SOTI-Studie: Mitarbeiter im Gesundheitswesen verbringen über die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit administrativen Aufgaben
11.11.2020
- Mehr als die Hälfte der Pflegekräfte kämpfen mit technologischen Problemen. 59 Prozent der Pflegekräfte sind der Ansicht, dass mobile Geräte sie entlasten können
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Mitarbeiter im Gesundheitswesen verbringen die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit administrativen Aufgaben. Zudem kämpfen 56 Prozent mit technischen Problemen, während 59 Prozent der Meinung sind, dass mobile Geräte sie hinsichtlich zeitintensiver, administrativer Aufgaben entlasten könnten. Dies sind nur einige der Ergebnisse, die SOTI in der weltweiten Studie „Critical Technology for Critical Care: The State of Mobility in Healthcare 2020/21“ präsentiert.
Hierfür wurden Mitarbeiter sowohl im stationären als auch im Heimeinsatz in sieben Ländern befragt (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweden, USA, Kanada und Australien). Die Ergebnisse zeigen, dass ausgerechnet der so wichtige Gesundheitsbereich die Möglichkeiten der Digitalisierung bei weitem nicht ausnutzt und dem Personal wertvolle Arbeitszeit verloren geht, die sonst dem Patienten gewidmet werden könnte. So verbringen Pflegekräfte weltweit mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit (56 Prozent) mit administrativen Aufgaben – zum Beispiel der Suche nach und Bearbeitung von Patientendaten. Fast zwei Drittel (63 Prozent) bestätigten, dass Geräte- oder Systemfehler ihre wöchentliche Arbeitsroutine beeinträchtigen.
Insgesamt hatten 81 Prozent der Befragten Probleme mit Systemen und Technologien, etwa bei der Sichtung und Aktualisierung von Patientenakten oder der Planung von Terminen, die für eine professionelle Betreuung nötig sind. Fast ein Drittel (29 Prozent) der deutschen Studienteilnehmer bemängelte dies ebenfalls. Auch werden in Deutschland nur 61 Prozent der Befragten von ihrem Arbeitgeber mit mobilen Geräten wie Laptops, Smartphones oder Tablets versorgt, um während der Betreuung von Patienten auf Online-Systeme zurückgreifen zu können. Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (53 Prozent) gab an, insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie, negative Auswirkungen hinsichtlich des Zugriffs auf relevante Systeme erfahren zu haben.
„Laut unserer Studie ist fast die Hälfte (45 Prozent) der befragten deutschen Arbeitskräfte im Gesundheitssektor der Ansicht, dass der eigene Arbeitgeber in neue oder bessere Technologien investieren muss, um Patienten besser zu behandeln beziehungsweise effizienter zu arbeiten; weitere 60 Prozent sind der Meinung, dass man nur durch eine zeitnahe technologische Aufrüstung auf bevorstehende Gesundheitskrisen vorbereitet sein kann“, so Stefan Mennecke, Vice President of Sales, Central and Eastern Europe bei SOTI. „Moderne Technologie kann dabei helfen, dass Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit haben.“
Mobile Geräte klarer Optimierungsfaktor
Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (59 Prozent) ist der Ansicht, dass mobile Geräte, insbesondere im direkten Kontakt mit Patienten, die Arbeit des Pflegepersonals vereinfachen könnten – auch vor dem Hintergrund, dass 28 Prozent nicht den nötigen Zugriff auf alle relevanten Informationen haben, um die Versorgung umfassend zu gewährleisten. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der deutschen Befragten gab an, dass ihr Arbeitgeber bereits Technologien rund um das Internet der Dinge (IoT) nutzt, während 15 Prozent dies andenken bzw. planen. Lediglich 13 Prozent der deutschen Befragten (weltweit 22 Prozent) sind der Ansicht, dass ihre Systeme und Technologien vorbereitet waren, um Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie bewältigen zu können.
Sicherheit von Patientendaten und Datensicherheitsschulungen
Lediglich 61 Prozent der in Deutschland Befragten waren der Auffassung, dass der Zugriff auf sensible Patientendaten über IT-Systeme sicher ist. Damit sind die deutschen Befragten hinsichtlich Datensicherheitsbedenken am skeptischsten. Gerade mal 41 Prozent hatten Zugriff auf IT-Support oder Trainings-Apps, um Geräte zu verwalten oder Fehler zu beheben. Nur etwas mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitgeber (57 Prozent) bot ihren Mitarbeitern Schulungen an, um digitalen Gefahren entgegenzuwirken.
Die vollständige Studie „Critical Technology for Critical Care: State of Mobility in Healthcare 2020/21“ kann hier heruntergeladen werden.