzündung bei Anna K. bestätigt hat.
„Zwar arbeiten auch andere Kliniken mit elektronische Fallakten, Asklepios ist aber die einzige Klinikgruppe, die bisher durch die Kassenärztliche Vereinigung (KBV) zertifiziert wurde," sagt Christian Hess, selbst Mediziner und Leiter des Asklepios Future Hospital Programms. „Diese Zertifizierung ist Voraussetzung, um direkt in das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigung, das sogenannte KV-SafeNet, aufgenommen zu werden. Somit haben alle niedergelassenen Ärzte direkten Zugriff auf unser Arztportal - und müssen nicht erst mühsam das Arztportal ansteuern und dann auch noch Username und Passwort eingeben."
Über 34.000 Ärzte und Psychotherapeuten sind bereits an das sichere KV-SafeNet der Kassenärztlichen Vereinigung angeschlossen. Und es werden immer mehr, denn durch diesen stark vereinfachten Zugriff wird die Hemmschwelle, den extrem schnellen Austausch von z.B. Klinik zu einweisendem Arzt, Klinik und auch zur Reha tatsächlich zu nutzen, abgebaut. Christian Hess: „Das Future Hospital Programm ist sehr stolz, dass es die Zertifizierung für alle Asklepios Kliniken erlangt hat. Denn das KV SafeNet ist nicht nur bedienerfreundlich, sondern vor allem auch extrem sicher. Die Sicherheit unserer Patienten steht bei Asklepios immer an höchster Stelle, selbstverständlich auch im Datenaustausch." Ab sofort können also alle Kliniken der Asklepios Gruppe mit ihren einweisenden Ärzten sicher und unkompliziert über das KVSafeNet kommunizieren. Christian Hess: „Wir bereiten im Moment die notwendigen Datenverbindungen vor."
Was genau ist eine Asklepios Fallakte eigentlich? Wie „funktioniert" sie?
Christian Hess: „Unsere Fallakten sind für die Dauer einer Behandlung eines Patienten mittels Computer gespeicherte Krankenakten, die alle relevanten Informationen, die von beteiligten Ärzten erzeugt wurden, beinhalten." Dabei geht es in jeder Asklepios Fallakte immer nur um die jeweils akute Erkrankung eines Patienten. Hess: „Jede dieser Akten bildet nie die komplette medizinische Geschichte des Patienten ab, sondern stets nur die Gesamtheit eines aktuellen Behandlungsfalls."
Nach Abschluss der Behandlung wird die virtuelle Zusammenführung der Daten wieder gelöscht. Christian Hess: „Allerdings bleiben die Daten selbst in den Primärsystemen erhalten und unterliegen dort der vorgeschriebenen gesetzlichen Speicherfrist."
Das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigung funktioniert wie das World Wide Web, ist aber vom Internet stets abgetrennt. Über einen abgesicherten „Tunnel", ein so genanntes „Virtuelles Privates Netzwerk" (VPN) wird die Verbindung in das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigung hergestellt. „Von dort aus geht die Verbindung weiter zu den Fallakten bei Asklepios," erklärt Christian Hess vom Future Hospital Programm. „Bei uns kommt - als Herzstück - die Software „jesaja.net" der CompuGroup Medical AG zum Einsatz: Es ist ein so flexibles System, dass wir damit einerseits einen protalbasierten Zugang schaffen können, aber auch die Daten direkt in das KV-SafeNet der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einspeisen können."
Zurück zur Patientin Anna K. Ihr Hausarzt konnte am Abend bereits lesen, dass sich sein Verdacht auf Blinddarmentzündung bestätigt hatte. Dank der Asklepios Fallakten konnte er schon den Operationsbericht lesen. Christian Hess: „Hätte es bei Anna K. für die Behandlung relevante Vorberichte gegeben, hätte ihr Hausarzt diese gleich elektronisch an die Klinik gegeben. Dieses Wissen hilft Kliniken, den jeweiligen Patienten schnellstmöglich bestmöglich zu behandeln." Hausarzt Dr. Müller ist beruhigt: Seine Patientin ist auf dem Wege der Besserung. Christian Hess: „So lange Anna K. in der Klinik ist, könnte Dr. Müller täglich die neuen Befunde abrufen, den Behandlungsverlauf verfolgen - und er wüsste schon kurz bevor Anna K. es selbst erfährt, wann seine Patientin entlassen wird." Dafür hat Dr. Müller selbstverständlich in seinem normalen Praxisalltag keine Zeit. Christian Hess: „Aber wenn Anna K. die Klinik verlässt und sich bei ihrem Hausarzt wieder vorstellt, hat Dr. Müller alle relevanten Befunde und den Arztbrief direkt im Zugriff."
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