SPECTARIS: Kostendruck stellt Medizintechnik-Branche vor große Herausforderungen
20.05.2011 -
Für die Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln ist das Jahr 2010 grundsätzlich erfolgreich verlaufen. So konnten beispielsweise die rund 80 Betriebe zur Herstellung orthopädischer Erzeugnisse (mit 50 Beschäftigten und mehr) ihren Umsatz um elf Prozent auf einen Wert von mehr als 2,43 Mrd. Euro steigern.
Das gab der Branchenverband SPECTARIS anlässlich der Eröffnung der internationalen Fachmesse REHAB in Karlsruhe bekannt. Der Inlandsumsatz stieg auf 1,11 Mrd. Euro, was einem Zuwachs um zwölf Prozent entspricht. Der Auslandsumsatz lag mit 1,32 Mrd. Euro um 10,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzentwicklung wirkte sich positiv auf die Zahl der Beschäftigten aus, die mit 14.800 Mitarbeitern um rund acht Prozent zulegen konnte. Auch für das laufende Jahr rechnet SPECTARIS mit weiteren Umsatzzuwächsen.
Anlass zur Freude gab die wirtschaftliche Entwicklung der Branche im vergangenen Jahr aber nicht. Durch zunehmenden Kostendruck im Gesundheitswesen bei gleichzeitig steigenden Fallzahlen, bedingt durch die demographische Entwicklung, geraten die Erträge der Hilfsmittelhersteller immer mehr unter Druck. Die innovative Branche befürchtet, dass moderne Versorgungen künftig nicht mehr erstattet werden. „Die Krankenkassen müssen verstehen, dass moderne Medizintechnik und eben auch die Hilfsmittelversorgung helfen, Kosten zu senken und kein Kostentreiber sind", so SPECTARIS-Geschäftsführer Tobias Weiler und verweist auf die Studie Einsparpotenziale innovative Medizintechnik. Zudem ist mit den am Markt zum Teil gehandelten Preisen eine qualitativ vernünftige Versorgung nicht mehr zu gewährleisten. „Der Spardruck bei manchen Krankenkassen geht nicht nur zulasten der Versicherten, er erhöht auch die Folgekosten", so Weiler. Zudem zeige der geringe Anteil für Hilfsmittel bei den Krankenkassenausgaben von nur noch drei Prozent, dass hier kaum relevante Einsparungen erzielt werden können.
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