Studie zur Behandlung von Therapie-resistentem Lymphdrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen eröffnet
17.08.2012 -
Die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin ist seit Beginn August 2012 Teil eines weltweiten Netzwerkes, das eine Studie über ein neues Medikament zur Behandlung des Lymphdrüsenkrebses durchführt. Die Studienleiterin für das gesamte Bundesgebiet ist die Mitarbeiterin der halleschen Klinik, Prof. Dr. Christine Mauz-Körholz.
Das neuartige Medikament, welches Hodgkin-Lymphom-Zellen mittels Antikörperbindung spezifisch erkennt, ist seit weniger als zwei Jahren in der klinischen Erprobung. Seit Ende 2011 ist es in den USA zur Behandlung von Mehrfach-Rückfällen bei Erwachsenen mit Hodgkin-Lymphom durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA zugelassen.
In Europa steht die Zulassung noch aus, insbesondere gibt es weltweit noch keine Zulassung zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Daher wurde über die Europäische Arzneimittelbehörde EMA seit 2010 eine Zulassungsstudie für Kinder und Jugendliche mit Therapie-resistentem Hodgkin-Lymphom geplant. Diese sogenannte Phase I/II-Arzneimittelstudie wird seit Mai 2012 schrittweise in sechs Ländern weltweit eröffnet. Es sind bereits Studienzentren in USA und Italien eröffnet worden.
Seit vergangener Woche ist auch Deutschland mit der halleschen Universitätskinderklinik als erstem Zentrum, das Patienten in die Phase I-Studie einschließt, am Start. Die Eröffnung von weiteren vier Zentren in Deutschland ist geplant unter der Koordination von der nationalen Studienleiterin Prof. Dr. Mauz-Körholz.
„Das Medikament lässt berechtigte Hoffnungen auf Heilung bei sonst nicht mehr behandelbarem Lymphdrüsenkrebs zu", sagte die Ärztin. Zum ersten Mal bestehe mit dieser Studie die Chance, dass auch Kinder und Jugendliche mit Lymphdrüsenkrebs von einer neuartigen, hoffnungsvollen Krebs-Behandlung profitieren können.
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