Unternehmen

Studie: Krankenhäuser sehen in IT weit mehr als einen Kostentreiber

21.05.2014 -

Für Krankenhäuser in Deutschland ist die IT mehr als ein reiner Kostenfaktor. Im Vordergrund des IT-Einsatzes stehen eine bessere interne Kommunikation und eine effizientere Verwaltung. Das ist eines der Ergebnisse einer von Dell initiierten Umfrage in deutschen Kliniken. Hemmnisse für den IT-Einsatz sind der Umfrage zufolge vor allem fehlendes Fachpersonal. Generell wird eine große Bereitschaft des Klinikpersonals zur Verwendung neuer Technologien konstatiert.

Dell hat gemeinsam mit der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) eine Umfrage unter deutschen Akutkrankenhäusern zum Thema "Nutzen von Informationssystemen im Krankenhaus" durchgeführt; an der Studie nahmen die IT-Abteilungen von 61 Kliniken unterschiedlicher Größe teil.

Generell wird der Nutzen von Krankenhaus-IT als wichtiger erachtet als ihre Kosten. Die Ansicht, dass die IT vor allem hohe Kosten verursacht, schließen sich nur 36 % der befragten Kliniken an. Allerdings gilt: Je kleiner das jeweilige IT-Budget, desto eher wird die IT als Kostentreiber betrachtet.

Den Nutzen der IT sehen die Befragten vor allem im besseren Informationsaustausch zwischen den Abteilungen (84 %), in einer höheren Effizienz der Verwaltung (79 %), in einer qualitativ besseren Patientenversorgung (49 %) und in der besseren Kommunikation mit anderen Einrichtungen (35 %). Kosteneinsparungen werden dagegen nur von 26 % genannt - die Klinik-IT unterscheidet also zwischen Effizienz und Kostensenkung. Überraschend gering ist hingegen die Rolle, die der IT beim Thema Patienteneinbindung und -beteiligung zugewiesen wird: Nur 7 % sehen hier einen Nutzen der IT.

Mit der IT-Ausstattung ihrer Krankenhäuser sind die IT-Abteilungen insgesamt mehr als zufrieden. 82 % erachten diese der HIMSS-Studie zufolge sogar als "sehr fortschrittlich". Dennoch werden Hindernisse beim Einsatz der IT im Krankenhaus festgestellt. Fehlendes Personal für eine optimale Umsetzung von IT-Projekten nennen 57 % der Befragten; 49 % verweisen auf unzureichende finanzielle Mittel. Vor allem größere Häuser konstatieren außerdem mangelnde Interoperabilität und proprietäre Standards als Hemmnisse. "Soft"-Faktoren spielen dagegen bei den Hürden für die Nutzung der IT meist keine Rolle: Nur 36 % verweisen auf eine fehlende Bereitschaft des Klinikpersonals neue Technologien zu verwenden, und nur knapp 20 % auf eine mangelnde Unterstützung durch die Krankenhausleitung. In der Regel ziehen also Management, Mitarbeiter und IT durchaus an einem Strang.

Auf der IT-Agenda für die nächsten zwölf Monate steht die Datensicherheit ganz oben: 61 % der Befragten sehen hier ein wichtiges Thema für die Krankenhäuser. An zweiter Stelle wurde mit 59 % die elektronische Patientenakte (ePA) genannt. Den Ausbau von Hardware und Infrastruktur erachten 49 % als relevantes Thema, mobile Lösungen und Technologien schätzen 36 % als wichtig ein. Ein relativ geringes Gewicht haben für die Krankenhaus-IT jedoch typische "Hype"-Themen der IT-Welt wie Big Data (13 %) und Cloud Computing (11 %); auch Outsouring von IT-Dienstleistung spielt keine große Rolle: Nur 10 % erachten das als wichtig.

Die längerfristigen Vorhaben (ein bis drei Jahre) sehen überraschenderweise anders aus: Hier wurde vor allem der Ausbau der digitalen Entscheidungsunterstützung genannt (49 %, kurzfristig nur 30 %), sowie die Etablierung von Online-Plattformen (39 %), die Verbesserung der Interoperabilität (38 %) und mobile Lösungen (36 %). Das Thema Datensicherheit will die Klinik-IT offenbar zügig erledigen: Nur noch 26 % halten es für langfristig "besonders wichtig" (gegenüber kurzfristig 61 %).

"Die Krankenhäuser betrachten die IT, wie die HIMSS-Studie belegt, heute nicht mehr primär aus der Budget-Perspektive", erklärt Ute Hesenius, Regional Sales Director bei Dell in Halle. "Tatsächlich lässt sich mehr Effizienz gerade im Gesundheitsbereich nicht auf Kostengrößen reduzieren. Im Vordergrund steht die Optimierung der medizinischen Versorgung durch moderne Technologien. Dabei belegt die Studie, was wir selbst vor Ort beobachtet haben: die große Aufgeschlossenheit von Klinikpersonal und -management für die Nutzung der Möglichkeiten der IT."

Die Studie von Dell und HIMSS wurde auf dem mHealth Summit vorgestellt, der parallel zu Messe conhIT vom 6. bis 8. Mai in Berlin stattfand; außerdem im Rahmen der Veranstaltungsreihe HIMSS.live. Der Download der Studie ist möglich unter: www.dell.de/gesundheitswesen.

 

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